"Ich bin Feministin": Marianne Rosenberg spricht über Ungleichberechtigung der Frauen

"Ich sehe die Nachteile"

Marianne Rosenberg hält Frauen sowohl in der Schlagerbranche als auch abseits der Musikbranche für nicht gleichberechtigt.

Marianne Rosenberg: "Ich bin Feministin"

Marianne Rosenberg (69) ist es leid, dass Frauen im Schlagerbusiness oft nur eine untergeordnete Rolle spielen. Auch außerhalb der Musikbranche sieht die Künstlerin zahlreiche "Nachteile, die Frauen in dieser Gesellschaft haben". Daher bezeichnet sie sich selbst als Feministin.

Im Podcast "Aber bitte mit Schlager" äußert sich die Sängerin unmissverständlich: "Ich bin eine Frau und ich sehe die Nachteile, die Frauen in dieser Gesellschaft haben." Sie betont weiter: "Da bin ich eine Kämpferin. Ich bin Feministin." Insbesondere in der Musikbranche gäbe es noch viel zu tun, um Gleichberechtigung zu erreichen.

"Das Land hat ja inzwischen neue Frauen bekommen"

"Es ist immer noch so, auch in meinem Business, dass da Frauen vornehmlich die Machtpositionen nicht innehaben", kritisiert Rosenberg. In ihrer über 50-jährigen Karriere hat sie lediglich zweimal erlebt, dass eine Frau ihre Vorgesetzte bei einer Plattenfirma war, was sie sehr nachdenklich stimmt.

Trotzdem bemerkt die 69-Jährige eine positive Entwicklung – sowohl gesellschaftlich als auch in der Musikbranche. "Das Land hat ja inzwischen neue Frauen bekommen, und diese neuen Frauen sind gerade jetzt so im Hip-Hop-Bereich Kämpferinnen, die nehmen ihren Platz ein und das sehr selbstverständlich", so der Schlagerstar.

Sie hofft, dass dieser Trend auch in ihrer Branche ankommt: "Ich würde mir wünschen, dass das im Schlagerpop langsam irgendwie nachwachsen würde."

Kritik an Social Media

Auch die sozialen Medien betrachtet Marianne Rosenberg kritisch. "Bei Social Media bedienen sich alle und gucken: Wie muss man eigentlich aussehen, wie muss man sein, was muss man sagen?" 

Sie selbst empfindet es als Glück, "zu früh geboren" zu sein und beobachtet wohlwollend die "vielen jungen Leute, die sich dem entziehen" und "dieses ganze Affentheater nicht mehr mitmachen". Es sei "schön zu beobachten, dass die autark sein wollen".