Gestern Vormittag kam die schockierende Botschaft: James Last, der weltbekannte Bandleader, ist tot. Im Alter von 86 Jahren verstarb er in Florida im Beisein seiner Familie. Mit seinen Titelmelodien, seinen Arrangements und seiner Persönlichkeit prägte der gebürtige Bremer nicht nur Deutschlands Musiklandschaft. Dem Begründer des „Happy Sounds“ gelang der Spagat zwischen Schlager und Welthits. Erst vor wenigen Wochen hatte er seine große Abschiedstour absolviert – offenbar nicht nur ein musikalischer Abschied für immer.
Die Schlagerbranche ist erschüttert. Viele Musiker verbinden besondere Erinnerungen und Erlebnisse mit dem Verstorbenen. Auf Facebook teilt die Musik-Welt ihre Gedanken zu dem Entertainer mit, der nun endgültig zur Legende wird.
Ireen Sheer ist schockiert: „Ich habe gerade vom Tod von James Last erfahren. Wieder ein Großer des Showbusiness', der von uns gegangen ist. Ein unheimlich liebenswerter Mensch, begnadeter Musiker und toller Kollege. Ich erinnere mich gerne an unsere gemeinsamen Auftritte. RIP“, schreibt die Sängerin mit britischen Wurzeln auf Facebook. Diese Meinung teilt auch ihr langjähriger Freund, Schlagermusiker Patrick Lindner: „Dein Leben war die Musik und mit Dir zu arbeiten ein Traum. Lieber Hansi, wie Dich Deine Freunde nannten, vielen Dank für die unvergesslichen Begegnungen, es war mir immer eine große Ehre. Mit Dir geht schon wieder einer der ganz Großen im Musikgeschäft. Aber es war nicht nur die Musik, die Dich ausgezeichnet hat, sondern Du warst einer der wunderbarsten Menschen, die ich je kennen gelernt habe. Und so bleibst Du in den Herzen der Menschen“, richtet er an den Verstorbenen.
Abschied von einem Freund
Viele der Kondolierenden outen sich nun als Fans des Ausnahmemusikers aus Deutschland, der lange Zeit in den USA lebte: „In tiefer Betroffenheit habe ich soeben vom Ableben meines größten musikalischen Vorbilds gehört. James Last, der erfolgreichste Bandleader weltweit, ist tot. Meine ersten Schallplatten waren die von ihm und seinem ‚Happy Party Sound‘. Im Laufe von über 50 Jahren Karriere spielte er mit seiner Band nicht nur in Europa und Amerika, sondern auch in der ehemaligen Sowjetunion, China, Australien und Neuseeland. ‚Unsere Show ist keine Show, sondern wir leben auf der Bühne‘, sagte er selbst. Und: ‚Andere gehen auf Kur, ich gehe auf Tour‘. Nun ist er sechs Wochen nach seiner Abschiedstournee gestorben“, gedenkt Markus Wolfahrt. „Cowboy und Indianer“-Interpret Olaf Henning postet: „Habe noch fast alle LPs von Dir. Wieder ein Stück Musikgeschichte von uns gegangen.“
Die meisten der Trauernden kannten die Musiklegende persönlich, wussten ihn für seine Arbeit und seinen Charakter zu schätzen. Chanson-Sängerin Annett Louisan denkt an gemeinsame Zeiten zurück: „Gute Reise, lieber James Last. Du hast so viele Menschen glücklich gemacht. Es war eine Freude und Ehre mit Dir zu arbeiten!“ Francine Jordi richtet ebenfalls ihre Gedanken gen Himmel: „...denke gerne an unsere Begegnungen zurück und danke für die Tipps!“ Auch Stefan Mross, die jungen Zillertaler oder Agnetha Fältskog gedenken dem verstorbenen Ausnahmekünstler.
Mit „Auf Wiedersehen“ verabschiedete sich James Last von der Bühne der O2 World in Berlin vor rund sieben Wochen. Er liebte die Bühne noch immer, war energiegeladen und tief berührt. Danke für die Momente, Hans!