Der Titel seines aktuellen Albums erscheint in diesen Tagen etwas zynisch, bestimmen doch die Schlagzeilen um Matthias Reim derzeit sein unstetes Privatleben. Von der „Leichtigkeit des Seins“ keine Spur: Gerade erst ist die Schlagersängerin und 24-jährige Geliebte des Künstlers Christin Stark („Unglaublich stark“) bei ihm aus der Villa am Bodensee ausgezogen und seine Ex-Frau Sarah (35) wieder eingezogen. Neun Monate dauerte die Trennung, nun sind sie wieder vereint. Gegenüber SchlagerPlanet verrät der Sänger und Familienvater im Exklusiv-Interview: „Ja, ich kann das bestätigen. Es stimmt, was in den Medien zu lesen ist. Es ist so. Sarah ist wieder da.“
Doch von emotionaler Verwirrung keine Spur! Matthias Reim wirkt aufgeräumt, willenstark und selbstbewusst. Etwas verschlafen zwar und die stahlblauen Augen noch etwas versteckt, denn er ist kein Morgenmensch, aber stilecht im grauen Muscleshirt und Röhrenjeans – ganz der Rocker Reim: „Das Schöne ist, auch in meinem Alter: Ich kann es mir leisten!“
Gut gelaunt plaudert der Bühnenstar mit SchlagerPlanet über seine Kinder, seine morgendlichen Rituale, seine kommende Tournee und - sehr spannend (!) - über das Phänomen Helene Fischer.
Matthias Reim Beziehung: Trennung von Christin Stark
Mit detaillierten Informationen zum Hintergrund seiner Trennung von Christin, möchte er sich allerdings - vor allem aus Rücksicht auf seine Kinder - bedeckt halten: „Mehr kommt von mir nicht. Ich kommentiere mein Privatleben nicht, schon seit ewigen Zeiten mit Rücksicht auf die daran beteiligten Personen.“ Doch Reim wäre nicht Reim, wenn er nicht doch einen passenden Vergleich findet. Auf die Frage, wen er denn mit seinem aktuellen Titel „Du wirst es immer sein“ meint, antwortet er metaphorisch: „Das sind so die typischen Geschichten, wenn man feststellt, alles ist besser außer das, was ich habe. Das kann auch ein Auto sein. Du hast ein wunderbares Auto und beim Gebrauchtwarenhändler steht endlich dein gebrauchter Ferrari und du setzt Himmel und Hölle in Bewegung den zu kriegen und du stellst nach einer halben Stunde Fahren fest, dass der so scheiße unbequem ist und, dass es nur schrabbelt und scheppert und eigentlich auch gar keiner mehr guckt. Und du sehnst dich nach deinem Citroen und sagst: ‚Da konnte ich wenigstens drin sitzen‘.“ Aktuell fährt er übrigens einen Phaeton, die Luxusmarke von Volkswagen - eine Familienkutsche mit viel Platz für die gemeinsamen Kinder mit Sarah: Romeo (10) und Romy (6).
Matthias Reim Familie und Vater-Sein
„Ich war schon immer ein Arbeitstier. [...] Mein Glück ist mein Beruf. Die Freude, wenn Du im Studio einen Song gemacht hast, der Dich selbst ankickt auch nach 170 Songs und Du sagst: ‚Ja, ich hab Dich, Du Biest!‘“, erklärt der Sänger, der mit seinen letzten drei Alben „Sieben Leben“, „Unendlich“ und aktuell die „Leichtigkeit des Seins“ große Erfolge feierte und sich aus der wirtschaftlichen Pleite manövrierte. Doch auch als Papa seiner Kinder zeigt er durchaus Familiensinn: „Ich mache gerne nachmittags momentan was mit den Kindern. Denn mittags ist es zu warm zum Arbeiten, denn das Studio ist unterm Dach. Und dann sage ich, komm‘ lasst uns das Fahrrad nehmen und ein Eis essen gehen. Ich fahre sehr gerne Fahrrad! Ich habe gerade so eine Fahrrad-Phase.“ Für die Familie sind Ausflüge auf dem Fahrrad wohl besser geeignet als auf seinem Lieblingszweirad - der Harley Davidson.
