André Stade steht Rede und Antwort
Er gehört zu den alten Hasen im Schlagergeschäft – André Stade! Wir haben exklusiv mit ihm über seine aktuelle CD „Unendlichkeit“, seine Inspirationen und über andere persönliche Dinge gesprochen!
André Stade kann auf eine erfolgreiche Schlagerkarriere zurückblicken: sieben veröffentlichte Alben, unzählige erfolgreiche Musiktitel und die Teilnahme am deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest im Jahr 1996, bei dem er den zweiten Platz belegte! Grund genug, um genaueres über seine Person und sein aktuelles Album „Unendlichkeit“ zu erfahren!
- SchlagerPlanet : Sie sind am 14. Juli bei „Immer wieder sonntags“ mit einem Song ihres aktuellen Albums „Unendlichkeit“ aufgetreten, das bereits 2011 erschien. Wieso haben Sie sich entschieden, diese Songs zu promoten und kein neues Album aufzunehmen?
André Stade: „Weil das Album noch aktuell ist, d.h. man hat ja immer eine gewisse Zeit in der man so ein Album vermarktet und mehrere Singles aus einem Album koppelt. Das neue Album kommt erst im Jahr 2014, also nächstes Jahr, es ist in Arbeit. Die Plattenfirma versucht, so viel Singles wie möglich aus einem Album zu koppeln, weil dort so viele schöne Songs zu hören sind. In dem Fall ist es auch so, dass sich der Fernsehsender speziell den Song (Anm. der Redaktion: „Wie lang willst Du schweigen“) ausgesucht hat und das ist ja dann nochmal was anderes.“
- SP: Kann man denn schon erfahren, wann das neue Album 2014 ungefähr erscheinen wird? Anfang, Mitte, Ende?
AS: „Also ich denke, so zwischen Anfang und Mitte 2014, im Frühjahr.“
- SP: Haben die Songs denn auch autobiografische Züge?
AS: „Sowohl, als auch. Es ist immer eine Mischung aus Erlebtem und Fiktivem. Die Geschichten werden ja immer noch so ein bisschen auch aufgebauscht oder ein bisschen in eine andere Logik gebracht. Wenn man nur über sein Leben schreiben würde, dann würde man sich ja praktisch komplett nackt machen. Es ist immer eine Mischung aus allem, Erlebtes und Vorgestelltes.“
- SP: Wie würden Sie dieses Album mit drei Wörtern beschreiben?
AS: „Ich habe (es) lieb (lacht). Ich mag es.“
- SP: Welche Musik hören Sie privat?
AS: „Alles querbeet. Ich bin so ein musikalischer Allesfresser, ich höre mich überall rein. Das ist auch phasenabhängig. Im Auto höre ich die aktuellen Charts, Popmusik, manchmal Klassik. Zuhause höre ich sehr viel House-Musik, aber ich kann auch mal eine rockige Platte hören oder ein bisschen Electro. Und natürlich Schlager, der sehr gut gemacht ist und der mich anspricht, höre ich natürlich auch.“
- SP: Gibt es Stars aus der Musikbranche, zu denen Sie aufschauen oder die Sie inspiriert haben bzw. noch inspirieren?
AS: „Ja natürlich, es gibt ja großartige Sänger auf der Welt. Lionel Richie, Michael Bolton oder Céline Dion. Im nationalen Bereich gehört Nino de Angelo definitiv zu jemandem, bei dem ich sage ’Wow, Wahnsinns Sänger’. Ich finde Matthias Reim auch ganz toll, in seiner ganzen Persönlichkeit. Auch Xavier Naidoo und Tim Bendzko sind Leute, die ich richtig geil finde.“
- SP: Gibt es jemanden, mit dem Sie gerne mal einen Song aufnehmen würden?
AS: „Och joa, national, also mit Helene würde ich glaub ich schonmal zusammen singen, da hätte ich schon Lust drauf, auf alle Fälle (lacht). International Céline Dion, da hätte ich richtig Lust.“
- SP: Sie sind auch als Komponist tätig – was macht Ihnen mehr Spaß: Singen oder Schreiben?
AS: „Ich glaube, das hält sich die Waage. Eigentlich gleich viel. Ich würde sagen, alles zu seiner Zeit. Wenn ich auf der Bühne bin, da lieb ich die Bühne und das ist dann auch mein Wohnzimmer, mein Zuhause in diesem Moment und wenn ich im Studio bin und im Studio arbeite, ist das mein zuhause, mein Wohnzimmer. Es ist so, ich liebe es allgemein erstmal, Musik zu machen und in dieser Branche zu arbeiten, ich kann das gar nicht so auseinander halten.“
- SP: Wo werden Sie für ihre Texte inspiriert? Fallen diese Ihnen z.B. beim Spazieren gehen ein?
