Ungeahnte Zweckentfremdung
2012 transportierte der Mercedes-Bus noch Andrea Berg und ihr Team auf der „Abenteuer“-Tour – jetzt gelangte der fahrbare Untersatz in Neonazi-Besitz. Weder Andrea Berg, noch der Busvermieter konnten die Vorgänge erahnen.
Vergangenes Jahr ging Andrea Berg mit ihrer „Abenteuer“-Tour auf die Reise. 22 Städte besuchte sie mit ihrem schwarzen Mercedes-Tour-Bus – ihr Name, ihr Foto und das „Abenteuer“-Cover der CD überlebensgroß darauf abgebildet. Die Tour ist vorbei, der Bus wird wieder von dem Busunternehmen vermietet. Dem Unternehmen von Klaus Ferber wurde gestattet, die Werbefolie am Bus zu belassen – immerhin ist die Schlagersängerin mit Ferber verschwägert. Laut Management wurde im Vertrag explizit darauf hingewiesen, dass der Bus für politische Vorhaben nicht genutzt werden darf. Und trotzdem: Vergangenen Samstag fuhren mit besagtem Transportmittel 20 Neonazis über die A3, auf dem Weg zu einer Kundgebung im hessischen Gernsheim.
Weder die Sängerin, noch das Busunternehmen erahnten die Vorgänge. Klaus Ferber vermietete den früheren Tourbus seiner Schwägerin an einen Reiseveranstalter aus Baden-Württemberg – der wiederum vermittelte den Bus weiter. Nicht nur, dass die Neonazis damit unterwegs waren, ihre Fahrt blieb alles andere als unbemerkt: Die Gruppe war auf dem Weg zu einer verbotenen Demonstration und der Tourbus wurde von sechs vollbesetzten Mannschaftswagen der Polizei des Weges geleitet – zur Sicherheit, ob Platzverweise eingehalten werden.
Andrea Bergs Manager Oliver Mintzlaff äußerte sich gegenüber bild.de:
- „Wir sind schockiert und können uns nur von dieser rechtsradikalen Gruppierung distanzieren. Wir werden darüber hinaus gegen den Reiseveranstalter rechtliche Schritte einleiten.“
Während Andrea Bergs Tourbus Neonazis transportierte, saß die Sängerin übrigens friedlich zuhause und bereitete sich auf ihr Konzert in Aspach vor.