Anlässlich der Veröffentlichung seines neuen Albums „Überschall“ hat Michael Wendler zum Konzert in das Kölner E-Werk geladen. Bereits lange vor Einlass standen Hunderte von Fans bis weit über das Konzertgelände hinaus auf der Straße Schlange, um einen begehrten Platz in der ersten Reihe vor der Bühne zu bekommen.
Während sich die Halle stetig füllte, nutzen seine Fans die Zeit, sich mit einem Selfie-Stick und der Bühne im Hintergrund des Bildes eine bleibende Erinnerung zu verschaffen.
Besuch aus Österreich
Unter den Klängen der „Krieg der Sterne“-Titelmelodie erfolgte eine fulminante Ansage und das Publikum tobte in heller Freude, ihren Michael Wendler zu sehen. Doch aus dem Dunkel des hinteren Bühnenaufgangs trat nicht Michael Wendler in das Spotlight. Zwei andere bekannte Gesichter begrüßten die klatschende Masse: Moderator Uwe Hübner und Markus Schöffl, Tanzlehrer und Moderator.
„Zeigt Euch von Eurer besten Seite!“ Doch statt, dass der Schlagersänger aus Dinslaken auf die Bühne kam, fiel ein anderer Name: Julia Buchner. Die 24-jährige Sängerin aus Österreich eröffnete auf Wunsch Michael Wendlers das Konzert als Warmup-Act. Aus dem Publikum raunte es: „Hoffentlich kein Schlager.“ Die Salzburgerin, die laut Presse „in Helene Fischers Revier wildert“, zeigte sich quirlig und gut gelaunt: „Ich bemühe mich, Hochdeutsch zu reden.“ Von ihrem Album „Sternenflug“ präsentierte sie drei Lieder, darunter „Boom Boom“ und „Höhenflug“.
Leider geil
Zurück auf der Bühne sind wieder Uwe Hübner und Markus Schöffl. Hübner erzählte, wie Michael Wendler damals über Jürgen Renfordt bei WDR4 entdeckt wurde und kündigte einen zweiten Warmup-Act an. Aus dem Publikum tönte ein „Buh“. Es ist 20:30 Uhr. Es wird beschwichtigt, dass dies Michael Wendlers Entscheidung gewesen sei, die Künstler auszusuchen. Es ginge um familiäre Verbindungen, in diesem Fall zum Oberhausener Musikproduzent Jack Price. Als der Name des nächsten Künstlers fiel, war der Jubel groß: Frank Lucas. Mit dem Hit „Leider geil“ betrat er die Bühne und das Publikum ging ab. Auf die Frage, was Frank Lucas von Michael Wendler halte, antwortete er: „Wendler ist gar nicht so böse, wie er in der Presse dargestellt wird.“ Es ist 20:40 Uhr.
Sie lieben den Wendler
Endlich betritt unter großem Jubel Michael Wendler die Bühne. Mit Klassikern wie „Sie liebt den DJ“ sang er sich bereits zu Beginn des Konzertes in die Herzen des Publikums. Tatkräftige Unterstützung erhielt er von sechs Damen, drei zu jeder Seite, die in immer wechselnden Outfits, manchmal im kurzen Roten, manchmal im schwarzen Pailettenkleid, ihre Choreographien tanzten. Direkt im Anschluss fand sich mit „Wenn alle Stricke reißen“ auch ein Klassiker in die Setlist des Abends ein. Ebenfalls von 2005 stammt auch der Titel „180 Grad“, zu dem viele Konzertbesucher mit ihrem Partner Discofox tanzten.
Michael Wendler kündigte eine Person an, die an diesem Abend wohl niemand erwartet hätte: Tom Marquardt. Es war sein erster öffentlicher Auftritt nach einem Unfall, der in den Medien oft thematisiert wurde und von Michael Wendler auch richtig gestellt werden musste. Mit dem Arm in einer Schlaufe stand er, der oft auch als „Wendler-Gitarrist“ bezeichnet wird, neben seinem Freund. Gemeinsam sangen sie die erste Single aus dem neuen Album „Überschall“ mit dem Titel „Wie beim ersten Mal“.
Tanzen ist Träumen
Die Reihe der Gastbesuche nahm kein Ende. Der Abend hätte den Titel tragen können „Michael und seine Gäste“. Er holte sich seine Tanzlehrerin Isabel Edvardsson auf die Bühne, von der er selbst einmal sagte, es sei „Liebe auf den ersten Blick“ gewesen. Sie präsentierte ihre aktuelle Single „Tanzen ist Träumen“. Anschließend diskutierten sie seinen kürzlichen Auftritt und die Kritik bei „Let's Dance“. Zu „Rock Me Dancer“ kam Schöffl für einen Tanz mit Isabel auf die Bühne.
Eine kurze Danksagung an Sony, die trotz seiner Art so zu ihm halte. Fast ironisch wirkt im Anschluss an die Ansage die Ballade „Nicht noch einmal sterben“. Den Abschluss des regulären Konzertblocks bildete der Evergreen „Nina“. Letzte Kraftreserven mobilisierten die Fans für den Chorus und warfen die Arme hoch in der Luft vor und zurück.
Zugabe, Zugabe, Zugabe
Insgesamt fünfmal kehrte Michael Wendler für Zugaben auf die Bühne zurück, darunter für Titel wie „Unser Zelt auf Westerland“ (2014). Für „Was wäre wenn“ verließ er die Bühne, stieg in den Fotograben und näherte sich dem Publikum, schüttelte Hände und animierte weiter zum Mitsingen. Auch bei Titeln des neuen Albums wie der Ballade „Nichts auf unserer Haut“ zeigte sich das Publikum bereits textsicher. „Wenn das mit dem Tanzen so weitergeht, wird das noch etwas mit dem Sixpack“, witzelte Wendler. „Es war nicht immer einfach mit mir“, bedankte er sich bei seinem Publikum. Nachdem er mit allen Gästen auf der Bühne versammelt erneut „Wie beim ersten Mal“ sang, verabschiedetet er sich von den Konzertbesuchern mit den Worten: „Ich muss um sechs wieder aufstehen, da ich neun Stunden Tanztraining habe, denn am Freitag geht es wieder weiter mit ,Let's Dance'.“