„Musikantenstadl“ – ein Format, das über Jahrzehnte hinweg Erfolg hatte und Millionen von Fernsehzuschauern vor die heimischen Flimmerkisten zog, unterliegt derzeit einem akuten Wandel. Denn nicht nur Andy Borg, der neun Jahre lang das Format moderierte, hatte am Samstag seinen letzten Auftritt, jetzt sollen auch die Musikanten weichen.
Am 12. September geht die Musikshow erstmals mit dem neuen Moderatoren-Duo Alexander Mazza und Francine Jordi auf Sendung – der erste Agenda-Punkt auf der Verjüngungsliste seitens der ARD. Doch damit nicht genug: Aus dem „Musikantenstadl“ wird im Herbst auch die „Stadl-Show“. Laut BILD sollen der traditionsreiche Name sowie die damit assoziierte Deko à la Karodecke und Dirndlblusn weichen. Schlager-Pop und weniger Schunkelmusik laute die Devise für die verjüngte Sendung.
Traumquoten und Streit im Sender-Lager
Nach Informationen der BILD habe nicht Andy Borgs Haussender ORF für seinen Rauswurf gestimmt, sondern nur die ARD. Als sich der Moderator auf seinen Vertrag berief, habe es „Welcher Vertrag?“ geheißen. Denn Andy Borg habe immer nur eine mündliche Vertragsverlängerung bekommen, das Dokument sei ihm erst ein halbes Jahr später zugeschickt worden.
Welcher Sender letztlich den richtigen Riecher hatte, bleibt offen – ORF und ARD scheinen die verjüngte Show jedoch zunächst nur als Probeformat zu begreifen. Die Tageszeitung berichtet zumindest, dass Alexander Mazza und Francine Jordi jeweils nur Verträge für zwei Shows hätten. Außerdem seien für das kommende Jahr noch keine Veranstaltungsorte gebucht. Ob es also 2016 den „Musikantenstadl“ noch geben werde, ist noch nicht endgültig geklärt. Fest steht jedoch: Die letzte Sendung aus Pula in Kroatien hatte erneut Traumquoten zu verzeichnen. So schalteten 4,4 Millionen Fernsehzuschauer den letzten „Musikantenstadl“ mit Andy Borg ein, was einen Marktanteil von 17,3 Prozent ausmacht.