Mitte September warf Maite Kelly ihren wartenden Fans bereits einen musikalischen Happen aus ihrem neuen Album zu und veröffentlichte das Musikvideo zu „Sieben Leben für dich“. Nächste Woche erscheint ihr gleichnamiges Album mit 13 brandneuen Songs. Als Extra hat sie ihr Mega-Hit-Duett „Warum hast du nicht nein gesagt“ mit Roland Kaiser auf das Album gepackt, das aus ihrer eigenen Feder stammt. Im Interview mit SchlagerPlanet verriet die Musikerin unter anderem, wie es zu der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Roland Kaiser kam.
Durch eine schlechte Minestrone zum Mega-Hit
„Nach seiner Krankheit war er ein Stück weit nicht mehr aktuell. Ich habe ihn gesehen und wusste einfach, ich möchte ihm jetzt wieder einen richtig tollen Song geben. Und das ist dann aus dieser Intention heraus passiert. Ich habe es ihm nicht einfach gesagt, ich hatte zu viel Ehrfurcht vor ihm und auch zu viel Respekt. Ich hätte mich nie getraut zu sagen: ‚Hey, willst du einen Song von mir‘?“, erzählt Maite Kelly von ihrem anfänglichen Wunsch mit Roland Kaiser zusammenzuarbeiten.
Doch das Schicksal schien zu wollen, dass die beiden Künstler gemeinsame Sache machen und führte sie bei den verschiedensten Veranstaltungen zusammen. Was die Musiker letztendlich jedoch zusammenbrachte, war die schrecklichste Minestrone der Welt: „Wir saßen in der Carmen Nebel Show in der Probe zusammen und wir haben gemeinsam die schrecklichste Minestrone der Welt gegessen. Und dann sagte ich: ‚Herr Kaiser, es ist hervorragend.‘ – Und dann sagte er: ‚Frau Kelly, es ist vorzüglich.‘ Da wusste ich: Okay, jetzt muss ich es versuchen! Dann habe ich zu ihm gesagt: ‚Herr Kaiser, ich habe da einen Song und ich habe an Sie gedacht, als ich ihn komponiert habe. Wo muss ich ihn hinschicken, damit Sie ihn finden?‘ Dann meinte er: ‚An mich, Frau Kelly, an mich.‘“
„Guter Schlager bringt die Generationen zusammen“
Für Maite Kelly war es zuerst jedoch eine große Suche, bis sie sich selbst als Solo-Künstlerin fand. Wirklich klar geworden ist ihr dieser Weg, als sie verstanden hatte, dass sie auf Deutsch schreiben sollte. Doch letztendlich geht es der 36-Jährigen weniger um eine große Karriere, als um die Musik: „Ich schreibe, um die Menschen zu berühren und ich liebe es, die Menschen live zu erreichen. Das ist meine Berufung. Durch Wort und Witz kann man auch beides – man kann die Menschen zum Weinen, zum Lachen, zum Tanzen, zum Mitsingen und auch zum Nachdenken anregen.“
Dass es ausgerechnet der Schlager sein sollte, mit dem Maite ihre Karriere als Einzelkünstlerin startete, überraschte sie selbst. Dennoch kennt der ehemalige Kelly-Family-Star die Vorzüge der Schlagermusik: „Es gibt Schlager und Schlager. Der richtig gute Schlager ist eigentlich eine Volk-Melodie, eingebettet in Beats. Dass diese Volksmusik meine Stimme und mein ganzes Wesen so sehr berührt, dass das so passen würde, das hat mich überrascht. Guter Schlager bringt die Generationen zusammen, es ist etwas an dem Jung und Alt einfach Spaß haben.“
„Mein Vater war ein großer, pathetischer Prophet“
Wenn Generationen zusammenkommen, kann immer die eine von der anderen etwas lernen. Viele wichtige Werte wurden Maite Kelly von ihrem bereits verstorbenen Vater vermittelt, der ihr eine große musische Zukunft prophezeite. Unter anderem auch, dass sie Kinderbücher und Kinderlieder schreiben würde. So erinnert sich die Künstlerin: „Mein Vater hat immer gesagt: ‚Du schreibst in Bildern und du hast wenig Worte, aber du zeigst Großes.‘ Und ich dachte, er wäre völlig Banane. Mein Vater war sehr prophetisch. Mein Vater war ein großer, pathetischer Prophet, voll der Moses. Nach außen war er ein Löwe – und zu Hause war er ein Teddybär.“
Von Folk, zum Schlager und dann?
Mutter, Kinderbuchautorin, Modedesignerin – das alles vereint Maite Kelly in einer Person. Auch wenn sie immer viele Projekte am Laufen hat, hat sie in der Musik aktuell ihren Weg gefunden: „Ich glaube, das ist auf jeden Fall der Weg, den ich die nächsten acht bis zehn Jahre gehen werde. Ich glaube so ab 55 könnte es sein, dass ich dann in die Chanson-Richtung gehe oder vielmehr in die Mireille Mathieu-Richtung. Das heißt, dass ich mehr mit Balladen machen würde. Denn irgendwann bist du nicht mehr die Disco-Queen. Vielleicht gehe ich ja auch ins Operetten-Haus. Ich glaube, man muss sich irgendwann weiterentwickeln.“