Sie sind die nächste Generation der Schlagerszene und begeistern mit jungen, dynamischen Songs und mit tänzerischen Einlagen. voXXclub, Beatrice Egli und Andreas Gabalier sind die ersten dieser neuen Form des Schlagers und haben bereits bewiesen, wie stark und erfolgreich die „jungen Wilden“ sein können. Auch Florian Silbereisen ist ein großer Unterstützer des jungen Schlagers. Zwar ist er selbst schon sehr lange im Showgeschäft, gehört aber vom Alter auf jeden Fall dazu. So passt es ganz gut, dass er sich den „Jungen“ angenommen hat und sie in seinen Shows unterstützt. voXXclub zum Beispiel waren 2014 auf seiner „Fest der Feste“-Tour als Supportact dabei.
Das „Sommerfest am See“ als „Fest der jungen Wilden“
Beim „Sommerfest am See“ lud Florian Silbereisen die Grubertaler, voXXclub, Lucy, Jo Weil und Jörn Schlönvoigt ein. Jo Weil und Jörn Schlönvoigt? Das sind zwei dieser jungen Generation, die in Florian Silbereisens Sendung ihr Debüt im Schlager gaben. Beide sind sie eigentlich Soapstars, Jörn Schlönvoigt bei „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ und Jo Weil bei „Verbotene Liebe“. Wir haben uns den beiden Newcomern der Schlagerbranche mal angenommen und stellen Sie Euch etwas genauer vor. Außerdem analysieren wir für Euch, wer seinen ersten Auftritt besser gemeistert hat und wer der beiden wohl mehr Potential hat, sich einen Namen in der Schlagermusik zu machen.
Die Karriere
Jörn Schlönvoigt |
Jo Weil |
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Jörn Schlönvoigt spielt seit 2004 in der RTL-Erfolgssoap GZSZ. Dort hat er die Rolle des Philip Höfers, ein junger Medizinstudent und Ehemann. Bereits 2007 veröffentlichte Jörn seine erste Single mit dem Namen „Das Gegenteil von Liebe“, die es sogar bis in die Top Ten der deutschen Charts schaffte. Die folgenden Singles, „Superhelden sterben nicht“ und „Ein Leben lang“, kamen an diesen Erfolg nicht heran, wobei „Ein Leben lang“ als Imagesong auf RTL zu hören war. Am 30. Mai erschien das erste Schlageralbum des jungen Nachwuchssängers „Für immer und ewig“. |
Jo Weil spielt seit 2007 in der ARD-Abendserie „Verbotene Liebe“. Dort hat er die Rolle des homosexuellen Barbesitzers Oliver Sabel. Bereits fünf Jahre zuvor war er in dieser Rolle bei der Soap zu sehen, entschied sich dann aber, eine fünfjährige Pause zu machen, um sich neuen Projekten zu widmen. Neben der Schauspielerei ist Jo Weil auch als Synchronsprecher tätig. Einen Tag später als Jörn veröffentlichte er am 31. Mai diesen Jahres seine Debütsingle „Explosiv“. In der Show von Florian Silbereisen „Das Sommerfest am See“ präsentierte er diese erstmals einem großen Publikum. |
Die Singles
Jörn Schlönvoigt |
Jo Weil |
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Die Single von Jörn Schlönvoigt trägt den schönen Namen „Alle deine Küsse“. Bei dem Titel schmelzen sicherlich einige Frauenherzen dahin, schließlich ist der Schauspieler schon in seiner Rolle bei GZSZ als Frauenschwarm bekannt. Im Video zum Song steht er, ganz schlagertypisch, auf einer Felsenlandschaft am Meer. Die Kulisse ist nicht neu – Mark Medlock, Alexander Klaws und auch Beatrice Egli bedienten sich schon desselben Hintergrunds. Auch die Geschichte ist nicht neu: Es geht um Liebe, Leidenschaft und Verlangen. Die Melodie ist eingängig, der Text simpel. Die Single ist nett, allerdings nicht überraschend. |
Jo Weils Song „Explosiv“ hingegen ist kein neuer Titel, sondern eine Coverversion von Michael Morgan, der den Song 2002 bereits veröffentlichte. Produziert wurde die Single von keinem geringeren als Jean Frankfurter, dem Produzenten von Helene Fischer. Er hatte den Song schon damals für Michael Morgen mitproduziert und jetzt an Jo Weil weitergegeben. Der beschreibt seinen Titel selbst als modernen Schlager im Helene Fischer-Stil. Ohrwurm-Potential hat der Song auf jeden Fall. Ebenso wie auch die Single von Jörn Schlönvoigt, handelt „Explosiv“ von Liebe und Leidenschaft. Mehr Kraft und Ausdruck hat Jos Titel in jedem Fall, er reißt eher mit und bleibt in den Köpfen. Doch eine Coverversion in den Köpfen zu etablieren ist auch eine weniger große Herausforderung, als einen Titel, der vorher noch nicht da war. |
