Gaby Baginsky kämpft gegen Isolation von Alten: „Das ist ein Skandal“
Schlagersängerin Gaby Baginsky hat sich mit einem erschütternden Brief an die Bundeskanzlerin und den Gesundheitsminister gewandt, nachdem ihre Mutter vor Verzweiflung einen Selbstmordversuch unternahm.
Hinter den Türen und Fassaden der Häuser spielen sich dieser Tage furchtbare Dramen ab, von denen wir nichts mitbekommen. Schlagersängerin Gaby Bagisnsky und ihre Mutter mussten die Folgen der Coronapandemie am eigenen Leib erfahren, ohne sich jemals mit dem Virus infiziert zu haben. „ Ich wollte es eigentlich nicht bekannt machen, aber meine Mutter wollte gestern in ihrem Pflegeheim aus dem Fenster springen um sich aus dieser monatelangen Isolation zu befreien und aus dem Leben scheiden“, schreibt Gaby Baginski auf ihrer Facebookseite. Als sie sich intensiver mit dem Problem befasste, erkannte sie, dass „es für mich Zeit wird für diese Menschen zu kämpfen, denn es gibt hunderte von diesen Problemfällen.“
Gaby Baginskys Mutter verzweifelt
Als ersten Schritt hat die Sängerin einen offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn geschrieben, in dem es heißt: „Seit nunmehr 2 Monaten besteht Ihre Isolationsvorschrift für Altenheime, etc. Haben Sie sich einmal Gedanken darüber gemacht, was dies für die Insassen in diesen Heimen bedeutet, ihre Kinder, ihre Enkelkinder, Ihre Geschwister nicht mehr zu sehen oder zu sprechen. Ich kann verstehen, dass man gerade bei dieser besonderen Gefahrengruppe sehr vorsichtig sein muss. Dass man aber diese Vorschriften durchdrückt, ohne auch nur im Geringsten nach Möglichkeiten zu suchen, um es diesen Menschen zu erleichtern damit zu leben, ist ein Skandal.“ Als Beispiel führt sie den Selbstmordversuch ihrer Mutter an, der glücklicherweise nicht gelang.
Einsatz gegen Isolationsvorschriften
„Meine Frage an Sie, wieso werden diese Menschen, ohne deren Arbeit es keine Bundesrepublik geben würde, so behandelt. Es wäre doch sehr einfach, Besucherzimmer einzurichten, die in der Mitte durch eine Klarsichtwand geteilt wären. Da könnten die Familienmitglieder mit ihnen reden und sie könnten sich sehen“, schlägt Gaby Baginsky vor. Von der Politik werde aber nicht einmal versucht, etwas an den gegenwärtigen Vorschriften zu ändern. Man lasse diese Menschen im Stich, empört sich die Sängerin. „Ich habe mir nach diesem Vorfall vorgenommen, für diese Menschen zu kämpfen, um ihnen wieder ein normales Kontaktleben zu ermöglichen. Dafür werde ich alle meine Kräfte einsetzen“, schreibt Gaby Baginsky. Hoffentlich finden die Worte der Sängerin in Berlin auf Gehör.
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