Dem Schlager-Ehepaar Stefan Zauner und Petra Manuela ist mit seinem vierten Album „Persönlich“ ein Geniestreich gelungen. Sie erzählen nicht nur ihre ureigene Geschichte, sondern zeigen, dass sie mit ihrer niveauvollen deutschen Schlager- und Pop-Musik auch musikalisch zueinander gefunden haben. Im Interview mit Schlagerplanet-Chefreporterin Daniela Kerscher sprechen Stefan Zauner (er feiert am 30. Juni seinen 67. Geburtstag) und Petra Manuela über die Ehe im verflixten 7. Jahr, verwirklichte Pläne und die neue Wahl-Heimat des Musikers.
SchlagerPlanet: Wie fühlt es sich an, wenn man sich im verflixten 7. Ehejahr befindet?
Stefan Zauner: Sind wir da nicht schon drüber hinaus?
Petra Manuela: Nein, wir sind 15 Jahre zusammen, aber 7 Jahre verheiratet.
Stefan Zauner: Ach so, ich dachte, wir wären schon länger verheiratet. Das 7. Jahr ist spurlos an uns vorbeigegangen.
Petra Manuela: Ist für mich nicht anders als das 6. oder das kommende. Mal schauen, was im 8. noch kommt.
Stefan Zauner: Wir haben das 7. Jahr perfekt gemeistert. Es ist uns vorgekommen wie das erste.
SchlagerPlanet: Was steht auf Ihrer PERSÖNLICHEn Visitenkarte, wenn fünf Schlagwörter genügen müssen, die Sie beide am besten beschreiben?
Stefan Zauner: Künstlerisch begabt, musikalisch, fröhlich, leicht reizbar und schnell wieder versöhnt.
Petra Manuela: Liebevoll, ehrlich, gerechtigkeitsdenkend, offen … Eins fehlt noch.
Stefan Zauner: Mach doch hübsch …
Petra Manuela: Nein, aber ich weiß es jetzt: nicht eitel.
SchlagerPlanet: Welche Pläne in Anlehnung an Ihren neuen Titel „Wie geplant“ haben Sie bisher schon verwirklichen können?
Petra Manuela: Wir haben Kinder, Haus, Hund, Katze. Und wir können beide zusammen Musik machen.
Stefan Zauner: Man darf „Wie geplant“ nicht zu wörtlich nehmen. Denn der Zustand und das Leben, wie wir es jetzt haben, ist natürlich geplant gewesen, und damit sind wir sehr zufrieden. Insofern ist dieses „Wie geplant“ wie so eine Metapher. Wenn etwas super läuft, dann sagt man, das läuft ja wie geplant. Und das können wir für unser Leben sagen.
SchlagerPlanet: Der Titel „Wie‘s war?“ erzählt Ihre Lebensgeschichte. Was möchten Sie dabei unbedingt zum Ausdruck bringen?
Stefan Zauner: Mir ist diese Textzeile „So weit weg und immer noch so nah“ für „Wie’s war?“ eingefallen, weil die Melodie das vorwiegend irgendwie aus mir heraus gekitzelt hat. Dass es ein sehr gefühlvolles Lied wird, das war schon bei der Melodie klar. Und aufgrund dieser Zeilen habe ich dann einfach einmal überlegt, wie‘s bei uns war und den Refrain, den die Petra alleine singt, den haben wir dann tatsächlich von der Geschichte, wie wir uns im Restaurant getroffen haben. Und so kam eines zum anderen. Das war von vornherein nicht zu konzipieren. Solche Sachen entwickeln sich während man textet und es aufnimmt.
SchlagerPlanet: Beim Titel „Was immer du willst“ fasziniert mich die Zeile „Die Freiheit der Gedanken ist für uns ein Privileg.“ Was meinen Sie damit konkret?
Stefan Zauner: Wenn man im Prinzip immer zusammen ist und das ganze Leben miteinander teilt, dann muss es einfach eine Freiheit geben in irgendeiner Weise, dass jeder seine Gedanken haben darf. Ohne dass der andere sagt: „Was denkst du denn gerade?“
SchlagerPlanet: Gibt es etwas, was Sie nur auf Umwegen verwirklichen konnten?
Stefan Zauner: Ich bin eigentlich zur Musik auf Umwegen gekommen. Das war nämlich für mich kein Beruf. Was ich studiert habe, war Malerei und Kunst. Und zur Musik bin ich praktisch Learning by Doing gekommen.
Für die Liebe gab Stefan Zauner sein Insel-Leben auf
SchlagerPlanet: Ist es richtig, dass Sie Ihrer Liebe nach Mühldorf am Inn gefolgt sind?
Stefan Zauner: Das ist absolut richtig. Davor war ich 30 Jahre lang auf Ibiza. Dann habe ich die Insel gegen Mühldorf getauscht. Da muss schon viel Liebe dahinter gewesen sein (lacht).
Petra Manuela: Da muss man auch dazu sagen, dass die Vernunft gesiegt hat.
SchlagerPlanet: Sie meinen im Lied „Mittendrin“, dass sie ein paar Freunde eine Ewigkeit nicht mehr gesehen hätten. Und: „Hab ich ständig das Gefühl, ich hab zu viel verpasst“ … Gibt es etwas, wovon Sie glauben, es in jungen Jahren oder auch später versäumt zu haben?
Petra Manuela: Bei mir war das so. Ich hab‘ nie eine eigene Wohnung gehabt. Da beneide ich meine Kinder jetzt drum. Da hat jeder eine eigene Wohnung, und das hätte ich schon gerne mitgemacht. Ich bin damals ausgezogen, und dann gleich mit meinem ersten Freund zusammen gezogen – ohne eine eigene Wohnung zu haben.
Stefan Zauner: Es geht ja in dem Lied mehr darum, dass man ständig das Gefühl hat, man hätte etwas verpasst. Und ich glaube, das Gefühl kann jeder nachvollziehen, weil irgendwann kommt einem der Gedanke „Mensch, hätte ich das damals doch gemacht“. Dann wäre ich jetzt vielleicht woanders oder dann hätte ich vielleicht den oder den noch als Freund oder das Geld noch, was ich damals verdient hatte, oder was auch immer. Aber letzten Endes sind wir ja doch mit dem zufrieden, was wir jetzt haben. Insofern hat auch alles dahin geführt, und deshalb brauchen wir auch nichts zu bereuen.
SchlagerPlanet: Und womit beschäftigen Sie sich in den Sommermonaten?
Stefan Zauner: Mit einem Mischmasch aus Arbeiten, zum Beispiel mit Petras’ Sohn Manuel etwas komponieren, texten, aufnehmen, was ich alles natürlich in unserem Studio im Keller abwickle, und möglichst viel draußen genießen. Wenn das Wetter mitspielt, grillen, Schwimmen gehen oder Gartenarbeiten. Rasenmähen gehört auch dazu. Und auf alle Fälle wollen wir noch an den Gardasee fahren.