Norman Langen im Interview: „Wir möchten definitiv zwei Kids“
Schlager-Sonnenschein Norman Langen veröffentlicht mit „Die geilste Zeit“ sein viertes Album. SchlagerPlanet sprach mit dem Sänger über seine neuen Songs und vieles mehr.
Norman Langen ist mit neuer Musik am Start. Das neue Album des 32-Jährigen trägt den Titel „Die geilste Zeit“ – und tatsächlich fühlt sich der Sänger gerade ziemlich wohl in seinem Leben. Im Interview mit SchlagerPlanet sprach Norman Langen über sein neues Album, sein Leben als Ehemann, den Hausbau und Nachwuchspläne mit seiner Frau Verena.
SchlagerPlanet: Dein viertes Album „Die geilste Zeit“ ist gerade erschienen. Was erwartet uns darauf?
Norman Langen: Ich bin zu meinen Wurzeln zurückgegangen. Einige Fans haben die neuen Songs kommentiert. Da sind dann so Sätze gefallen wie „Endlich ist Norman wieder zurück“ oder „Das ist Norman wie man ihn kennen und lieben gelernt hat“. Ich glaube, es liegt einfach daran, dass die Beats die typischen Beats sind, die man von mir kannte. Aber ich habe mich auch weiterentwickelt und noch einmal ganz andere Sounds, wie zum Beispiel Gitarrensounds, verwendet. Auch ernstere Texte finden sich auf dem Album, die man bisher nicht unbedingt mit mir in Verbindung bringt.
Norman Langen über „Die geilste Zeit“
SchlagerPlanet: Wo Du „Gitarrensounds“ sagst. Da ist mir der Song „Ideal“ aufgefallen, ein richtiger Rock-Song, mit NDW-Elementen. Gehst Du in Zukunft mehr in so eine rockige Richtung?
Norman Langen: Ich bin ja schon lange dabei. Als ich mit Matthias Reim zusammen gearbeitet habe, habe ich zu ihm gesagt: „Hau an Gitarren rein, was geht!“ Aber natürlich muss man da auch aufpassen. Er hat mir gesagt: „Wenn du dich zu viel veränderst, könnte das so eine Schockstarre auslösen bei den Leuten. Deswegen, mach es nicht.“
Ich bin eigentlich um jede Gitarre froh, die man irgendwo mal quietschen hört oder wenn es ein bisschen heftiger zur Sache geht. Deswegen finde ich „Ideal“ einen megageilen Song. Wir haben lange darüber nachgedacht, ob wir dieses Lied überhaupt aufnehmen sollen, weil es kein wirklicher Schlager ist. Aber wer definiert denn Schlager? Im Prinzip ist für mich Schlager heutzutage deutschsprachige Musik. Wenn man sich „Unsere Zeit ist jetzt“ von mir auf dem Album anhört, das ist auch kein Schlager, sondern eine typische deutsche Pop-Nummer. Von daher ist das eigentlich eine gute Mischung.
Das Geile ist natürlich, dass ich jetzt mittlerweile tatsächlich eine Schublade gefunden habe. Man hat mir damals vorgehalten, dass Norman Langen in keine Schublade passt und dass ich mal festlegen müsste, wohin ich jetzt genau gehöre. Das habe ich nie getan. Das werde ich jetzt auch nicht tun – und genau das ist meine Schublade geworden: Dass ich in keine Schublade passe.
SchlagerPlanet: Das ist doch auch eine schöne Schublade!
Norman Langen: Es gibt dieses große Wort Künstler. Wenn man zu einer Location kommt, wo man auftritt, dann steht da „Künstlergarderobe“. Ja, wenn ich doch ein Künstler bin, dann muss ich mich doch künstlerisch entfalten können. Aber wenn ich nur ein Ding habe, nur eine Richtung und gucke nicht nach links und nach rechts und über den Tellerrand, dann hat das wenig mit Kunst zu tun, in meinen Augen.
SchlagerPlanet: „Unsere Zeit ist jetzt“ ist die erste Single. Eine perfekte Sommer-Single.
Norman Langen: Tom Marquardt hatte einige Songs für mich geschrieben, darunter auch „Unsere Zeit ist jetzt“. Ich fand den Song direkt sowas von genial, weil das Demo sich schon so super angehört hat.
SchlagerPlanet: In dem Video zu „Ein Schiff, das unsere Flagge trägt“ spielen Deine Freunde und Deine Familie mit. Was bedeutet Dir dieses Lied?
Norman Langen: Dieses Lied ist natürlich sehr schlageresk. Das hätten auch Fantasy singen können. Aber es ist in meinen Augen so schlageresk, dass es schon wieder so cool ist, dass es auch zu Norman Langen passt. Mir bedeutet der Titel mega viel, denn dieses Lied kannst Du auf Deine Familie übertragen, oder auf die engsten Freunde, die dich durch dein Leben begleiten. Dass die ganze Familie, meine Freunde und meine damalige Partnerin – jetzt Frau – in dem Video mitspielen, war natürlich eine große Sache. Das war bei uns in der Heimat, in einem Naherholungsgebiet haben wir das gedreht. Das war ein Mega-Spaß und du kommst aus dem Lachen nicht mehr raus.
