Versöhnung im Lederhosenstreit
Der neue Song „Lederhosen-Zombies“ der EAV wirft Kritik an Andreas Gabalier und der neuen Generation der Trachtenträger auf. Nachdem sich der VolksRock’n’Roller selbst zum Thema äußerte, rudert die EAV nun zurück.
Die „heilige Kuh“ und den „Lederhosen-Zombie“ hat Andreas Gabalier noch mit Humor genommen, doch jetzt reicht es dem VolksRock’n‘Roller: die Kritik der österreichischen Kultband EAV an ihm und seinen Fans geht dem 30-Jährigen zu weit! Auf seiner Facebook-Seite äußerte er gestern seinen Unmut über die österreichischen Kollegen. Was zwei Tage später folgt, ist eine Richtigstellung und ein Versöhnungsangebot seitens der EAV.
„Trend der Trachtenuniformierung“
Gestern Abend strahlte der österreichische Sender PULS 4 eine News-Sendung aus, in der Frontsänger der Band EAV Klaus Eberhartinger Stellung zu den angeblichen Beleidigungsvorwürfen rund um Andreas Gabalier und seine Fangemeinschaft nahm. SchlagerPlanet berichtete.
Konkret geht es um einen Song auf dem neuen Album „Werwolf-Attacke“ der Band, der den Namen „Lederhosen-Zombie“ trägt. Im Liedtext stichelt die Band gegen die Generation Lederhosen und gibt mit der Textpassage „Vorm Tanzpalast da hüpften die Aliens im Kreis. Die Gesandte vom Planeten Edelweiß. Sie klopften sich die Schenkel und auf die nackten Knie und sangen „Hat irgendwer a Liad für mi?“ einen Seitenhieb auf Andreas Gabalier ab.
Schon vor wenigen Wochen hatte sich Klaus Eberhartinger zu diesem Song in der Presse geäußert: „Das Lied ist in keinster Weise ein Frontalangriff auf Andreas Gabalier. Er hat sein Publikum und das ist völlig legitim. Erfolg braucht man ihm keinen zu wünschen, den hat er. In ‚Lederhosen-Zombies‘ geht es um den Trend der Trachtenuniformierung. Aber wenn Tracht plötzlich mit einem Wertesystem gekoppelt wird, das sehr nationalistisch eingefärbt ist, dann ist das etwas anderes.“
„Das lässt sich keiner gefallen!“
Gestern Abend dann ging es auch in der PULS 4-Sendung eben nochmal um diese Kritik. Und auch Andreas Gabalier verfolgte das Interview vor seinem Fernseher. Nachdem er sich im Vorfeld noch amüsiert über den Liedtext seiner Kollegen gezeigt hatte, versteht er nun nicht mehr ganz so viel Spaß: „Bei allem Respekt vor meiner absolut österreichischen Lieblingsband EAV: Ich lasse es ganz bestimmt nicht zu, dass man mehr als eine halbe Million begeisterte Fans alleine auf Facebook als ‚Unkultur‘ in den Nachrichten darstellt, die sich sowieso nur ins Dirndl und in die Lederhose stecken um sich bei den Konzerten ins ‚Koma zu saufen‘! Und schon gar nicht als ‚bedenkliche Entwicklung‘ mit ‚Applaus aus der falschen Ecke‘ die es in in Österreich schon einmal gegeben hat! DAS lässt sich keiner gefallen!!!“
Mit dem Song habe der VolksRock’n’Roller kein Problem, fügt er hinzu. Lediglich die Art und Weise, wie die Band dafür Werbung macht, sollte diese laut Andreas Gabalier nochmal überdenken. Und auch hinter seiner Version der österreichischen Hymne steht der Sänger noch immer, auch wenn er deshalb seit Monaten in der Kritik seht: „Und in Sachen ‚Bundeshymne‘...
Gott sei Dank hat Österreich noch eine eigene Meinung und tut sie auch kund zu so manchem Schwachsinn der uns da vorgegaukelt wird!!!“, so Andreas Gabalier in seinem Post.
EAV rudern zurück
Nun rudert die österreichische Kultband zurück. Auf ihrer Facebook-Seite gibt es sowohl ein Statement von Frontsänger Klaus Eberhartinger zu dem Thema, als auch von Lied-Texter Thomas Spitzer. Die Kernaussage der Facebook-Posts: Die Welt habe andere Sorgen und der Lederhosenstreit sei von der Presse herbeigeschrieben worden. „Eigentlich könnte man es größenwahnsinnig bis halblustig finden, als ein printmedialer Schmierfink vor etwa 2 Wochen versuchte, aus einer Laus einen Gröhlefanten zu machen. Aber sowas scheint zu klappen“, so Thomas Spitzer.
Der Song sei kein Angriff auf Andreas Gabalier und auch kein Angriff auf seine Fans. Lediglich mit der heutigen Trachtenkultur, die sich bei Festen wie der Wiesn in München zeigt, habe die Band ein Problem: „Wenn man heute Bilder vom Oktoberfest in München und allen anderen - in der Zwischenzeit unzähligen - Oktoberfesten in jedem Dorf sieht, mit pinken, mintfarbenen, weißen Lederhosen und Dirndln, die den Namen nicht verdienen und mit der Tradition der Tracht nicht viel zu tun haben; dann bleibt einem ein gewisses Kopfschütteln nicht erspart.“ Am Ende folgen noch versöhnliche Worte an den VolksRock'n'Roller: „Freundschaftliche Grüße und lass‘ uns doch dieses von anderen ausgegrabene Kriegsbeil wieder begraben.“
SMS zum allgemeinen Frieden
Mittlerweile habe Klaus Eberhartinger Andreas Gabalier eine SMS geschrieben, wie er laut oe24 in einer Talkshow verriet. „Ich habe ihm geschrieben: es ist kein persönlicher Angriff, es geht nicht um deine Fans, nicht um die Tracht und es ist kein PR-Gag. Wenn ich so verzweifelt wäre mir das als PR einfallen zu lassen dann kann ich ins Dschungelcamp auch gehen- und beides mache ich nicht“, so das EAV-Mitglied.
Andreas Gabalier habe sich daraufhin versöhnlich gezeigt. Er habe angeblich geantwortet: „Alles gut. Alles Liebe, freu mich auf ein Bier mit Euch.“