Stimmungsmacher Peter Wackel ist auch in diesem Jahr wieder einer der Main-Acts im Bierkönig und im Oberbayern auf Mallorca. Vor zwei Wochen wurde die Saison 2015 hier feierlich eröffnet. 19 Jahre macht er seinen Traumberuf nun schon, ans Aufhören denkt er trotz einem straffen Pensum von circa 200 Auftritten pro Jahr momentan nicht – gerade erst hat er seine neue Single „Wir wollen doch nur feiern“ veröffentlicht. Wir haben uns mit Peter Wackel über die diesjährige Mallorca-Saison, den potentiellen Hit 2015 und den Stress eines Stimmungsmachers zwischen Bühne und Familie unterhalten.
Frühlingserwachen auf Mallorca
Auf Mallorca ist wieder „Frühlingserwachen“, wie Peter Wackel den Auftakt zur Saison 2015 beschreibt. Jede Woche wird er nun drei Auftritte auf der Lieblingsinsel der Deutschen haben, am Wochenende geht es dann in Deutschland, der Schweiz und Luxemburg weiter. „Die beste Party steigt ohne Frage im Bierkönig! Im Prinzip eine Dauerparty. Dort kannst Du feiern, tanzen, quatschen, chillen, Fußball gucken, ein Bierchen zischen oder auch andere leckere Partygetränke. Alles auf dem Weg zum oder vom Strand“, findet der 38-Jährige.
Gerade die beiden vergangenen Wochen war einiges los bei Peter Wackel: „Alle sind gut gelaunt und machen Party. Aber es ist auch anstrengend, die ganze Organisation im Vorfeld und auch währenddessen vor Ort, die vielen Absprachen, die Programmplanung, unsere Reisegruppe mit den 400 Wackel-Fans.“
„Benimmregeln“ für den Ballermann
Denn trotz der „Benimmregeln“ und der Bußgelder, die die spanische Regierung für bestimmte Verhaltensweisen in diesem Jahr verhängt, hält das die Urlauber bei weitem nicht davon ab, nach Mallorca zu reisen. „Viele werden davon vielleicht nicht einmal etwas mitbekommen“, denkt Peter Wackel. Im Gegenteil.
Seit nun über zehn Jahren begleiten den Sänger seine treuen Fans bei den Auftritten: „Viele der Fans von damals stehen auch jetzt noch vor der Bühne und feiern mit. Es sind nicht nur die ganz jungen Leute, sondern eben auch viele in meinem Alter oder sogar älter, die genauso feiern möchten. Auf Mallorca weiß man, was man hat. Man kann sich fallen lassen, hat seine Stammlokalitäten, es ist alles noch bezahlbar und es spielt keine Rolle, wer Du zu Hause bist.“
Feiern tun die Mallorca-Gänger am liebsten auch zu den Hits von Peter Wackel: Ob „Joana“ oder „Scheiß drauf“ – die Lieder des Partysängers gehören zu Mallorca wie der Ballermann. Und sie alle haben eines gemeinsam: „Beim deutschen Schlager kann man mitsingen, die Texte sind nicht umständlich kompliziert, sondern sprechen uns alle an. Schlager ist fast immer tanzbar, er ist sehr kommunikativ, eingängig und meistens auch partytauglich. Es wird gute Laune transportiert.“ Dennoch klappt es nicht für jeden auf Mallorca, auch wenn das oft fälschlich angenommen wird. Nur wenige Künstler schaffen es tatsächlich mit ihren Songs so sehr ins Ohr zu gehen, dass sie viele Jahre erfolgreich in der Partyhochburg unterwegs sind.
