Rolf Zuckowski kann nicht leben ohne die „Musik zu fühlen und zu singen“. Der 67-Jährige ist einer der beliebtesten deutschen Kinderliederautoren-, sänger- und komponisten. Er ist kein typischer Lebemann, sondern ein bodenständiger Erfolgskünstler, der durch Natürlichkeit und puristisches Auftreten überzeugt.
Glück bedeutet für Rolf Zuckowski „geboren zu sein, Leben zu dürfen, Familie zu haben“, sagt der 67-Jährige im Interview gegenüber SchlagerPlanet. Wir haben das Musiktalent zum Gespräch getroffen und erfahren, was ihn wütend macht, welche Träume er hat und wem er einen Wunsch erfüllen würde.
Rolf Zuckowskis ansteckende Ausgeglichenheit
Der irische Dramatiker und Lyriker Oscar Wilde hat einmal gesagt: „Natürlich zu sein ist die schwierigste Pose, die man einnehmen kann.“ Rolf Zuckowski hat diese Gabe der zwanglosen Unbefangenheit. Er findet sein Glück in den kleinen Dingen, in jeder Note, in jedem Ton.
Der ausgeglichene 67-Jährige lebt für seine Musik, genauso wie für seine Familie. Wenn er einen Wunsch frei hätte, dann würde er ihn seiner Tochter schenken: „Die hat vier Kinder und sie hat einen Wunsch verdient“, verrät er im Interview. Dennoch wird auch der besonnene Musiker einmal wütend. Wenn „Menschen Kindern gegenüber ungerecht sind, nur weil Kinder klein und schwach sind“, dann verärgert ihn das.
Lieder mit Ohrwurmcharakter
Rolf Zuckowski ist ein alter Hase im Musikgeschäft. Er kann auf über 30 Jahre Erfolgskarriere zurückblicken und weiß, wie es geht: Bisher produzierte der 67-Jährige Dutzende Hits. Doch was genau macht seine Lieder so unverwechselbar, was macht diesen unverwechselbaren Ohrwurmcharakter aus?
„Für mich ist der Ohrwurmcharakter am besten gegeben, wenn man den Originalinterpreten gar nicht mehr hören muss, sondern sich das Lied zum eigenen gemacht hat. Wenn man sagt: Das ist mein Lied. Schön, dass du es gesungen hast, dass du es geschrieben hast. Jetzt ist es meins. Dann ist es ein richtiger Ohrwurm für mich.“
Sehnsucht nach dem positiven Schönen
Mit Vorliebe besingt Rolf Zuckowski das Verlangen und die Erfüllung einer schönen, heilen Welt. Dahinter steckt eine Botschaft, eine kindgerechte mit Prägung. Denn „viele Kinder haben das Glück in einer relativ heilen Welt zu leben, die freuen sich dann über Lieder wie ‚Ich baue mir eine Höhle‘, oder ‚An meinem Fahrrad ist alles dran‘. Aber viele Kinder brauchen dringend mehr für ihre Seele, für ihr Herz und finden vielleicht das Eine oder Andere auch in meinen Liedern, wie ‚Ich schaff das schon‘.“
Da kommt der Titel „Es schneit! Es schneit!“ gerade recht. Es ist ein neuer Hit in der Musikwelt, der seit Anfang November erhältlich ist. Hat der Song Potential zum Erfolgshit? Definitiv ja! Denn es gibt jetzt „eine Winterliedersammlung von mir“, sagt Rolf Zuckowski, für die „mein Team und ich“ uns viel Zeit genommen haben um ein Album mit Liedern zu produzieren, „die man auch nach Weihnachten gerne hört.“ Es ist ein Album „in dem der ganze Advent, der ganze Winter spürbar ist, und woran man Freude hat, wenn es Februar geworden ist, noch immer ‚Es schneit! Es schneit!‘ singen zu können. Dazu gehören auch andere Winterlieder, übrigens nicht nur von mir, sondern auch von Gruppen wie Sternschnuppe und anderen, die ich sehr, sehr schätze – wir haben uns ein bisschen zusammen getan“, erklärt der Musiker.
