Es ist bereits das 12. Jahr, in dem Roland Kaiser seine „KaiserMania“ in Dresden abhält. Gestern Abend gab es den großen Auftakt von einer insgesamt viertägigen, auf zwei Wochenenden verteilten Konzertreihe. Nach so vielen Jahren könnte man meinen, der große Hype um den Kaiser und seinen Hofstaat sei versiegt, doch weit gefehlt! Der gestrige „KaiserMania“-Auftakt machte seinem Namen alle Ehre – und die Fans kamen in Scharen!
Sommerschlussverkauf an der Elbe?
Roland Kaiser – ist er etwa der Justin Bieber der Schlagermusik? Gestern konnte daran kein Zweifel sein. Weit vor Konzertbeginn um 20:07 Uhr, drängten sich die Konzertbesucher bereits gegen 15:00 Uhr vor den zwei großen Eingängen zum Gelände. Als der Einlass um 18:00 Uhr beginnt, ist kein Halten mehr. Wie kleine Teenies, die zum ersten Mal mit dem großen Bruder auf ein Konzert ihres Idols gehen dürfen, rennen sie auf das Gelände.
Die Frage drängt sich auf: Gibt es hier etwas umsonst? Verschenkt der Essensstand Eis oder wurde gerade zum Freibier aufgerufen? Nein, auch der Sommerschlussverkauf hat noch nicht begonnen, wohl aber der Kampf um den besten Platz – entweder in der ersten Reihe, ganz nah bei Roland und der Band, oder aber in sicherer Entfernung mit dem besten Blick. Wenn es um Roland Kaiser geht, regiert das Herz, nicht der Kopf – kein Blick zur Seite, keine Rücksicht.
Ein Hauch Helene
Punkt 20.07 Uhr: Der Kaiser begrüßt seinen Hofstaat. Aber nicht irgendwie! Hat man vorher noch Witze über die derzeitige Tradition bei Schlagerkonzerten gemacht, alles so pompös wie möglich zu gestalten – etwa wie bei Helene Fischer-Konzerten – muss nun eingesehen werden: Auch der Kaiser kann sich dem Trend nicht widersetzen. Ein Hauch Helene kann ja aber nicht schaden.
Erwartungsvoll blickt das Publikum in den hinteren Bereich der Bühne, wo die Band bereits ihren Platz eingenommen hat. Doch plötzlich rauscht Roland Kaiser – der Star mit der majestätischen Aura – aus dem Boden der Vorderbühne. Zack, steht er vor seinem Publikum, lässt sich feiern und beginnt mit „Ich glaub', es geht schon wieder los“!
Und es geht wahrhaftig schon wieder los. Der entstehende Geräuschpegel ist so enorm, dass man sich erneut fragt: Auf welchem Konzert bin ich hier eigentlich? Etwa bei den Backstreet Boys in den 90ern? Nein, es ist und bleibt Roland Kaiser und seine Fans sind dann doch die Maniacs. Kreischend und schreiend, als seien sie gerade 14 Jahre alt geworden und stünden zum ersten Mal vor ihrem Idol. Imposant und interessant, ein wenig verstörend aber gleichzeitig auch beruhigend, dass die Liebe zur Musik und einem Star nicht versiegt und so unendlich groß sein kann.
Roland Kaiser – auch er ist nicht unfehlbar
Nach seinem ersten Song folgt „All die Jahre“. Doch nach ein paar Zeilen ist erst einmal Schluss.Herr Kaiser, war das gerade ein Texthänger? Ja, aber nur ein ganz kleiner und mit seiner charmant-schelmischen Art lächelt er ihn auch direkt einfach weg. Bei „Frauen“ und „Lebenslänglich“ im Anschluss läuft dann auch schon wieder alles wie am Schnürchen und auch mit „Sag bloß nicht Hello“ im Duett mit Maite Kelly kann der Kaiser punkten.
Das Publikum liebt ihn einfach, lauscht drei Stunden seinen Hits. Und auch die Cover-Versionen von Kollegen wie Udo Jürgens bringt der Kaiser bestens auf die Bühne – sein Publikum freut‘s, es feiert, singt und tanzt die ganze Nacht. Selbst nach Konzertende geht das muntere Treiben bei Aftershow-Party, Grillwürstchen, Bier und natürlich jeder Menge Roland Kaiser Hits vom Band weiter.
Fehlt noch das passende Outfit? Zum offiziellen Roland Kaiser Fan-Shop!
Heute Abend wiederholt sich das Spektakel am Elbufer und ist damit gerade einmal Bergfest in der diesjährigen „KaiserMania“-Konzert-Reihe.