„Auf’m Klo hat man bekanntlich die besten Einfälle“
Peter Wackel schreibt an seinen Nummern meist mit, die Idee für einen partytauglichen Ohrwurm findet er dabei durch ganz unterschiedliche Quellen: „Die Inspirationen finden sich meistens bei Auftritten, wenn Fans etwas Witziges rufen, auf’m Klo, wo man bekanntlich die besten Einfälle hat, im Auto bei meinen vielen Fahrten oder im Flieger. Die Idee zu ‚Wir wollen doch nur feiern‘ kam im Bierkönig mit DJ Biene. Die DJs haben oft gute Einfälle, kennen sich mit den Songs am besten aus und wissen, worauf die Leute abgehen.“
Auch in diesem Jahr hofft der Sänger, mit seinem aktuellen Titel „Wir wollen doch nur feiern“ einen Malle-tauglichen Hit zu landen: „Für mich ist er wieder ein Ohrwurm, ähnlich wie ‚Scheiss Drauf‘, den man nicht so leicht los wird und das ist schon eines der wichtigsten Kriterien. Außerdem sollte man gut mitsingen und dazu abfeiern können, er muss einem quasi aus der Party-Seele sprechen. Also nicht viel Laber Rhabarber, sondern prägnant, damit ich ihn mir auch noch nach meinen zwei alkoholfreien Cocktails merken kann.“
Schlafen zwischen Backstage-Bereich und Flieger
Doch trotz all der guten Laune und der Partystimmung ist der Job des Schlagersängers auf Mallorca weitaus ernster zu nehmen, als manch einer vielleicht denkt. Ständiges Pendeln zwischen Deutschland und der Insel und Nächte die nicht mit Schlaf, sondern mit Auftritten gefüllt sind, sind nicht nur anstrengend, sondern greifen auch den Körper auf Dauer an.
„Man muss versuchen gesund zu leben, tagsüber nicht nur in der Bude am Schreibtisch hocken – was mir manchmal schwer fällt. Ich faste einmal im Jahr, gehe wandern, fahre Jetski, spiele ein bisschen Golf und bewege mich sobald ich Zeit habe. Außerdem gibt’s viel Fisch und Obst, Alkohol in Maßen und zu tollen Anlässen – wovon es aber leider viel zu viele gibt. Ihr könnt Euch vorstellen, dass die Liste mit den guten Vorsätzen lang ist...“ Nach 19 Jahren Bühne hat der 38-Jährige aber seinen eigenen Biorhythmus entwickelt, wie er sagt. Geschlafen wird dann einfach dort, wo es sich gerade anbietet, wie im Flugzeug oder Auto.
Die Familie bildet das Rückgrat
Besonders die Unterstützung von Peter Wackels Familie ist wichtig für den gebürtigen Bayer. „Ohne meine Frau wäre ich sehr wahrscheinlich gar nicht da, wo ich jetzt bin. Sie hat mich immer unterstützt, mich motiviert und mich am Anfang meiner Sänger-Laufbahn manchmal auch überredet, mutig zu sein und nichts unversucht zu lassen. Sie ist sozusagen die objektive Instanz, hat oft die besten Ideen, vor allem was das Gestalterische betrifft. Sie ist außerdem mein Back-Office, sonst würde viel Arbeit liegen bleiben.“
Außerdem sorgt die Familie des Sängers auch dafür, dass er nie vergisst, auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben. „Ich lebe ein ganz normales Leben, da kann ich nicht wie ein eitler Gockel daher schreiten, da würden mich aber meine Familie, Freunde und Mitarbeiter sehr komisch angucken und sich gewaltig auf die Schenkel klopfen. Das passt auch nicht zu mir. Ich sehe es auch nicht so, dass ich auf der Bühne gefeiert werde, sondern dass ich mit den Leuten feiern darf. Beim Party-Schlager feiert sich das Publikum selbst und ich verstehe mich eher als Sänger-Animateur. Also bleibt man da, wo man schon immer war und wo alle anderen ebenfalls sind.“
Jetzt geht es für Peter Wackel die nächste Zeit aber erstmal vom Boden hoch auf die Bühne des Bierkönigs oder des Oberbayerns. Und wenn die Mallorca-Sause rum ist, dann ist die Party noch lange nicht zu Ende: „Am 13. November geht es auf die 2. Wackel-Hüttengaudi in Nürnberg. Die Tickets sind auch in diesem Jahr wieder limitiert, nur als kleiner Tipp. Außerdem kommen noch die Wackel-Bierkönig-Partyboote in Köln. Und mein 20-jähriges Bühnenjubiläum, das ich im nächsten Jahr feiern darf und natürlich jetzt bereits plane.“