Helene Fischer hat das „F“-Wort benutzt: „Dawei“ ruft die 31-Jährige in ihrer Filmrolle als russische Killerin Leyla, was so viel heißt wie „verpiss dich, leck dich, f*** dich“. Ungewohnt harte Worte sind das, die aus dem Mund der sonst so anständigen Schlagerkönigin kommen. Eiskalt und gnadenlos spielte Helene ihre Gastrolle im „Tatort“, der gestern Abend zur Primetime in der ARD ausstrahlt wurde. Es floss viel Blut, es wurde geschossen, geschrien, gerannt – aber vor allem wurde gut geschauspielert. Helene Fischer, die als russische Killerin agierte, war „hart und grausam“ mit jedem, der sich ihr in den Weg stellte.
Die 31-Jährige redete nicht viel, dafür sagte ihre Mimik alles: Erbarmungslos zog sie mehrmals die Waffe. Schon nach den ersten drei Filmminuten hatte Helene ihren actionreichen Auftritt. Zwei Schüsse feuert sie ab – und machte dabei eine gute Figur: In schwarzer Lederhose, roter Jacke und kurzer Schwarzhaarperücke machte Helene wohl nicht nur die Männer atemlos.
„Tatort“-Handlung: Darum ging es
„Wo ist Firat Astan?“ Das ist die Frage des Abends. Denn den inhaftierten Gangster Astan will jeder haben: Sowohl Til Schweiger, alias Kommissar Nick Tschiller, als auch die russische Mafia, die Helene Fischer, respektive Leyla, schickt. Der actiongeladene „Tatort“ beginnt mit einem Polizeieinsatz, der außer Kontrolle gerät. Tschiller soll die Befreiung Astans organisieren. Der hat inzwischen Tschillers Tochter und Ex-Frau entführen lassen, um den Kommissar zu erpressen. So nimmt die Geschichte seinen Lauf. Tschiller kämpft für seine Familie und deren Befreiung, doch stößt im Alleingang beinahe an seine Grenzen.
Kurz vor Ende des ersten „Tatort“-Teils wird es hochspannend: Es kommt zur Wendung, als Anführerin Leyla auf Astan trifft und ihm offenbart, dass sie es auf ihn abgesehen hat. Der Gangster dachte bis dato, die Killerin würde für ihn arbeiten. Leyla fällt Astan in den Rücken und bietet die Geiseln als Austausch gegen Astan. Bei einem anschließenden Schusswechsel wird Tschillers Ex-Frau tödlich getroffen, auch Leyla überlebt das Gefecht nicht. Astan fällt in einen Schacht, überlebt den Sturz jedoch. Die Jagd um Astan geht weiter: Wird Til Schweiger ihn im zweiten Teil des Krimis finden? Helene Fischer ist raus, aber die Spannung bleibt.
Reden ist Silber...
Über Helene Fischers schauspielerische Leistung lässt sich streiten: Reden ist Silber, schweigen ist Gold? Gesprochen hat die 31-Jährige kaum. Dennoch drücken Helenes Mimik und Gestik das aus, was sie mit Worten nicht sagt: Eine eiskalte Killerin, die keine Gnade mit ihren Gegnern hat. „Ich heiße Leyla, nur Leyla“, und ich bin „hart und grausam“ stellt sie nüchtern fest. Eine Helene, die uns so ganz fremd ist. Tatsächlich sind das aber recht harmlose Worte. Vulgäre Sprache und actiongeladene Szenen beherrschen den Abend. Auch, wenn die Filmszenen der 31-jährigen anrüchig erscheinen, verkörpert Helene in ihrer Rolle als Leyla doch das, was die Schlager-Helene im wahren Leben ebenso darstellt: Eine taffe Powerfrau, die etwas erreichen will und hart dafür kämpft.
Wer wissen will, wie es weiter geht, der sollte am Sonntag einschalten: Denn der zweite Teil des „Tatorts“ wird am 3. Januar 2016 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt. Die Fortsetzungsfolge heißt „Fegefeuer“.