In den achtziger Jahren gewann David Hasselhoff mit seiner Rolle als Michael Knight in „Knight Rider“ die Herzen zahlreicher Fernsehzuschauer und avancierte so zur Kult-Figur der damaligen Medienlandschaft. Diese Position als Ikone konnte er 1989 weiter ausbauen. Es folgte der strahlende Auftritt als Mitch in der Serie „Baywatch“ und auch in Deutschland punktete der Künstler: Mit seinem Hit „Looking for Freedom“ wurde er zum Idol des Mauerfalls vor 25 Jahren.
In dieser Woche wurde der Tod seines Vaters Joe Hasselhoff bekannt, doch dies ist nur ein Schicksalsschlag, den der einstige, auch in Deutschland gefeierte Held verkraften musste. Zahlreiche Negativ-Schlagzeilen kündeten in den vergangenen Jahren von dem Verfall des großen Stars.
Im Erfolgsrausch
Nachdem David Hasselhoff mit seinen ersten deutschen Veröffentlichungen, unter anderem mit der Coverversion des Peter Maffay-Hits „Du“ von 1994, seiner eingeschlafenen Karriere neuen Schwung verliehen hatte, traf ihn die nachfolgende Flaute umso mehr. Vom ausbleibenden Ruhm betroffen, griff der Star zur Flasche. Aus der einstigen Kult-Figur wurde ein schwer alkoholkranker Mann, dem ein jahrelanger Entzugskampf und Negativ-Schlagzeilen en Masse bevorstanden.
2004 wurde der Schauspieler betrunken von der Polizei gestoppt. Nach einer Nacht im Gefängnis und der Zahlung einer Kaution von 15.000 Dollar ließen ihn die Beamten aber wieder frei. Zwei Jahre später erhielt David Hasselhoff aufgrund von übermäßigen Alkoholkonsums einen Platzverweis in Wimbledon. Dies sind nur wenige Auszüge des tragischen Absturzes des einstigen Superstars, doch es sollte noch schlimmer kommen.
Der Höhepunkt seines Alkoholismus sollte 2007 an die Öffentlichkeit geraten: Seine Tochter Taylor-Ann filmte David Hasselhoff im Vollrausch. Durch ein Versehen gelangte das Video an die Presse und sorgte weltweit für erschrockenes Aufsehen. Betrunken wälzte er sich in dem Film am Rande eines Pools und versuchte dabei, einen Burger zu essen. Das Vorhaben begleitete der Schauspieler durch wilde Flüche in Richtung Taylor-Anns. Ein Anblick, der zu lautstarken Spekulationen, Beschimpfungen und Spott in der Öffentlichkeit führte.
Trotz, dass der Videodreh seiner verzweifelten Tochter als Hilferuf verstanden werden sollte, kämpfte ihr Vater noch Jahre danach mit dem Alkohol.
2009 wurde er erneut mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingewiesen. David Hasselhoff entrann an diesem Tag dem Tode nur knapp, auch wenn seine eigenen Aussagen wenige Tage später weitaus positiver als die Realität klangen. Seine Ex-Frau Pamela Bach äußerte damals gegenüber der BILD: „Wenn er so weitermacht, wird er enden wie Michael Jackson“ - ein Zitat, das tief blicken lässt. Zumindest bekennt sich David Hasselhoff heute zu seiner Alkoholkrankheit.
Privates Desaster
Auch das Privatleben des Ex-„Baywatch“-Stars stand bislang unter keinem guten Stern. Von 1984 und 1989 war er mit der Schauspielerin Catherine Hickland verheiratet. Anschließend folgte die Ehe mit Pamela Bach, aus der die zwei Töchter Taylor-Ann und Hayley-Amber hervorgingen. Seit dem 26. Juli 2006 ist diese Ehe offiziell geschieden, doch die Trennung war verbunden mit einem erbitterten Rosenkrieg und dem Sorgerechtsstreit um die beiden Töchter.
Für die Behörden war die Entscheidung, bei wem Taylor-Ann und Hayley-Amber leben sollten, keinesfalls leicht. Denn während David Hasselhoff mit seinem Alkoholismus kämpfte, galt Pamela Bach als kokainabhängig. Zunächst gewann er den Streit um das Sorgerecht, gegen die Auflage, sich in Zukunft von der Flasche fernzuhalten. Doch das war einfacher als gesagt. Pamela Bach warf ihrem Ex-Mann Gewalttätigkeit in der Ehe vor. Sie selbst wurde betrunken am Steuer erwischt, woraus 90 Tage Ordnungshaft und ein zweijähriger Führerscheinentzug resultierten.
2007 einigten sich David Hasselhoff und seine Ex-Frau jedoch auf das gemeinsame Sorgerecht, wenigstens ein kleiner Lichtblick im verworrenen Familienstreit.
Tod nach langer Krankheit
In diesen Tagen erreichte die Öffentlichkeit die Nachricht vom Ableben des Vaters von David Hasselhoff. Nach langer Krankheit fand der 89-jährige die ersehnte Erlösung. Doch der Tod von Joe Hasselhoff ist ein zwar vorhersehbarer, aber dennoch tragischer Vorfall, den der einstmalige Fernsehheld und Chartstürmer verkraften muss.
