Frank Zander: Obdachlose rühren ihn zu Tränen
Seit mehreren Jahrzehnten steht der Name Frank Zander nicht nur für Musik mit Augenzwinkern, sondern auch für ganz viel Menschlichkeit. Zum 21. Mal findet 2015 die Weihnachtsfeier für Obdachlose & Bedürftige statt – eine große Herzensangelegenheit...
Weihnachten – das Fest der Liebe. Doch nicht jeder hat das Glück, die Weihnachtszeit entsprechend zu genießen. Nicht jeder hat ein warmes Zuhause, nicht bei jedem stehen Gans, Klöße und Rotkohl auf dem Speiseplan – für viele Menschen geht es einfach nur ums nackte Überleben. Frank Zander ist einer der Menschen, der in der besinnlichsten Zeit des Jahres nicht nur an sich denkt, und das seit 21 Jahren.
Frank Zander und seine Familie halten zusammen
Er, seine Familie und seine Freunde geben etwas zurück, das man nicht kaufen kann – Wärme, Zugehörigkeit und die Botschaft nicht alleine zu sein. Seit mehr als zwei Jahrzehnten wird im Dezember die Weihnachtsfeier für Obdachlose und Bedürftige ausgerichtet. 1995 fing alles mit 300 Gästen an, heute folgen bis zu 3.000 Besucher Frank Zanders Einladung in das Berliner Estrel Hotel und erleben einen Abend voller Glück und wohltuender Momente für Herz und Seele – am 21.12.2015 ist es wieder soweit.
Kein „Bambi“ für Zanders Engagement
Seit 20 Jahren ist die Weihnachtsfeier eine Art Lebensaufgabe für Frank Zander und seine Familie. „Meiner Familie und meinen Freunden bedeutet diese Veranstaltung sehr viel. Seit 21 Jahren laden wir die Ärmsten der Armen ein. Es gibt 15 Friseusen, eine Abteilung für Brillen, ein Ärztezelt und 250 riesige Tische, gedeckt mit den besten Sachen zu Weihnachten. Auch 120 Hunde kommen.“
Das „Bundesverdienstkreuz am Bande“, der „Verdienstorden des Landes Berlin“ und die „Berliner Ehrennadel“ – das ist nur ein kleiner Auszug aus den Ehrungen, die Frank Zander für sein soziales Engagement bereits entgegennehmen durfte. Der „Bambi“, ein Medien- und Fernsehpreis der Hubert Burda Media, war noch nicht dabei: „Ich habe nun alles bekommen, ‚Bundesverdienstkreuz‘, ‚Berliner des Jahres‘, eine Plakette von der Diakonie und bin heiliggesprochen worden. Ganz heilig bin ich ja nicht, aber so ähnlich. Also eine Menge Medaillen und ich bin echt stolz drauf. Nur den ‚Bambi‘ nie, der ist an mir vorbeigegockelt, aber das ist eine Formsache. Ich bin halt bei keiner großen Plattenfirma. Aber das ist so, um das mal deutlich zu sagen und das ist auch egal.
Große Beteiligung von allen Seiten
Auf der Straße wird der Künstler des Öfteren auf seine Feier angesprochen: „‚Hey Zander, es ist gut was du machst!‘ Sie geben mir Geld und bedanken sich, das ist irre.“ Eine immens große Hilfe sind die Spenden der Firmen, die sich jährlich an der Weihnachtsfeier beteiligen. „Ein Puff hat uns 1.000 Euro spendiert. Große Firmen, die uns helfen sind super und die Liste davon ist unendlich. Das heißt, die Firmen haben Vertrauen, die geben uns was und da bin ich wirklich stolz drauf. Das Geld, das wir einnehmen, geht nicht an eine Stiftung. Es geht an die Diakonie und die verteilt das.“
Für Frank Zander und seine Helfer steht fest, dass die Weihnachtsfeier auch in den nächsten Jahren einer der wichtigsten Ereignisse des Jahres bleiben soll – für das sie auch weiterhin all ihre Kraft geben: „Es wird immer schwieriger, jetzt kommt auch noch die Flüchtlingsfrage dazu. Alles wird komplizierter. Es ist immer noch eine Familienveranstaltung und das muss erstmal jemand nachmachen. Wir wollen das auch nicht abgeben an irgendeine Eventfirma. Es soll mit seinen kleinen Fehlern passieren, so wie es passiert.“
Frank Zander: außen hart, innen weich
Knapp 3.000 Obdachlose und Bedürftige erleben bei der Weihnachtsfeier wohl den schönsten Tag des Jahres. Die große Dankbarkeit geht auch an einem harten Kerl wie Frank Zander nicht vorbei: „Man ist schon nah am Wasser gebaut. Ich bin meistens vorne, stehe an der Tür und es ist schon irre, wenn alle klatschen. Da habe ich manchmal schon ein komisches Gefühl im Hals. Es kommen alle rein und wenn ich in die Gesichter schaue und sie willkommen heiße, dann sehe ich Tränen in den Augen der Besucher. Da ist wirklich Dankbarkeit und das ist der Lohn.“