Mehr deutsche Songs, please!

CSU fordert mehr deutsche Radiotitel

Radiotitel

Englische Lieder beherrschen die Radiowelt. CSU-Stimmen zufolge soll sich das ändern. Sie plädieren für mehr deutsche Titel im öffentlich-rechtlichen Radioprogramm. Damit hofft die Partei auf einen konjunkturellen Schwung in der Musikindustrie.

Radio Musik
Bitte mehr deutsche Titel im Radio! Das fordert die CSU.

Radioprogramme sollen deutscher werden. Das wünschen sich deutsche CSU-Politiker. Sie sehen es als eine Art „Selbstverpflichtung“ und nehmen die Öffentlich-Rechtlichen in die Mangel: „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss mehr deutsche und europäische Musiktitel spielen. Das sollte ihm eine Selbstverpflichtung sein“, sagte der Medienexperte Michael Frieser gegenüber der BILD-Zeitung.

Er sieht allerdings nicht nur den Rundfunk selbst in der Umsetzungspflicht, sondern auch die deutsche Musikindustrie und die nationalen Künstler. CSU-Experten zufolge sollen mehr deutsche Radiotitel einen konjunkturellen Spritzer in der Musikbranche bringen. Der CSU-Innenexperte Stephan Mayer sagte der BILD: „Mehr deutsche Musik im öffentlich-rechtlichen Rundfunk könnte für die deutsche Musikindustrie einen regelrechten Schub bedeuten.

90 Prozent englische Titel

Der Geschäftsführer des Vereins Deutscher Sprache (VDS), Holger Klatte, spricht Klartext: „Wir erleben im Rundfunk in Deutschland seit Jahren eine knallharte Quote zugunsten englischsprachiger Musik. Sowohl private als auch öffentlich-rechtliche Rundfunksender haben bis zu 90 Prozent englische Lieder im Programm.“ Gehe es gar nicht anders, plädiere er für „eine gesetzliche Deutschquote“. Denn „eine Selbstverpflichtung der Rundfunkanstalten für deutschsprachige Musik“ sei unerlässlich.

Dabei nehme Klatte das französische Musikprogramm zum Vorbild. In Frankreich existiere bereits seit 20 Jahren eine gesetzliche Radioquote. Rund 40 Prozent der Spielzeit müssen die Radiosender seit 1994 mit landessprachigen Titeln füllen. Das komme dem französischen Musikmarkt nur zu Gute. Er erlebe seitdem einen regelrechten Aufschwung, schreibt das Blatt.

Stephanie Hirschvogl
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