Nur morgens hat der Rock-Fan, der gerne mal Konzerte von Ozzy Osbourne besucht, keine Lust auf seine kleinen Plagegeister: „Ich brauche morgens eine Stunde meine Ruhe, bevor ich überhaupt reden kann und ich mein Gehirn sortiert habe. Wenn die Kinder mich schlafen lassen, dürfen sie mal ins Bett krabbeln! Sonst schmeiße ich sie raus. Wenn sie friedlich sind und kuscheln wollen, können sie das gerne machen. Manchmal kriegen sie mich dazu und fragen mich: ‚Machst Du mir ein Müsli?‘ Dann mache ich das auch.“
Eigentlich steht bei ihm aber erstmal morgens Ausschlafen auf dem Programm! Und dann? „Meistens gehe ich morgens zuerst ins Café am See mit einer BILD-Zeitung und einem schönen Cappuccino, einer Kippe und einem halben Croissant. Dann brauche ich dort meine Stunde. Mein Körper braucht lange Zeit zu regenerieren, ich bin dann noch nicht lange auf.“
Matthias Reim „Die Leichtigkeit des Seins“
Das aktuelle Album von Matthias Reim „Die Leichtigkeit des Seins“ ist vielseitig. Rockig wie gewohnt, aber auch gefühlvoll balladig, erzählt er seine Geschichten aus dem Leben. So ist auch der Titel autobiografisch zu verstehen: „Die Leichtigkeit des Seins, das sind Momente, die wir alle suchen. Diese Glücksmomente, auf die wir hinleben. Ich sag‘ immer, als ich von der O2-World von der Bühne kam: ‚Ja, ich hatte sie alle!‘ Tausende Menschen. Da bist Du unschlagbar, voller Glückshormone.“ Doch auch der erfahrene Musiker weiß, dass diese Glücksmomente nicht lange anhalten: „Eine halbe Stunde später denkst Du: ‚Und was mache ich jetzt?‘“
Matthias Reim Tour
Aktuell ist er bei zahlreichen Open Airs zu sehen. Ende Oktober startet dann die Matthias Reim Tour 2014 „Die Leichtigkeit des Seins“. Wie der langjährige Manager von Matthias Reim, Dieter Weidenfeld, verrät, wird es einige musikalische Überarbeitungen einzelner Songs bei den Matthias Reim Konzerten geben sowie eine größere LED Leinwand. Natürlich werden auch die neuen Songs 2014 Teil des Programms bestimmen. Doch auf Eines können die Reim-Fans sicher zählen: Die Matthias Reim Klassiker „Verdammt, ich lieb' dich“ und „Ich hab geträumt von dir“ wird er wieder spielen!
„'Verdammt, ich lieb' dich' ist für mich immer noch die geilste Nummer aller Zeiten. [...] Ich möchte, werde und will nicht auf diesen Moment verzichten, den 'Verdammt ich lieb dich' auslöst. Das ist generationsverbindend, ich bin immer verblüfft, wie viele Menschen das in- und auswendig kennen, obwohl die noch gar nicht auf der Welt waren. Es ist immer noch eine aktuelle Nummer und ich stehe immer auf der Bühne und denke, die kann nicht 24 Jahre alt sein, wenn wir die spielen.“ Selbst bei den großen Nummern von 1990 ist er noch aufgeregt und gesteht: „Vor dem Auftritt trinke ich ein Beruhigungsbier!“
Duette wie einst mit Bonnie Tyler oder Michelle sind derzeit nicht in Planung. „Im Moment reiche ich mir“, erklärt der Sänger. Und auch Kunst- oder Akrobatikeinlagen sind trotz der offensichtlichen Fitness („Bei mir schwabbelt nichts!“) des 55-Jährigen kein Thema: „Alles hat seinen Platz und seine Zeit. Zum Beispiel eine Helene Fischer ist, wenn sie tanzt, ein Anblick. Die hat schon Bewegungen, die sind schon nicht unsexy. Die kann schon auch einfach viel. Aber die Songs geben das auch nicht her, zwei Stunden lang komplett zuzuhören. Da muss was drumherum, die verzaubert anders.“
Und selbst mit der schönen Helene Fischer könnte er es sich nicht vorstellen, etwas gemeinsam zu performen?: „Nur nicht auf der Bühne. Ich würde sie nicht von der Bettkante stoßen.“