Es ist die große Epidemie unserer Zeit: Ebola. Schon lange über die Grenzen Westafrikas hinaus, ist die Krankheit ein Thema weltweiten Ausmaßes, wie auch Markus Lanz in seiner ZDF-Sendung „Menschen 2014“ gestern Abend thematisierte. Zur Diskussion dieses Themas hatte er auch Campino von den Toten Hosen eingeladen, der als Initiator der deutschen Version von „Band Aid 30“ zuletzt in der Kritik gestanden hatte. In der Show wies er Selbige entschieden zurück und richtete seine Kritik an Deutschland.
Zu wenig Engagement gegen Ebola
Zu diesem Teil der Sendung lud Markus Lanz auch Nicolas Aschoff, einen jungen Medizinstudenten, der sich in Ebola-Gebieten engagiert und Sir Bob Geldof, den Initiator von „Band Aid“ auf sein Sofa ein. Doch vor allem Campino nahm das Wort an sich. Zu wenig hat Deutschland gegen Ebola ausgerichtet, sagte er zu Gast in der Show. Demnach sei die Beteiligung anderer Länder im Kampf gegen Ebola um einiges größer gewesen. „Du wirst diese Zweifel und diese Anfeindungen durchstehen, weil es in der Sache völlig klar ist, dass wir zusammenstehen müssen. Wenn man sich ansieht wie wenig Hilfe gerade die Bundesrepublik leistet: Dass kaum ein Ebola-Patient bis heute mit deutschen Mitteln behandelt wurde, dass es keine einzige Ebola-Station gibt, die von deutschen geleitet wird.“ Als Gegenbeispiel führt er Großbritannien, Frankreich und die USA auf. Den deutschen Menschen in den Ebola-Gebieten würde der Rücken nicht genug gestärkt, fügt er hinzu.
Die Hauptsache sei, dass man überhaupt etwas unternehme, auch wenn es dabei zu Fehlern komme. Campino und Bob Geldof wollten eine Lawine auslösen, die zu mehr Bewusstsein führte. Zugleich betont er, dass es unzählige andere Möglichkeiten gibt sich gegen Ebola einzubringen. Auch Sir Bob Geldof hob das große Engagement von Nicolas Aschoff immer wieder hervor: „Wir können singen, was er macht – das ist die wahre Arbeit und das müssen wir unterstützen.“
„Band Aid 30“ steht mit ihrem Song „Do They Know It´s Christmas?“ in rund 40 Ländern an der Spitze der Charts, auch in Deutschland. An der deutschen Version hatten sich unter anderem Cro, Max Raabe und Ina Müller beteiligt.