Mrs. Greenbird standen schon vor ihrem Sieg bei „X Factor“ gemeinsam auf der Bühne. Anfangs nannten sie vor allem kleine Konzerte ihr Zuhause. „Unseren ersten kleinen Auftritt haben wir als Zwischenband von meiner damaligen Band gehabt. Als Pausenband quasi. Das war unser erster eigener Auftritt mit dem, was wir heute machen.“, erinnert sich Steffen. Es folgten weitere Auftritte in der Rhein-Metropole Köln: „ Da hießen wir noch Goldkehlchen und der Mann mit Hut für einen Auftritt!“
Stimmt beim SchlagerPlanet Voting für Eure liebsten Musiker ab!
Lachende und tanzende Konzertbesucher
Heute können die beiden ihre schönsten Konzertmomente kaum mehr zählen. So einmalige Dinge durften sie erleben. „Es ist fast immer so, dass wir weggehen und denken: ,Boah, war das jetzt total schön. Das war so ein ganz besonderer Zauber in der Luft.' Oder das Publikum total süß war. So etwas ist einfach total schön. Wir hatten zum Beispiel jetzt am Wochenende Konzerte, da waren ziemlich viele Kinder da. Die haben sich alle nach vorne gedrängt und wild getanzt. Das hat einfach so einen Spaß gemacht, da zuzugucken.“ , meint Sarah.
Nur zu oft sind Konzerte Treffpunkte des Schönen und des Absurden. „Ruhrpottkonzerte sind immer absurd, weil man da die engagiertesten Zwischenrufe hat. Wir haben die wahre Geschichte über das Eichhörnchen in unserem Garten vertont, dazu die Geschichte erzählt und dann brüllt zwischendurch einer rein: ,Das sind Nesträuber!'. Der hat dann den ganzen Tag unser Konzert kommentiert. Auf der letzten Tour in Hamburg haben wir auch unser Eichhörnchenlied vorgetragen. Da gibt es eine ganz tieftraurige Stelle in dem Lied, vermutlich die traurigste Stelle des Konzerts. Wir waren gerade so richtig drin, die Stimmung unten und dann schreit irgendjemand im Publikum laut: ,Yeehaw!' Dann ging nichts mehr, da war nur Lachkrampf und wir mussten abbrechen und wieder neu ansetzen., erinnert sich Steffen.
Geister als Konzertgäste
Seine Partnerin ergänzt: „Einmal hatten wir eine Frau da, die getanzt hat. Das Licht war sehr speziell, sie hat mit den Händen immer in der Luft gewedelt und hat sich so ganz statisch bewegt, sodass das ein bisschen wie in einem Horrorfilm aussah, als ob ein Geist einem entgegen käme. Sie kam immer näher und näher, und das war eine Bühne, wo der Treppenaufgang vorne war, das heißt, sie hätte theoretisch auf die Bühne kommen können. Unsere Band ist immer weiter nach hinten gewichen und wir standen da. Plötzlich fing das Publikum an, zu lachen, weil die Frau so interessant getanzt hat.“
Steffen lacht: „Vor allem, weil sie im Weg stand. Das war ein bestuhlter Saal und sie war die einzige, die vor dem Publikum ordentlich herumtanzte, und das Publikum versuchte immer, rechts und links an ihr vorbeizugucken.“
Musikalische Sozialisation und Mainstream-Pop
Nur zu oft wird Mrs. Greenbird das Attribut Country angedichtet. Selbst bezeichnen sie sich gerne als eine Mischung aus Singer-Songwriter und Folk. „Sarah und ich sind musikalisch sehr unterschiedlich sozialisiert. Wir haben natürlich diese Country-Referenzen, die man bei uns immer meint, zu hören. Wir haben uns nie bewusst an Country-Artists orientiert, sondern das ist eher zufällig organisch entstanden. Ich glaube, wir haben einfach die Essenz aus allem gezogen, was uns beeinflusst, und haben das so in das reingepackt, was für uns funktioniert. Halt so eher die akustische Duo-Geschichte.“ Auf dem Weg dorthin begleiteten Steffen unter anderem Neil Young oder Bob Dylan.
Dementsprechend textlastig sind auch einige Stücke von Mrs. Greenbird. Woher kommt die Inspiration? „Die Sache mit dem Eichhörnchen war zum Beispiel so, dass wir noch einen Song brauchten, uns nichts einfiel, und dann saßen wir im Wohnzimmer, haben aus dem Fenster geguckt. Da lief dort plötzlich ein Eichhörnchen entlang. Dann haben wir uns hingesetzt und in einer Stunde war das Lied fertig.“ Das Eichhörnchen hat es auch in den Namen der aktuellen Tour geschafft: „The Squirrel and the Brontosaurus“.
Der Beginn der Tournee ist am 11.11. in Wien. Den Karnevalsbeginn zu verpassen, ist kein Problem für die beiden. „Nee, ich liebe ja Karneval, und Steffen gar nicht. Von daher hätten wir an dem Tag eh nichts gemacht.“ Somit haben Mrs. Greenbird die Chance am 11.11. weitere schöne und absurde Momente zu sammeln.