Eine Legende ist verstorben: Die Stars nehmen Abschied

Nachruf

Er holte die Rolling Stones, Miles Davis und Ella Fitzgerald nach Deutschland: Konzert-Veranstalter Fritz Rau. Am Montag verstarb Fritz Rau und Stars wie Udo Lindenberg und Howard Carpendale trauern um die Legende der Konzert-Branche.

Konzert-Veranstalter Fritz Rau auf einer seiner Bühnen. Das Foto ist 1984 in Italien entstanden.

Veranstalter-Legende Fritz Rau ist am Montag, den 19. August 2013, im Alter von 83 Jahren verstorben. Der Konzert-Veranstalter holte Größen wie die Rolling Stones und Ella Fitzgerald erstmals nach Deutschland. Stars wie Howard Carpendale, Peter Maffay, Udo Jürgens und Udo Lindenberg kondolieren.

Fritz Rau ist im hessischen Kronberg im Taunus verstorben. Der Konzert-Veranstalter machte sich einen Namen, indem er etliche international bedeutende Stars für Konzerte nach Deutschland holte, wie etwa 1970, als er die erste Deutschland-Tournee der Rolling Stones organisierte.

Fritz Rau: Mentor für Maffay, Lindenberg und Udo Jürgens

Daneben arbeitete er mit nahezu allen wichtigen Künstlern, wie Prince, David Bowie und Bob Dylan zusammen. Er unterstützte aber auch deutsche Musiker, wie Udo Lindenberg und Peter Maffay, die mittlerweile selbst Legenden sind. Kein Wunder, dass die deutsche Musikszene den Verlust des Veranstalter-Pioniers betrauert. Peter Maffay schreibt auf seiner Facebook-Seite:

„Fritz Rau ist der größte Rock 'n' Roller, der mir je begegnet ist und er hinterlässt ein großes schwarzes Loch, das wahrscheinlich niemand mehr auffüllen kann. Mit ihm verlieren wir alle einen wirklichen Freund.“

Udo Jürgens über Rau:

„Fritz ist eine der legendären Figuren des deutschen Showbusiness. Ohne ihn hätte es diese großen Hallenkonzerttourneen mit vielen Künstlern nicht gegeben.“

Udo Lindenberg schreibt zum Tode Fritz Raus:

„Ein letztes Ahoi, mein Abenteurer-Freund und großer Bruder Fritz Rau. Du warst immer schon ein Pionier – jetzt reist du schon mal vor, irgendwann folg ich dir... Brian Jones, Janis Joplin, Jimi Hendrix, Amy (Winehouse), Kurt (Cobain) und Michael (Jackson). Mach die Bühnen klar, Fritze, da oben – hinter den Sternen – the show goes on.“

Rau ließ sich für Peter Maffay mit Gemüse bewerfen!

Ein schöner Gedanke, dass Rau nun mit all den viel zu jung verstorbenen Musiklegenden an einem gemeinsamen Ort ist. Der Veranstalter galt übrigens als aufbrausend und cholerisch, was ihm den Spitznamen „Ayatollah Choleri“ einbrachte. Für Udo Lindenberg aber auch für Mick Jagger und Al Jarrau ist Fritz Rau wie ein Vater gewesen. In seinem Nachruf, den Peter Maffay für die Frankfurter Rundschau verfasst hat, erzählt Peter Maffay, wie er 1982 im Vorprogramm der Rolling Stones im Münchner Olympiastadion auftrat. Maffays Stücke waren dem Rock 'n' Roll-affinen Publikum wohl nicht hart genug, sie begannen, den armen Maffay mit Gemüse, Cola-Dosen und Eiern zu bewerfen. Da stürzte sich sein Mentor Fritz Rau heldenhaft auf die Bühne und stellte sich schützend vor Peter Maffay und seine Band:

„Wenn ihr die bewerft, dann müsst ihr auch mich bewerfen!“, soll er gerufen haben.

Auch Howard Carpendale trauert

Auch Howard Carpendale bringt auf Facebook seine Bewunderung für Rau zum Ausdruck:

„Mit großer Trauer habe ich heute vernommen, dass Fritz Rau im Alter von 83 Jahren verstorben ist. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Angehörigen. Wir haben einen langen Weg meiner Karriere gemeinsam bestritten. Lieber Fritz, ich danke Dir für alles!“

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