Der Styling-Check
Jörn Schlönvoigt |
Jo Weil |
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Dass Jörn Schlönvoigt ein smarter Typ ist, der bei Frauen ankommt, das zeigen schon die zahlreichen Kommentare seiner weiblichen Fans auf der offiziellen Facebook-Seite. Er überzeugt mit dem „der perfekte Schwiegersohn“-Look. Mit unschuldigem Lächeln, ungewollt perfekter Frisur und schlichtem Outfit wickelt er sicher einige Teenies um den Finger. In seinem Musikvideo wie auch beim „Sommerfest am See“ trug er Bermudas und ein schlichtes, blaues Hemd. Kein auffälliges Styling, keine Accessoires. Jörn versuchte nur mit Stimme und Charme zu überzeugen. Etwas unauffällig für die große Bühne könnte man jetzt sagen, dennoch versuchte er mit seinem Styling nicht, sich zu verstellen und in eine Rolle zu schlüpfen, was seinen Style wiederum sehr authentisch wirken lässt. |
Ähnlich machte es auch Jo Weil. Er kam in schlichter, schwarzes Jeans und einem grauen, unscheinbaren Shirt. Graue Maus? Ja, ein wenig modischer hätte es vielleicht sein können. Zumindest ließ das enge Shirt seinen trainierten Körper erkennen, was wohl einige Damen im Publikum der ARD-Sendung mit Florian Silbereisen gefreut haben dürfte. |
Der Tanzstil
Jörn Schlönvoigt |
Jo Weil |
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Zu jedem Auftritt auf einer großen Bühne gehört natürlich auch die große Show. Ein wenig Tanzen gehört da dazu, auch wenn es nur minimale Bewegungen sind. Jörn Schlönvoigt hätte vielleicht gut daran getan, sich auf diese minimalen Bewegungen zu beschränken. Man hat ihm angemerkt, dass er nervös war bei seinem ersten Auftritt und so sahen leider auch einige seiner Tanzbewegungen aus. Etwas unbeholfen hat er dennoch versucht, sein Bestes zu geben. |
Auch bei Jo Weil sah das nicht viel anders aus. Wobei die Zuschauer zumindest durch die Showtänzer und deren Performance abgelenkt wurden und Jo so nicht ganz im Mittelpunkt stand. Dennoch wirkten seine Schritte etwas selbstsicherer, nicht ganz so gestellt und künstlich. Vielleicht sollte er vor dem nächsten Auftritt nochmals mit den Fernsehtänzern üben, sicher könnte er mit dem richtigen Training auch seine Nervosität ablegen und mehr aus seiner Performance herausholen. |
Fazit
Jo Weil und Jörn Schlönvoigt hatten bei Florian Silbereisens „Sommerfest am See“ am 31. Mai beide ihren ersten Auftritt auf der Schlagerbühne. Klar, dass hier jede Menge Nervosität eine Rolle spielte. Doch die „jungen Wilden“ zeigten sich zu brav und gezähmt. Ein bisschen mehr Mut und ein wenig mehr Power, das hätte dem Auftritt der beiden nicht geschadet. Doch sie haben ja noch ein wenig Zeit zu üben, schließlich soll ihre große Schlagerkarriere ja gerade erst losgehen. Die Songs sind auf jeden Fall schlaugertauglich, wenn auch wenig überraschend und nicht so, als hätte man den Sound nicht irgendwo schon einmal gehört. Über die Stimmen der beiden bleibt wenig zu sagen, da sie bei ihrem Auftritt am Samstag nicht live performten. Dieser Herausforderung müssen sie sich erst noch stellen. Alles in allem konnten beide Sänger nicht vollständig überzeugen, vielleicht sollten sie ihre Schauspielkarriere ja nicht gleich an den Nagel hängen. Doch sicher wird man von beiden in nächster Zeit noch einiges hören, denn die junge Generation Schlager boomt und kommt bei Jung und Alt gut an. Wir finden: Wer die Auftritte verpasst hat, muss nicht traurig sein – wir freuen uns auf einen neuen Versuch von Jörn Schlönvoigt und Jo Weil.
- Welchen der beiden Schlager-Newcomer findet Ihr besser? Jörn oder Jo?