SchlagerPlanet: Dann gibt es auch noch „Wann komm eigentlich ich“, eine Ballade mit einem ernsteren Text.
Norman Langen: Genau, das ist auch der Titel, auf den ich anspielen wollte. Ein starker Titel und vom Sound her noch einmal ganz anders. Und es ist mal eine andere Geschichte. Ich bin diesmal in der Rolle des Liebhabers und sie ist diejenige, die ihren Mann nicht verlassen möchte. Ich glaube, dass es in ihrem stillen Kämmerlein ganz viele Menschen da draußen gibt, die das schon einmal so erlebt haben.
SchlagerPlanet: Hast Du so etwas auch schon einmal erlebt?
Norman Langen: Ich war nie Liebhaber. Wenn, dann war ich immer der Macker, also der Freund. (lacht)
SchlagerPlanet: Fließt viel von Deinem eigenen Leben in die Texte ein, oder sind das eher Geschichten, die Du erzählen möchtest?
Norman Langen: Sowohl als auch. Wenn ich Demos geschickt bekomme oder auch selber schreibe, versuche ich das auf mich zu projizieren. Wenn mich ein Titel nicht packt, oder ich das Gefühl habe, das kann ich mir so gar nicht vorstellen, dann würde ich das nicht singen. Aber wenn das Geschichten sind, die ich nachvollziehen kann, oder sogar selber schon erlebt habe, dann habe ich natürlich auch Lust, das aufzunehmen. Das ist auch eine Sache der Entwicklung. Wenn ich mir heute Songs von meinem ersten oder zweiten Album anhöre, würde ich die Texte jetzt nicht mehr unbedingt so auswählen.
SchlagerPlanet: Warum?
Norman Langen: Ich höre Texte mittlerweile anders und ich denke jetzt teilweise anders. Wenn ich zum Beispiel „Einer von Millionen“ nehme, das ist ein super Titel, den hören die Leute auch gerne von mir, aber wenn ich mir die Strophen mal genauer ausklabüster, haben die ersten beiden Sätze oftmals einen Sinn, dann kommen die nächsten und die passen gar nicht zu dem, was ich vorher erzählt habe. Ich glaube, das passiert jetzt nicht so oft.
Ich achte für mich persönlich darauf, dass die Geschichte gut erzählt wird. Wenn du anfängst eine Geschichte zu erzählen und dann kommen darin Sätze vor, die überhaupt nichts mit diesem Thema zu tun haben und nur da sind, damit es sich reimt, dann bist du aus der Geschichte raus. Dann kann der Refrain es meistens auch nicht mehr raushauen. Das finde ich dann ein bisschen schade.
Eheleben und Hausbau
SchlagerPlanet: Du hast im letzten Jahr geheiratet. Wie bekommt Dir das Eheleben?
Norman Langen: Supergut. Verena und ich sind ja schon seit über vier Jahren zusammen. Den Antrag habe ich ihr vor zwei Jahren gemacht. Letztes Jahr haben wir endlich die Zeit gefunden, um zu heiraten. Mittlerweile bin ich wirklich ein glücklicher Ehemann. Im Prinzip hat sich nicht viel verändert. Man hat jetzt eine engere Verbundenheit und Sicherheit, die man vorher nicht hatte. In guten wie in schlechten Zeiten. 2016 haben wir wirklich alles rausgehauen, was ging. Mein Schatz ist befördert worden, ich bin zu einem neuen Label gewechselt und habe ein neues Album aufgenommen. Wir haben zwei Häuser gebaut, ein Einfamilienhaus für meine Frau und mich, daneben direkt einen Bungalow, da wohnen meine Eltern zur Miete. Das heißt, die Baustelle haben wir nebenbei auch noch gerissen. Dann haben wir Standesamt und kirchliche Hochzeit geplant, hatten den Eric Schroth als Wedding Planner, der auch die Hochzeit von Daniela Katzenberger ausgerichtet hat. Aber den haben wir nicht ausgesucht, weil er die Katzenberger-Hochzeit ausgerichtet hat, sondern weil mein Schatz schon seit Jahren mit ihm befreundet ist. Ohne ihn hätten wir das gar nicht wuppen können. Wenn du so viele Baustellen im wahrsten Sinne des Wortes hast, dann schlaucht das ordentlich.
SchlagerPlanet: Ich habe gehört, Nachwuchs ist auch schon in Arbeit?
Norman Langen: Ist in Arbeit. Wir haben zwei Kinderzimmer in unserem Haus. In dem einen wohnt gerade meine Nichte. Das andere ist mein Musikzimmer. Das muss dann irgendwann das Feld räumen, denn wir möchten definitiv zwei Kids. Wir hätten noch ein Gästezimmer, um da auch noch ein Kinderzimmer rein zu machen. Das wären dann drei Kinder. Aber lass erst einmal das erste kommen. (lacht)
SchlagerPlanet: Junge oder Mädchen, oder ist Euch das egal?
