Das erste Mal auf Deutschland-Tour. Das erste Mal München. Andreas Gabalier rockte gestern bei seinem Bühnen-Debüt in Deutschland die Münchener Olympiahalle. Es ist das 20. Konzert seiner aktuellen Tour und heute sind die Kameras dabei: Von diesem Abend wird demnächst eine Live-DVD erscheinen.
Die Tour war „mehr als ausverkauft“, sagt Andreas Gabalier vor dem Auftritt. An diesem Abend sind 13.000 Menschen in der legendären Münchener Olympiahalle erschienen – ausverkauft bis auf den letzten Platz. Das schafften zeitweise nicht einmal Weltstars wie Alicia Keys. „So volle Hallen sind bei uns aus Sicherheitsgründen sogar verboten“, grinst Andreas weiter. Er freut sich, strahlt und erzählt von seinen Fans, die ihm hauptsächlich in Tracht die Ehre erweisen. Er schmunzelt beim Gedanken an „Omas mit VolksRock’n’Roller-Pickerl auf dem Busen“. Textsicherheit sei selbst trotz Dialekt gegeben und „mehr kann man sich nach vier Jahren Musik nicht wünschen“.
Andreas ist bescheiden:
„Wünschen tut man sich gar nichts mehr, bis auf an Schnee und Weihnachten. Dieser Hype wird wahrscheinlich nicht ewig anhalten. Momentan ist der Zenith erreicht, da kommt der Gedanke, wo es noch hingehen kann.“
Laut grübelt er über Unplugged-Konzerte oder intime Shows im kleinen Rahmen nach.
Sechs LKWs und zwei Tour-Busse sind angerückt, um die Mega-Show „Andreas Gabalier Live“ zu realisieren. Ein steirischer Koch kümmert sich um das leibliche Wohl der Andreas Gabalier Band und Crew mit deftiger Kost. Vor einem Konzert gönnt sich Andi in München einen Schweinebraten, ein oder zwei „Hopfenkaltschalen“, damit die Stimme hält, und dann geht es in die Kabine, um sich vor der Show zu erden. Während sein Support Piero Esteriore mit sizialianischer Leidenschaft die Menge anheizt, pumpt Andreas Gabalier noch einmal die Mukkis auf – er treibt Sport und hört dazu Live-Platten von stimmgewaltigen Künstlern wie Céline Dion, die er heute auch bei „Wetten, dass...?“ trifft. Natürlich dürfen bei Andreas Gabalier Bands wie AC/DC oder Metallica aber auch nicht bei der „Erdung“ fehlen. Schließlich wird ihm seine Harmonika gebracht – die beiden stimmen sich aufeinander wie ein altes Ehepaar ein und dann geht es los: „Aufgeheizt auf die Bühne.“
Alles über Andreas Gabalier bei „Wetten, dass...?!“ erfahrt Ihr hier
Beim Konzert in München hängt eine überdimensional große weiß-rot-karierte Sonnenbrille über der Bühne, als Andreas Gabalier endlich „hochfährt“. Mit einem Bühnenelement taucht er aus der Versenkung auf, sexy in weißer Lederjacke, Sonnenbrille, Lederhosen, Pomade im Haar. Die Andreas Gabalier Band besteht aus zwei Backgroundsängerinnen in Petticoats, die sich später auch als hervorragende Geigerinnen entpuppen. Gitarrist, Bassist, Schlagzeuger – alle sind sie da. Harmonika und Klavier spielt Andreas Gabalier selbst. Sein Song „VolksRock’n’Roller“ eröffnet die Show, sein Klassiker „I sing a Liad für di“ folgt auf der Stelle und alles tobt, steht und tanzt.
Vollgas – rund 2,5 Stunden. Immer wieder gibt es romantische oder tiefsinnige Erholungspausen mit einem Lichtermeer von Feuerzeugen wie bei „Dahoam“. Bei „Amoi seg’n ma uns wieder“ kommt die Gänsehaut – die meisten Fans dürften von den Schicksalsschlägen in Andis Leben wissen. Er hat sich mit Musik selbsttherapiert und wurde an diesem Abend 13.000 Mal belohnt.
Auch die neuen Songs wie „Zuckerpuppen“ beweisen Andreas Gabaliers Live-Qualitäten und seine Vielfältigkeit. Als VolksRock’n’Roller hat er sich eine ganz eigene griabige Nische geschaffen, um nicht als Schlager- oder Volksmusiker abgestempelt zu werden.
Nach guten zwei Stunden Programm verabschiedet sich die Andreas Gabalier Band gemeinsam – lange stehen sie inmitten der 13.000 Besucher und können nicht fassen, wie frenetisch sie gefeiert werden. Und dann tut er es noch einmal: Musik. Andreas Gabalier stimmt Sprechchöre mit „Bayern (des samma mia)“ von Haindling an. A-cappella singen 13.000 Menschen und feiern die bayerisch-österreichische Freundschaft.
Ein Konfettiregen in weiß und rot rieselt herab und hüllt die Halle in eine magische Atmosphäre. Die Zugabe-Rufe enden nicht und alle sind sich einig: Wir bleiben einfach. „Das Konzert ist zu Ende, aber keiner geht nach Hause!“ ruft Andreas Gabalier kopfschüttelnd. An diesem besonderen Abend wünschten wir uns, es hätte kein Ende gegeben.
Im Rahmen der After-Show-Party des Abschlusskonzertes wurde der Steirer in der Münchner Olympiahalle von Electrola-Chef Jörg Hellwig mit Gold für sein aktuelles Album „Home Sweet Home“ ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch!
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