Rolf Zuckowski privat: Der Vater und Großvater
Dass ein Kinderliedermacher die kleinen Freigeister lieben muss ist logisch. Doch wie ist Rolf Zuckowski privat? Welcher Mensch steckt tatsächlich hinter der Musikgröße?
„Ich bin jetzt Großvater. Und das wird man nur, wenn man Vater geworden ist. Meine drei Kinder kommen mit mir gut zurecht, und haben sich, glaube ich, auch als sie klein waren mit ihrem Papa wohlgefühlt. Selbst wenn er relativ viel unterwegs war. Aber die Zeit, die wir miteinander verbracht haben, die war dann auch sehr intensiv. Also, wenn ich mit Kindern ein Problem hätte, dann wäre ich auch nicht auf dieser Spur geblieben“, verrät er.
Während eines typischen Opa-Besuches wird dann aber doch „mehr gespielt“, als gesungen, sagt der 67-Jährige schmunzelnd. „Die Kinder singen aber teilweise von ganz allein. Manchmal stimme ich etwas an, aber meistens kommt von ihnen ein Lied, auf das ich dann mit einsteige.“
Musik für Erwachsene
Rolf Zuckowski macht nicht nur Musik für die Kleinen, sondern nun auch Musik für die Großen. Vor kurzem startete er ein spezielles Projekt mit dem Titel „Zeit der Wunder“, das sich überwiegend an die Erwachsenen richtet.
„Die Zeit der Wunder beginnt für mich, wenn sich die Novembernebel nicht mehr gegen das Licht durchsetzen können. Das Licht der Kerzen, das Licht der Weihnachtszeit. Und da liegen viele kleine Wunder auf der Hand, in der Wohnung, in der Stadt, auch in der Natur und es geht auf das große Wunder der Weihnacht zu, die Geburt Jesu, und wir versuchen mit diesem Album viele Facetten der Winter- und Weihnachtszeit einzufangen. Wir. Das heißt: Die Latvian Voices, sieben Damen aus Lettland, und Viva Voce, fünf Herren aus Franken, und ich, der das ganze inspiriert und zusammengeführt hat“, erzählt Rolf Zuckowski.
„Sie wussten zwar voneinander, aber, ich glaube, ohne mein Zutun hätten sie sich nicht zu einem Projekt zusammengefunden. Denn sie hatten beide nur unabhängig voneinander gesagt: Rolf, hättest du nicht Lust mit uns etwas zu produzieren? Wir möchten neue Wege beschreiten, vielleicht auch neue Kreise erreichen. Und für beide Gruppen allein ist mir nicht viel eingefallen, aber als ich mir überlegt hab: Du könntest die doch zusammenfügen.“
So entstand ein gemeinsamer Hit mir zwölf ganz einzigartigen, unterschiedlichen Stimmen. „Vom tiefsten Bass bis zum höchsten Sopran. Und auch sehr individuelle Stimmen, mit ganz viel Charakter. Da öffneten sich gleich ganze Welten für mich – Klangbilder Welten, aber auch Erzähl- und Geschichten Welten. Vor allem zum Thema Winter und Weihnachten“, erklärt der 67-Jährige.
Wenn die Großen von den Kleinen lernen…
Kinder sehen die Welt oft mit ganz anderen Augen. „Wenn wir dafür offen sind“, dann können wir ganz viel von den Kleinen lernen, meint Rolf Zuckowski: „Ich glaube, Kinder, denen es gut geht, die spielen gerne und Erwachsenen tut spielen gut. Und Spielen ist nicht unwichtig. Aus dem Spiel erwächst eigentlich das, was auch Erwachsene stark macht. Nämlich: Fantasie haben, sich was erträumen und das auch Wirklichkeit werden zu lassen, oder den Traum, Traum sein zu lassen.“
Doch es geht noch mehr: „Wir können aber auch von Kindern lernen, dass man miteinander auskommen kann. Auch wenn der eine etwas größer ist als der andere, der eine vielleicht der Macker ist und man selber fühlt sich kleiner. Kinder finden sich da schneller zusammen als manche Erwachsene.“
- Wir bedanken uns für das nette Interview und freuen uns auch 2015 auf viele tolle Rolf Zuckowski Hits!