Ein frischer Wind wehte am vergangenen Donnerstag durch Berlin: Matthias Reim meldet sich nach seiner schweren Herzmuskelerkrankung zurück. Man spürt seinen Aufwind, wie sehr er darauf gewartet hat, endlich wieder Musik zu machen und auf der Bühne zu stehen. Neuigkeiten hat er im Gepäck. Fans dürfen sich freuen: Die Zeit innerhalb seiner Zwangspause wurde für neue Songs genutzt, das Album „Phoenix“ erscheint am 16. April.
So kam es zum Schock!
Vergangenes Jahr stand es nicht gut um den 58-Jährigen. Die Medien berichteten von einer dramatischen Gesundheitslage, Reim schwebe sogar in Lebensgefahr. Am Donnerstag schilderte der Sänger im Berliner Borchardt, wie es überhaupt dazu kommen konnte. Nach einem Konzert in Chemnitz ging es ihm gar nicht gut, die Treppen konnte er runter noch nehmen, doch ein Aufstieg war kaum möglich. Der Schlagersänger ging ins Krankenhaus und wurde sofort von den Ärzten sprichwörtlich aus dem ‚Verkehr gezogen‘. Die Diagnose: eine schwere Herzmuskelschwäche.
„Ich schaute auf meinem Terminkalender und der war zum ersten Mal nach langer Zeit durchgestrichen!“, schildert der 58-Jährige. Die erste Frage an den Arzt war „Wann kann ich wieder singen?“, doch die Antwort machte wenig Hoffnung. „Wenn Sie überhaupt wieder singen können“, hieß. Dabei sollte ihm doch mit den geplanten Konzerten im Jahr 2015 der ultimative Durchbruch gelingen. Stattdessen gab es eine Zwangspause und die Sorge um sein Leben...
So hat Reim zu sich gefunden!
„Ich glaube das Ganze war dann doch wie eine Art Glücksfall für mich. Ich habe in der Zeit zu mir gefunden“, so der Sänger. Zu welchen persönlichen Erkenntnissen er dabei gekommen sei, wollte SchlagerPlanet von ihm wissen.„Im Leben wird dir nichts geschenkt, man muss echt auf sich aufpassen. Auf seine Gesundheit auf seinen Körper. Man muss zusehen, dass die Seele ins Gleichgewicht kommt.“ Sind diese Gedanken zusammen mit einem Psychologen verarbeitet worden? „Das wird einem ja in der Zeit immer angeboten, wenn man so etwas erlebt und in einer Klinik in Behandlung ist. Das war aber bei mir nicht nötig. Ich wohnte direkt neben der Klinik und konnte abends nach hause gehen, den PC anmachen und dort schlafen.“
Eine Patientenverfügung gäbe es dennoch: Wenn es um Reim mal so akut stehen würde, dass es keine Chance mehr auf Überleben gäbe, dann dürften die Geräte ausgeschaltet werden. Gedanken zu seinem Nachlass habe es auch gegeben, aber angesichts seines Kontostandes könne er sich gar nicht leisten, der Bühne den Rücken zu kehren. „Ich selbst könnte von meinen Gema-Tantiemen gut leben, aber ich habe einfach zu viele Kinder und Ex-Frauen“.
So spielt die Liebe bei Matthias Reim!
Fragen zu seiner On-Off-Lebensgefährtin Christin Stark waren ebenfalls zugelassen. Die Pressevertreter wollten vieles über sie erfahren, unter anderem ob demnächst die Hochzeitsglocken leuten würden. Reim schaute verdutzt: „Also ich bin ja noch verheiratet, von daher – Nein“, ausgeschlossen dass es eines Tages dazu käme, wäre es jedoch nicht. Seine Familie und Christin seien während seiner Erkrankung eine große Unterstützung gewesen.
Natürlich wurde das Pressegespräch auch dazu genutzt, die neuen Songs vorzustellen. Das Album „Phoenix“ erscheint am 16. April und die geladenen Gäste durften erstmals in die Songs reinhören. Es fällt auf, dass Reim die Pause auch kreativ genutzt hat. Die Songs haben einen besonderen Touch, hören sich durchdacht und tiefgründig an. Im Vergleich zu den letzten Songs wirken sie deutlich poetischer. Man möchte sagen: Diese CD zeichnet trumpft die größte Raffinesse in Reims Karriere auf. Im Song „Viel zu früh, zu gehen“ verarbeitet Reim seine letzten Monate und stößt tiefsinnige Gedanken an.
Mit den neuen Songs geht es im Juli 2016 auch wieder auf Tour, dann steht Reim wieder auf den großen Bühnen.