„ESC“ 2016: Antworten, die die Welt jetzt braucht
Deutschland wurde beim „ESC“ am Samstag mal wieder Letzter. Warum eigentlich, fragen sich viele. Auch wenn es darauf keine Antwort gibt, auf viele andere wichtige Fragen gibt es sie.
„Eurovision Song Contest“, warum machen wir da eigentlich noch mit? Nach der Pleite für Jamie-Lee am Samstag eine Frage, die ihre Berichtigung hat und auf die es keine richtige Antwort gibt. Mitmachen oder nicht – da gibt es beim Thema „ESC“ zwei Lager. Viel wichtiger aber sind jetzt die Fragen, auf die es eine Antwort gibt, wie: Was sagt Jamie-Lee zu ihrem letzten Platz? Was wird jetzt aus der 18-Jährigen? Und wie viele Zuschauer hatte das TV-Spektakel eigentlich?
Nach „ESC“-Pleite: Jamie-Lee meldet sich zu Wort
Insgesamt 11 Punkte gab es für Jamie-Lee am Samstag. Zum Vergleich: Die Siegerin Jamala aus der Ukraine bekam insgesamt 534 Punkte. Ein magerer Jury-Punkt und zehn Punkte aus dem Televoting – ein enttäuschender letzter Platz für Deutschland und die 18-Jährige Sängerin, die ihren Auftritt mit dem Song „Ghost“ souverän gemeistert hatte. Doch Jamie-Lee lässt sich nicht unterkriegen. Auf Facebook lässt sie ihre Fans wissen: „Ich persönlich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung und ich weiß, dass alle meine Fans hinter mir stehen werden. […] Ich werde jetzt erstmal feiern.“ Tatsächlich wurde aber die gesamte Delegation nicht auf der „ESC“-After-Party gesehen. Falls Jamie-Lee und ihr Team also gefeiert haben sollten, dann nicht vor Ort.
Ein Karriereknick ist nun aber erstmal nicht zu befürchten. Denn Jamie-Lee steht nach ihrem Sieg bei „The Voice of Germany“ erst am Anfang ihrer Karriere. Im Herbst geht es für sie auf große Tour und sie möchte mit ihrem Album „Berlin“ so richtig durchstarten.
Große Pläne, die auch Vorjahres-Teilnehmerin Ann Sophie hatte. Die verriet aber erst in der vergangenen Woche in der Talkshow von Markus Lanz, dass sie nach dem „ESC“-Debakel in ein tiefes Loch gefallen sei. „Ich stand da mit nichts“, erzählte die 25-Jährige, die nun neben der Musik ein Wirtschaftspsychologie-Studium angefangen hat.
Wie viele Menschen verfolgen den „ESC“ überhaupt noch?
Tatsächlich sind die Quoten für den „Eurovision Song Contest“ entgegen Vermutungen gut. 9,33 Millionen sahen den Song Contest in der ARD am Samstag. Vor allem die jüngeren Zuschauer scheinen Gefallen an der Sendung gefunden zu haben: Bei den Zuschauern zwischen 14 und 19 Jahren lag der Marktanteil bei 57,4 Prozent. Damit erreichen die Quoten den zweitbesten Wert seit dem Jahr 2011, als Lena den „ESC“ für Deutschland gewann.
Trotz des Debakels scheint Deutschland also noch Gefallen am Song Contest zu finden. Bleibt nur zu hoffen, dass es im kommenden Jahr in der Ukraine mehr Punkte für den deutschen Beitrag gibt. Jamie-Lee ist da ganz positiv gestimmt: „Nächstes Jahr wird Deutschland einen besseren Platz belegen, da bin ich mir ganz sicher.“
„ESC“ 2016: Jamala siegt, Jamie-Lee verliert
Die ARD strahlte das Finale des „Eurovision Song Contest“ live aus Schweden aus. Deutschland drückte beim „ESC“ 2016 der 18-jährigen Jamie-Lee Kriewitz die Daumen, für die es am Ende aber nur 11 Punkte gab.