Michael Holm spricht sich aus
Die „Schlagernacht auf Schalke“ war ein tolles Event mit großartigen Künstlern. Einige von ihnen hat SchlagerPlanet zum exklusiven Interview gebeten. Darunter auch Michael Holm!
Michael Holm ist eines der Urgesteine der Schlagerszene. Mit seinen nun bereits fünfzig Jahren Bühnenerfahrung hat er viel zu berichten. Er ist ein Mann der alten Schule, der seine Fans genauso schätzt und ehrt, wie seine Kollegen. Ein echter Kavalier, der auch uns im Interview verzaubert.
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SchlagerPlanet: Was bedeutet Ihnen der Auftritt hier bei der „Schlagernacht auf Schalke“?
Michael Holm: Große Freude natürlich. Schalke ist ja nun ein Kultbegriff. Ob man Schalke mag oder nicht. Aber für alle Fußballfans ist es eine große Sache, wie die Halle in Dortmund und die Allianz-Arena. Das sind so die drei wichtigsten Plätze des deutschen Fußballs über Jahrzehnte hinweg. Das ist schon toll und dann noch das Publikum, da kann man von Glück reden, wenn man da so ein geiles Volk vor sich hat.
SP: Sie sind ja nun schon viele Jahre im Geschäft. Sind Sie da immer noch aufgeregt vor einem Auftritt?
MH: Nein, aber ich habe so eine Spannung, die ich aufbaue und das muss auch so sein. Du kannst da nicht einfach locker auf die Bühne gehen, wenn da zehn-, zwanzig-, dreißigtausend Menschen vor der Bühne stehen. Das wäre auch schlecht. Du brauchst eine gewisse innere Spannung, unbedingt!
SP: Gibt es um diese Spannung zu erreichen ein bestimmtes Ritual?
MH: Nein, ich mache nur meine Dehnübungen, damit ich mir auf der Bühne nicht auf einmal etwas verzerre. Wenn ich das gemacht habe, ist eigentlich alles gut. Das ist natürlich auch eine Sache um Nervosität zu überspielen. Ich mache dann eben meine Dehnungen, dass wenn ich zum Beispiel einen Sprung mache, dann nicht plötzlich einen Hexenschuss oder so etwas kriege. Das ist mein Ritual aber ansonsten, nein. Ich freue mich einfach auf ein großes Publikum. Man darf natürlich nicht vergessen, ich habe ja meine ersten Veranstaltungen gemacht, da war ich 16 1/2 und in diesem Jahr werde ich 70. Das sind dann über fünfzig Jahre, die man stramm auf der Bühne durchgenudelt hat. Dann kennt man das schon und hat dann auch die entsprechende Einstellung.
SP: Nach so vielen Jahren haben Sie natürlich auch eine große Fangemeinde. Was war denn das schönste Fangeschenk an Sie?
MH: Das tollste Fangeschenk, was heute noch bei mir in Benutzung ist, das war von Geschwistern, von zwei Mädchen. Die haben mir eine riesige Decke, also so zwei Meter breit und 2,50 Meter lang geschenkt und da waren aus wunderbarer Wolle meine ganzen Hits reingestickt. Also „Tränen lügen nicht“ und „Mendocino“ und „Barfuß im Regen“ waren da nebeneinander gestickt. Da ist eine riesige Decke und da steht dann da „Lucille“, „Mendocino“ und dann ist da immer ein Punkt dazwischen. Auch alles von den Alben ist da drauf: Unbeschreiblich! Da haben die sicher ein halbes Jahr dran gearbeitet. Das war ein richtig tolles Geschenk.
SP: Und diese Decke haben Sie noch bei sich zu Hause?
MH: Ja im Winter, ich schlafe ja auch bei 15 Grad unter Null bei offenem Fenster und meine Frau ist da Gott sei Dank genauso drauf, ist das sehr angenehm. Das ist so schön kuschlig. Wir wollen frische Luft haben und dann legen wir die Decke darüber, die ist relativ schwer, echte Wolle, wunderbar, ein deutsches Qualitätsprodukt. Heute noch liegt die da! Irgendwann Ende 1977 haben die mir das geschenkt und das habe ich heute noch und jetzt haben wir das Jahr 2013. Ist das nicht toll? Das ist wirklich das außergewöhnlichste Geschenk. Kuschlig!
SP: Was dürfen wir denn 2013 von Ihnen erwarten?
MH: 2013 kann man den ein oder anderen Song erwarten. Für das nächste Jahr bin ich gerade am Zusammenstellen und am Titel schreiben. Der Tobias Künzel von den Prinzen hat jetzt einen tollen Text für mich gemacht. Das ist eine alte Komposition, wo der Tim Rice, dieser berühmte englische Textdichter einen Text gemacht hat, das hieß „Planet Earth is Blue“. Und da hat er jetzt so einen wunderbaren Text geschrieben. Da sind so ein trauriger und ein glücklicher Planet. Der hat wirklich einen sehr sehr schönen, sensiblen und emotionalen Text geschrieben. Er ist ja wirklich ein toller Schreiber. Außerdem sind wir auch gerade dabei für den Markus Becker was zu schreiben. Das wird so eine Ballermann-artige Geschichte. Der Markus hatte selber die Idee und dann haben wir weiter gesponnen und dann Tobias gefragt: Sag mal fällt dir dazu etwas ein? Und er meinte: Warum nicht? Und dann hab ich gesagt: Schreib mir mal das so und so und so und dann habe ich die Komposition drauf gemacht.
**SP: Wir haben mit Schlagerplanet über 300.000 Fans. Mögen Sie den Fans vielleicht noch etwas mit auf den Weg geben?
MH: Ich kann den Fans auf Facebook nur eines sagen: Meine Tochter hat Facebook, meine Frau hat Facebook, mein Sohn hat Facebook, die beiden sind 17 und 18, bei meiner Frau sage ich natürlich nicht wie alt sie ist, aber ich habe kein Facebook. Ich glaube auch, das ist ganz gut, weil dann kann mich kein Shitstorm treffen. Ich erlebe das gar nicht. Meine Kinder sind allerdings so vorsichtig, weil man hört und liest ja immer, die haben dann also ihre Freunde und man kann das ja dann verschlüsseln, dass eine Nachricht nur für die Freunde ist und so weiter. Die waren früher bei Schüler-VZ und sind dann übergegangen zu Facebook. Meine Frau ist sehr engagiert auf Facebook für den Tierschutz. Da hat sie dann auch mehrere tausend Follower. Da hat sie schon über 55 Hunden das Leben gerettet. Das macht sie ganz toll, muss ich sagen, wunderbar. Da hat das Internet eben seine Vorteile, da kannst du heute wirklich positive Initiative ergreifen. Das läuft dann ganz privat. Da haben sich ein paar Duzend Frauen vernetzt und die retten jetzt ständig Hunde. Sie macht das seit einem 3/4 Jahr und sie wird das die nächsten 100 Jahre machen. Toll! Das freut mich. Das sind dann die positiven Möglichkeiten. Da hat man ein Instrument in der Hand, mit dem man sehr viele Menschen erreichen kann, die man sonst ganz schwer erreicht haben würde. Das ist einfach toll.