Herbert Grönemeyer: „Die Welt ist geöffnet“
Mehr als 22.000 Menschen versammelten sich laut Medienberichten auf dem Dresdner Neumarkt, um ein Zeichen für ein „buntes“ Dresden zu setzen. Gefeierte Musiker traten auf, darunter auch Herbert Grönemeyer, der seinen Standpunkt verdeutlichte.
Am 26. Januar fand in Dresden im Rahmen einer Großkundgebung gegen Pegida ein Festival statt, das für ein weltoffenes und „buntes“ Dresden stehen sollte. Für diesen Zweck luden die Veranstalter, der Verein Dresden place to be e. V. Musiker und Bands aus ganz Deutschland auf den Neumarkt der sächsischen Stadt ein. Bands wie Silly, Ewig und Revolverheld sollten ein Denkmal setzen für ein „Dresden für alle“. Am meisten Jubel für seine Worte erhielt jedoch Herbert Grönemeyer, der ein flammendes Plädoyer für die „Erfüllung von demokratischen Pflichten“ hielt.
Drei bis 34 Sätze für die Demokratie
Er wolle „drei bis 34 Sätzen sagen“ leitete er seine Rede ein. In seiner Ansprache bezeichnete er die momentane Lage als eine „eine klamme, sehr hysterische Atmosphäre“. Er könne es durchaus verstehen, dass Menschen sich politisch nicht genug berücksichtigt sehen und eine politische Diskussion sei in einer Demokratie gewünscht und „fruchtbar“.
Es würden jedoch die falschen Schlüsse gezogen: „Wenn aber wieder einmal eine religiöse Gruppe für vielschichtigste, teilweise diffuse Befürchtungen als Sündenbock, Projektion und Zielscheibe ausgemacht wird, ist das eine Katastrophe.“ Letztendlich seien alle Menschen Teil einer Gemeinschaft, in der Religion Privatsphäre sein sollte. Der Wahlbochumer betont, wie wichtig es sei der Pegida ihren rechten Anstrich zu nehmen. „Jedes Gestammel von Überfremdung ist kalte verbale Brandstiftung und ignorante Verblendung.
Die Welt ist geöffnet und jeder hat Zugang, nicht nur wir.“ Deutschland solle weiterhin den Hungernden, Gefolterten oder Verjagten Schutz bieten.
Für die Rede erhielt der 58-Jährige auch Applaus von Kollegen. Die Band Silly widmete ihm auf Facebook diese Worte: „Besser konnte man den Geist und das Anliegen dieser Veranstaltung nicht zusammenfassen, oder anders – die Zeichen der Zeit nicht benennen!“