In einem Trauer-Post auf seiner Facebook-Seite schreibt der norddeutsche Sänger Axel Fischer zum Tod von Jens Büchner: „Mein aufrichtiges Beileid geht an Deine Familie, Deine Freunde, an alle, die jetzt eine harte Zeit - wahrscheinlich die Härteste im Leben - durchleben. Du hast diese harte Zeit bereits durchgemacht und viele schreiben, dass Du den Kampf verloren hast. Ich finde ein wenig Hoffnung in der Vorstellung, dass Du den Kampf am Ende doch gewonnen hast. Denn Du hast den Schmerzen und Qualen gezeigt, dass sie das nicht länger mit Dir machen können. Und jetzt wird der Himmel ein Stück lebendiger, denn ich bin mir sicher, dass Du - Jens Büchner - ihn hervorragend entertainst.“
Ich habe ihn als warmherzig und clever kennen gelernt
Party-Sänger Axel Fischer („Traum von Amsterdam“) hat den „Kult-Auswanderer“ Jens Büchner nach einer Show beim Frühstück in NRW kennen und schätzen gelernt. „Ich habe dort einen ganz anderen Menschen erlebt, als einen den ich bis dahin nur aus dem TV kannte. Warmherzig, offen und sehr pfiffig und clever. Mehr Geschäftsmann als Künstler, der aus seiner Situation das Beste machen wollte, um seine Familie zu ernähren“, sagt Axel Fischer im Exklusiv-Interview mit SchlagerPlanet.
Der blonde Mallorca-Star Fischer ist privat eher der ruhigere Typ, mischt sich nur selten in öffentliche Diskussionen ein. Aber dann sagt Axel Fischer etwas, was ihn und viele Schlager-Fans schon seit langem sehr nachdenklich macht. Denn auch Schlager-Künstler machen sich Gedanken, über das aktuelle Zeitgeschehen. Jens Büchner wurde zu Lebzeiten selbst in seinen letzten Tagen noch verspottet, seine Krankheit als PR-Masche abgetan. Sänger Axel Fischer: „In meinem Leben genieße ich lieber die pure Luft der Ostsee, als die Schadstoffe, die in vielen sozialen Netzwerken zu finden sind. Einige Leute denken wirklich, sie können sich alles erlauben. Ich finde es gut und richtig, dass einige von Euch sich im nachhinein für das Verhalten entschuldigen (Respekt hierfür!), frage mich aber dennoch wie es dazu gekommen ist, dass unsere Gesellschaft (oder zumindest ein Teil davon) sich so entwickelt hat. Ihr verurteilt Menschen, die ihr gar nicht kennt, stellt sie öffentlich an den Pranger und werft mit Beleidigungen um Euch. Was glaubt ihr, wie viele schlimme Hass-Kommentare wir Künstler und Personen des öffentlichen Lebens jede Woche zu lesen bekommen.“
Bewerft die Menschen nicht mit Online-Dreck
Im Gespräch mit SchlagerPlanet spricht der Sänger über eigene negative Erfahrungen in den sozialen Netzwerken: „Jeder sollte durch die Kommentare die Möglichkeit haben, konstruktive Kritik zu äußern. Davon lebe ich ja. Aber persönliche Angriffe und Beleidigungen aus der Anonymität des Internet heraus sind wirklich schlimm und verachtenswert. Bei mir kommen besonders viele Beleidigungen auf YouTube vor. Aber da kann man ja wegklicken, wenn einem das nicht gefällt. Bewerft die Menschen, die ihr gar nicht wirklich kennt, nicht mit Dreck, nicht mit Bierbechern und nicht mit Worten, für die sich Eure Eltern schämen würden. Jeder macht Fehler im Leben, doch es ist nie zu spät, sein eigenes Verhalten zu überdenken. Lasst uns diese schöne Welt gemeinsam genießen und mit Leben füllen.“
SchlagerPlanet meint: Lasst uns für den Schlager gemeinsam einstehen
Wir von SchlagerPlanet können uns der Meinung von Axel Fischer nur anschließen. Gerade der deutsche Schlager hat es als Genre immer noch sehr schwer. Die Künstler und Fans kämpfen gegen die vielen Vorurteile und gegen das negative Image, trotz des „Schlagerbooms“. Ernstgemeinte Kritik ist gut und hilft vielen Künstlern bei ihrer Weiterentwicklung. Aber das Soziale Netzwerk darf nicht zum „Dixie-Klo“ der Nation verkommen. Hass-Kommentare, persönliche Beleidigungen weit unter der Gürtellinie, Fan-Kämpfe, wie in der Bundesliga, haben hier nichts zu suchen.
Schlager ist bunt und vielfältig wie lange nicht mehr
Das Musikgenre polarisiert die Massen, darf aber nicht eine Spielwiese der „Schlager-Hooligans“ werden, voller Aggressionen, voller Missachtung für die Künstler und Menschen. Denn der Schlager ist so bunt und vielfältig wie seit Jahren nicht mehr, vom Ballermann-Schlager, Party-Schlager, Pop-Schlager, Klassik-Schlager bis zur jungen und traditionellen Volksmusik. Alles ist erlaubt und findet seine Fans.
Also, lasst uns gemeinsam für das Schlager-Genre einstehen. Denn der Schlager soll uns unterhalten. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Oder sagen wir es mit den Worten von Maite Kelly: „Die Liebe siegt siegt sowieso…“
Wir von SchlagerPlanet glauben: Der Schlager siegt sowieso!