AS: „Ich schreibe eher weniger Texte, ich bin eher der, der die Musik schreibt. Texte zwar auch hin und wieder, aber eigentlich bin ich für die Musik verantwortlich. Das passiert überall, ich hab immer ein Diktiergerät dabei, ob das jetzt beim Spazieren gehen, in der Badewanne oder im Auto ist, egal wo, wo einen gerade die Muse küsst.“
- SP: Sie haben 1996 am deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest teilgenommen und wurden zweiter – wäre dies heutzutage für sie auch noch interessant?
AS: „Ich denke schon, doch, ich könnte mir schon vorstellen, das nochmal zu machen, wobei es heute mit Sicherheit eine andere Wertigkeit gekriegt hat. Man kann sich damit natürlich auch böse im Weg rumstehen und die Karriere möglicherweise ein bisschen erschweren, weil dieses ganze Voting ja mittlerweile eine einzige Katastrophe ist und man eigentlich gar nicht weiß, wie das alles so funktioniert. Bei Lena hat es Gott sei Dank funktioniert, das war aber auch sehr speziell und sehr gut gemacht. Da hat sich Deutschland mal von einer ganz anderen Seite gezeigt. Vielleicht war das Sinn und Zweck der Sache. Grundsätzlich klar, warum eigentlich nicht. Man kann im Grunde genommen auf einer internationalen Plattform zeigen, was man drauf hat.“
- SP: Sie hatten schon sehr viele Auftritte in Ihrer musikalischen Karriere – sind sie noch nervös, bevor Sie auf die Bühne gehen?
AS: „Ja, total. Das ändert sich auch nicht. Jetzt gerade wieder beim Fernsehen, als ich vor der Bühne stand, da hab ich zur Aufnahmeleiterin gesagt ’Ich hab die Hosen voll’. Das ist so ein Gefühl, das wird man glaube ich auch nicht los. Darf man glaube ich auch nicht loswerden, weil das ist ja nichts Alltägliches. Ich glaube auch, dass ein Herzchirurg z.B., wenn er weiß, er öffnet den Körper, bestimmt eine gewisse Art von Lampenfieber hat. Während der OP ist er sicherlich dann natürlich professionell und macht sein Ding und so ist es dann bei mir auf der Bühne auch. Hinter der Bühne denk ich mir ’Ohje, Ohje, Ohje’. Das hat aber was mit Respekt vor der Sache zu tun, ja. Vor Menschen zu laufen und jetzt den Anspruch zu erheben, dass die Dich möglicherweise nicht toll finden. Das hat ja auch was mit einem Risiko zu tun, es kann ja auch in die Hose gehen. Es kann ja auch sein, dass die sagen ’Den möchten wir hier gar nicht’ oder ’Wer braucht denn das’ und dann pfeifen oder einen von der Bühne schlagen, das kann ja alles passieren. Da hab ich Respekt vor, immer.“
- SP: Wie darf man sich André Stade in den letzten Minuten vor dem Auftritt vorstellen? Haben Sie Rituale?
AS: „Also wenn Tourneen sind, wo eine Band dabei ist oder Auftritte mit einer Band, hat man so Rituale, bei denen man sich hinstellt und seine Sprüche ablässt. Ansonsten lauf ich relativ nervös hinter der Bühne auf und ab, bin also meistens wirklich ein paar Minuten eher hinter der Bühne und gucke, will die Luft atmen und bin so ein kleines Nervenbündel. So 2-3 Minuten vor dem Auftritt darf man mich dann auch nicht mehr ansprechen, da bin ich dann auch schon bei der Band.“
- SP: Was machen Sie nach einem Auftritt als Erstes, wenn Sie von der Bühne gehen?
AS (überlegt kurz): „Eigentlich gehe ich relativ stringent in die Garderobe, trockne mich ab, trink was und setze mich ein paar Minuten hin, versuche, kurz runter zu kommen. Und dann gehe ich auch schon relativ schnell zu den Fans und schreibe Autogramme.“
- SP: Welches war das schönste Fan-Geschenk, das Sie jemals bekommen haben? Können Sie sich an eines erinnern, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
AS: „Oh, das sind soooo viele Fangeschenke. Es gibt einen Fan, Gudrun, sie fährt fast zu jeder Veranstaltung. Sie hat unglaubliche Kilometer für mich in ihrem Leben zurückgelegt und das beeindruckt mich sehr, das ist für mich eine große Ehre. Sie ist immer da und hat immer eine kleine Tüte, da sind Süßigkeiten drin, Gummibärchen, die krieg ich wirklich bei jeder Veranstaltung, das ist wirklich sehr süß.“
- SP: SchlagerPlanet hat über 300.000 Facebook-Fans und da sind natürlich viele André Stade-Fans dabei– möchten Sie einen Gruß hinterlassen?
AS: „Ich grüße alle Fans von SchlagerPlanet ganz lieb und hoffe, dass es immer mehr werden und dass sie mir noch ganz lange treu bleiben und wir uns auf ganz vielen Veranstaltungen, Konzerten und im Fernsehen wiedersehen.“