Kerstin Ott, Ben Zucker, Helene Fischer werden digital. Ist die CD tot?
Werden wir zukünftig ein Volk der digitalen Abonnenten? Die Antwort ist Ja! Die CD ist ein Auslaufmodell. Das belegen jetzt die aktuellen Zahlen des Bundesverband Musikindustrie (BVMI). Erfreulich, dass moderner Schlager auch in Zukunft ein musikalisches Erfolgsmodell ist…
In der Musikbranche wird der Jahresbericht des „Bundesverband Musikindustrie“ (BVMI) immer so heiß erwartet, wie der erste neue „Star Wars Filmtrailer“ bei den Luke Skywalker und Jedi-Fans. Jetzt wurde der Bericht für das Jahr 2018 veröffentlicht. Fazit: Deutschland wird musikalisch digital und auch in der Schlagerbranche ist die CD bereits ein Auslaufmodell.
Mit 1,58 Milliarden Euro liegt der Branchenumsatz nur knapp unter dem des Vorjahres. Was aber auffällt: Schon fast 57 Prozent davon ist digitaler Markanteil. Junge Schlagerkünstler wie Helene Fischer, Kerstin Ott, Ben Zucker oder Andreas Gabalier werden in Zukunft verstärkt auf den wachsenden digitalen Markt setzen müssen. Denn allein im Jahr 2018 macht dieser Markt mit Download und Streamingportalen (wie beispielsweise Spotify) bereits 775 Millionen Euro aus.
CD-Laufwerke in Autos & Computern - Fehlanzeige
Kein Wunder also, dass in Neuwagen, Notebooks und Computern keine CD-Laufwerke mehr sind und auch in den großen Elektronikmärkten schrumpfen die CD-Verkaufsflächen auf Miniaturgröße. Die Abschaffung der CD wird in den nächsten Jahren von der Industrie flott durchgezogen und zieht sich nich so zäh dahin wie der Brexit. Der Handel in den Städten verliert an Stellenwert, denn bereits jetzt werden von 10 Euro aus Musikverkäufen rund 8 Euro über digitale Plattformen umgesetzt. Tendenz steigend!
Der deutsche Musikmarkt befindet sich also aktuell in der digitalen Umbruchphase. Junge Schlagerkünstler profitieren davon, denn junge Musikfans gehen vorurteilsfrei mit dem Thema Schlager um. Hören über einen Streamingdienst auf ihren Smartphones modernen Schlager im poppigen Clubsound und im nächsten Moment genauso coolen Hip Hop. Kein Problem mit der Playlist! Vorbei ist die Zeit der Schlager-Inquisition in den 70er, 80er und 90er Jahren, die sich immer negativ über die „Schlager-Fuzzies“ ausgelassen hat und damit die Marke Schlager mit „Monsanto“ gleichsetzt…
Das ist die neue Schlager-Demokratie! Und bis zum Jahr 2021 sollen laut Prognose des BVMI der digitale Markt sogar auf 80 Prozent wachsen. Trotzdem wurden 2018 immerhin noch bundesweit 51 Millionen CDs verkauft! Aber bereits fast 80 Milliarden Audio-Streams erreicht. (Vor fünf Jahren waren das „nur“ 5,9 Milliarden).
Das Positive: Deutschsprachige Alben erreichen in den Jahres Top-Ten ein Rekordhoch. Und unter den 100 erfolgreichsten Singles des Jahres sind erstmals seit 2006 mehr in Deutschland produzierte als internationale Titel. Hip Hop und moderner Pop-Schlager wachsen weiter.
Deutscher Schlager auf digitalem Erfolgskurs
Deshalb lohnt sich abschließend noch ein Blick auf die Albumcharts 2018. Hier liegt Helene Fischer klar auf Platz 1. Aber unter den 25 erfolgreichsten Alben des Jahres sind auch Ben Zucker (Platz 7), Santiano (Platz 9), Eloy de Jong (Platz 10), Andreas Gabalier (Platz 11), Kelly Family (Platz 14), Fantasy (Platz 15), KLUBBB3 (Platz16), PUR (Platz 17), Peter Maffay (Platz 19) und Kerstin Ott (Platz 23) zu finden.
Der deutsche Schlager fährt also weiterhin auf Erfolgskurs in die Zukunft - allerdings digital.
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