Norman Langen: Wir sind da ganz traditionell. Wir wollten immer zuerst einen Jungen und dann ein Mädchen. Nur, das erzähle ich immer wieder, meine Schwester hat drei Söhne. Der Mittlere ist behindert. Er kam mit einem Loch im Gesicht auf die Welt. Wenn man das so alles mitbekommt, dann will man eigentlich nur gesunde Kinder haben. Egal ob wir jetzt zwei Mädels oder zwei Jungs kriegen, hauptsache gesund. Natürlich gibt es in der Familie zwei Lager. Meine Eltern möchten unbedingt ein Mädchen. Die haben nur Jungs gehabt und sind mittlerweile schon Opa und Oma, vierfach, und alles Jungs. Und meine Schwiegereltern sagen uns natürlich: „Mach uns bloß einen Jungen.!“ Die haben zwei Töchter und eine Enkelin. Die möchten jetzt mal einen Jungen. Von daher versuchen sie uns ein bisschen unter Druck zu setzen, aber das lassen wir natürlich nicht zu.
SchlagerPlanet: Hochzeit, Hausbau, Nachwuchsplanung, das klingt, als ob Du im Leben angekommen bist?
Norman Langen: Es gibt natürlich noch einige Sachen die geregelt werden müssen. Klar, wir haben 2016 sehr viel gemacht und 2017 ist noch nicht so alt. Jetzt wirklich runter zu fahren und zu sagen, jetzt sind wir angekommen, dafür brauche ich noch ein bisschen. Die Einfahrt muss noch gemacht werden. Wir haben 2.700 Quadratmeter Landschaftsschutzgebiet. Als ich das Grundstück gekauft habe, habe ich nicht darüber nachgedacht, was das heißt. Das heißt nämlich, dass wir quasi einen riesengroßen Garten mit Wald hinten dran haben, aber da darfst du nicht machen, was du willst. Deswegen habe ich jetzt noch jede Menge Anträge beim Umweltamt liegen. Von daher gibt es noch so viele Geschichten, die noch geregelt werden müssen. Wenn das dann durch ist, dann kann ich mich wirklich zuhause hinlegen und sagen: So, jetzt sind wir angekommen, läuft, ist alles gut.
SchlagerPlanet: Wie groß ist Euer Grundstück nochmal?
Norman Langen: Also das Landschaftsschutzgebiet sind 2.700 Quadratmeter und unser Bauland, wo die beiden Häuser draufstehen, etwa 500 Quadratmeter.
SchlagerPlanet: Du hast aber nicht vor, daraus eine Art Wendler-Ranch draus zu machen, oder?
Norman Langen: Nein, um Gottes Willen. Jeder hat so seinen Style, aber ich bin halt so ein ganz normaler Typ, der einfach ein Einfamilienhaus da stehen hat und sich da ein schönes Reich aufbauen möchte. Aber ich stehe nicht so auf Gold. Es ist alles ganz normal.
SchlagerPlanet: Wo Du jetzt Deine Traumfrau gefunden hast, kannst du dann überhaupt noch so richtig über Sehnsucht und Herzschmerz singen?
Norman Langen: Ja, natürlich, klar! Auch wenn man vergeben oder verliebt ist, kann man sich natürlich da hinein versetzen. Es gab ja auch mal Zeiten, da hatte ich mehrere Partnerinnen hintereinander. Da hat es nicht funktioniert. Ich glaube, das ist ein Gefühl, das vergisst man nicht. Über Sehnsucht kann man immer singen. Ganz klar.
Mit neuem Programm auf der Bühne
SchlagerPlanet: Gibt es sonst noch Pläne für dieses Jahr?
Norman Langen: Für mich ist es wichtig, jedes Jahr eine neue Show zu machen beziehungsweise ein neues Programm zusammen zu stellen. Da bin ich jetzt momentan dran. Neue Choreografien werden jetzt einstudiert. Das liegt die nächsten Monate an. Wir haben immer so eine Deadline: Wenn Oberhausen Olé ist, dann hat man immer das neue Programm am Start. Man will ja nicht stehen bleiben.
Ich habe so das Gefühl, dass ich im letzten Jahr ein bisschen geschludert habe, weil einfach zu viel in der Pipeline war. Jetzt wo das alles abflacht und man mehr Zeit hat, kann man da ein bisschen mehr raushauen. Und ansonsten werde ich natürlich unsere Einfahrt machen. (lacht)
SchlagerPlanet: Ist noch eine Tournee geplant?
Norman Langen: Wir haben einige Sachen mit der Plattenfirma geplant. Vieles ist noch im Gespräch.
SchlagerPlanet: Lieber Norman, wir danken Dir für das Interview!