Wenn Herbert Grönemeyer auf Tournee ist, dann bedeutet das: Ausverkaufte Konzerthallen. Genauso geschehen ist es auch diesmal auf seiner „Dauernd Jetzt“-Tour und in Berlin gibt der Sänger gleich drei Konzerte im Rahmen der Tournee. Denn die Berliner lieben ihren Herbert. Gestern Abend trat der 59-Jährige in der restlos ausverkauften Waldbühne im Berliner Bezirk Charlottenburg auf. Die Freilichtbühne bietet jedes Mal ein spektakuläres Konzerterlebnis, nicht allein weil bis zu 22.000 Fans darin Platz finden. Und gestern Abend wurde das Platzkontingent komplett ausgeschöpft.
Pirouetten für die Fans
Da Herbert Grönemeyer im letzten Jahr das Album „Dauernd Jetzt“ herausbrachte, war es für ihn eine Selbstverständlichkeit, in diesem Jahr auf große Sommertournee zu gehen. Die Waldbühne in Berlin eignet sich perfekt für Open Air Konzerte und auch Herbert Grönemeyer genoss den Anblick der fast 22.000 Fans. „Wahnsinn! Das sieht großartig aus“, rief der Sänger direkt nach der Ankunft auf der Bühne ins Publikum und ließ die Fans nicht lange mit den ersten Songs warten. Ganz in Grönemeyer Manier wurde es wild auf der Bühne. Der Vollblut-Entertainer zeigte ausgelassene Tanzschritte und begeisterte mit seinem eigenwilligen aber allseits bekannten Herbert Tanzstil. Gekonnte Pirouetten und flinkfüßige Tanzschritt gab er zum besten und erklärte danach scherzhaft: „Man nennt mich auch den Baryschnikow von Bochum.“
Flugzeuge in Berlin
Neben aktuellen Songs präsentierte Herbert Grönemeyer natürlich auch seine Klassiker, die gestern jeder anwesende Fan mitsingen konnte. Bei der Hymne „Männer“ fühlte sich das vermeintlich stärkere Geschlecht natürlich besonders angesprochen und die männlichen Fans grölten lautstark mit. Romantisch wurde es bei den Balladen, denn Herbert setzte sich samt Piano direkt an den Anfang des Bühnenstegs und die Fanreihen wurden dank Handyblitzlicht zum endlosen Lichtermeer. Und um die Kulisse perfekt zu machen, bastelten Fans während des Songs „Flugzeuge im Bauch“ kleine Papierflieger und ließen diese Richtung Bühne schweben. „Das ist heute das 21. Konzert der Tour und es ist bis jetzt das emotionalste. Zu Hause ist es doch am Schönsten“, erklärte Herbert, der stolzer Wahlberliner ist.
Die Fans bekommen nicht genug
Nach fast zwei Stunden ohne Unterbrechung verließ Herbert Grönemeyer winkend die Waldbühne und verabschiedete sich von den Fans. Diese konnten aber nicht genug von ihrem Lieblingssänger bekommen und es wurde gejubelt, geklatscht und getrampelt, bis Herbert natürlich für eine Zugabe noch einmal auf die Bühne kam. Gut gelaunt stimmte er „Seven Nation Army“ von The White Stripes an und die Freilichtbühne verwandelte sich in einen riesigen lauten Chor. „Wir sollten eine Bad gründen. Nächsten Dienstag ist Bandprobe“, stellte Herbert lachend fest. Und auch nach dieser kleinen Zugabe gaben die 22.000 Fans keine Ruhe. Noch zwei weitere Male, holten sie Herbert mit Gesängen und Zugabe-Rufen wieder auf die Bühne und dem Sänger war sichtlich anzusehen, dass er das Bad in der Menge jede Sekunde genoss. Als er beim Song „Kinder an die Macht“ eine Packung Gummibärchen auf die Bühne geworfen bekam, öffnete er sie kurzerhand, warf die Bärchen in die Luft und fing sie mit dem Mund wieder auf: „Hier in Berlin, klappt einfach alles!“
Nach drei weiteren Zugaben verabschiedete sich Herbert Grönemeyer um 23 Uhr endgültig von seinen Fans. Jedoch ist ein Wiedersehen in der Berliner Waldbühne bereits am 21. Juni fest eingeplant.