Bestens gelaunt betritt Ross Antony die SchlagerPlanet-Redaktion. Im Interview verrät er uns, dass er mit seinem neuen Album besonders emotionale Erfahrungen verarbeitet: den Betrug des Ex-Freundes, den Verlust eines geliebten Menschen und das Glück, die Liebe des Lebens gefunden zu haben. Selbst die schmerzhafte Erinnerung an den Seitensprung des Partners kann er im Nachhinein Positives abgewinnen. Dabei hilft ihm die Musik, da er „mit ,Tatort Liebe´ so ein bisschen mit Humor über das Thema singen und so ein bisschen mit einem Augenzwinkern“ damit abschließen konnte.
Auch den Tod von Nahestehenden wollte Ross musikalisch verarbeiten, wie mit dem Song „Die große Show“, zu dem er uns verrät, dass „der von meiner Oma handelt, die ich vor 20 Jahren leider verloren hab. Sie ist damals gestorben, aber die Liebe für meine Oma, die wächst immer noch.“ Dass er durch private Schicksalsschläge aufgerüttelt wurde und das jetzige Leben zu schätzen weiß, betont er offen: „Ich genieße das. Man weiß nie, wann es zu Ende sein wird. Ich hab leider einige Freunde in meinem Leben an Krebs oder andere Krankheiten verloren. Es entsetzt mich, wie früh die alle gehen. Eine Freundin hat mir immer gesagt: ‚egal was passiert, Ross, du musst einfach nur das Leben genießen. Jeden Morgen wenn du aufwachst, bedanke dich bei irgendjemandem, dass du noch da bist‘.“
Von Engländern und der Leidenschaft
Aber so wie man Ross kennt, sieht er vor allem die positiven Seiten des Lebens. So kommt es auch zu der mit herzlichem Lachen garnierten Aussage: „Man braucht immer einen verrückten Engländer!“ – zwar meinte er damit auch seine Engagements als Schauspieler, aber auf die Schlagerwelt trifft es ebenso zu.
Dass er Talent hat, konnte Ross Antony, der ausgebildeter Musicaldarsteller ist, vielfältig unter Beweis stellen. Wie unerwartet für viele der Wechsel zum Schlager und der anschließende Erfolg kam, ordnet er selbst so ein: „Ich bin einfach nur dankbar, dass ich jetzt die Möglichkeit hatte, ein drittes Album rauszubringen. Ich glaube, keiner hat damit gerechnet, auch ich nicht.“ Bei seinen Ambitionen ist ihm eines besonders wichtig: „Ich hoffe, dass die Leute wirklich sehen, dass ich Schlager über alles liebe. Es ist nicht nur ein Job für mich, sondern meine Leidenschaft.“
Und mit dieser Leidenschaft will er seinen Teil beitragen, um die Welt ein bisschen schöner zu machen: „Ich will einfach nur, ob die Leute das glauben oder nicht, dass wenn mich Leute im Fernsehen sehen, dass sie mit einem Lächeln nach Hause gehen. Es gibt genügend Sachen auf dieser Welt, die nicht schön sind. Und ich will nicht auch noch dazu zählen.“
Kilos und Kanten – authentisch und ehrlich
Nachdem er in seiner Autobiographie gestand, sich während seiner Zeit bei der „Popstars“-Band Bro’Sis krankhaft mit seinem Äußeren auseinander gesetzt zu haben, weiß er die Unterstützung der Fans besonders zu schätzen: „Meinen Fans ist es egal, ob ich ein paar Kilo mehr drauf habe oder wie ich aussehe. Natürlich muss ich anständig aussehen, das ist schon klar. Ich hab ein bisschen zugenommen über die letzte Zeit, aber es stört mich nicht mehr. Ich bin kein Model, ich sehe okay im Fernsehen aus und meine Fans sagen: ,Es ist uns egal, ob du zugenommen oder abgenommen hast – du bist immer noch unser Ross!´ Und das ist alles was zählt.“
Dass man aus Fehltritten gestärkt hervorgehen kann, davon ist er fest überzeugt: „Ich habe Fehler gemacht, aber ich würde sie auch nicht mehr ändern. Die Fehler haben aus mir einen besseren Ross gemacht. Ich hab nicht immer schöne Zeiten gehabt, aber ich finde die positiven Seiten machen das alles wieder gut.“
Die Liebe zum Schlager
Für seine Mitstreiter in der Schlagerbranche und sich selbst sieht er auf einer besonderen Mission: „Wir wollen, dass es eine fließende Grenze zwischen Pop und Schlager gibt. Dass niemand das auseinander trennen kann.“ Das hat einen besonderen Grund, wie er anmerkt: „Ich finde es sehr schade, dass sich immer noch einige Deutsche für Schlager schämen. Ihr könnt wirklich stolz darauf sein. Es gibt in England sowas nicht und ich hätte so gern solche Musik gehört, als ich ein Kind war.“
Er ist auch beeindruckt von dem Weg, den die Schlagerbranche zurückgelegt hat: „Ich finde, wir können wirklich stolz darauf sein, was wir erreicht haben als Schlagerkünstler, auch die Schlagerwelt in dem Sinne.“ Das liegt vor allem an der Intention, die hinter der Musik steht, denn „auch bei den Balladen ist es immer noch eine positive Nachricht, die man am Ende mit nach Hause nehmen kann. Und auch bei mir, da werden keine Songs genommen, die einfach nur Songs sind ohne Inhalt. Es bedeutet alles etwas auf meinem Album „Tatort Liebe“.“
Die nächsten Jahre mit Ross
Seinen jetzigen Stand im Schlager schätzt er positiv ein, da er selbst feststellt: „Ich bin kein Neuling mehr. Das ist jetzt schon drei Jahre her und ich habe meinen Platz doch schon gefunden.“ Und fügt lachend den verlockenden Ausblick hinzu: „Worüber können die Fans sich freuen? Mit mir alt zu werden.“
Wie seine weitere Zukunft aussieht, weiß der in Siegburg lebende Sänger genau: „Ich möchte nie wieder vom Schlager weggehen!“ Auf die Frage nach seinen Plänen und Wünschen für die nächsten Jahre antwortet er uns freudestrahlend: „Da kann ich einfach nur sagen: ich bin wunschlos glücklich. Ich hab keine Träume mehr, die in Erfüllung gehen müssen. Ich habe jetzt schon mit 41 das erreicht, was ich eigentlich in meinem ganzen Leben erreichen wollte. Alles was jetzt noch dazu kommt, das ist einfach nur phantastisch. Und ich genieße das wirklich. Ich hab meinen Traummann gefunden, ich hab tolle Eltern, ich hab zwei wunderbare Hunde, zehn Hühner. Ich hab ein tolles Zuhause und einen phantastischen Freundeskreis und ganz tolle Menschen um mich rum, die sich um mich kümmern und mir die Liebe zeigen, die ich als Mensch auch brauche.“