Kristina Bach „Ich war noch nie so glücklich!“
„Leben ist Liebe“ – so heißt Kristina Bachs neue CD. Bei SchlagerPlanet verrät die „Atemlos“-Komponistin u.a. im Exklusiv-Interview, warum sie so glücklich ist, was sie vom Plagiats-Vorwurf hält und wie sie zu Helene Fischer steht.
Kristina Bach – ihres Zeichens ebenso erfolgreiche wie auch ehrgeizige – Sängerin, Texterin, Komponistin, Managerin und Produzentin sprüht förmlich vor Lebensenergie und Freude. Der Titel ihres neuen Albums „Leben ist Liebe“, das am 15. August nach dreijähriger Schaffenspause erscheint, scheint Programm: „Auch ich bin verliebt in das Leben. Leben ist Liebe“, erklärt die Sängerin, die gut gelaunt und powervoll zum Interview mit SchlagerPlanet in München eintrifft. „Ich war noch nie so glücklich“, konstatiert die gebürtige Rheinländerin, die mit bürgerlichem Namen Kerstin Bräuer heißt.
Kristina Bach - erfolgreiche „Atemlos“-Komponistin
Die Erfolgskomponistin von „Atemlos“, die Künstlerinnen wie Helene Fischer oder Jeanette Biedermann zu ihrem Erfolg verhalf, scheint mit ihren 52 Jahren angekommen zu sein und mit sich in Einklang zu stehen: „Wenn Du 20 bist, sagst du: ‚Leben ist Rebellion‘. Wenn du 30 bist, sagst du: ‚Leben ist Sinnsuche‘. Wenn du 40 bist, sagst du: ‚Leben ist Ankommen“. Und wenn du 50 bist, sagst du: ‚Leben ist Liebe‘. Denn trotz all den Dingen, die du erlebt hast und wegstecken musstest, stehst du souverän über den Dingen. Das Leben ist toll, lebenswert!
Auf dem Höhepunkt des Erfolgs findet sie zu sich selbst und misst sich nicht mehr nur am beruflichen Erfolg: „Ich freue mich einfach, an diesem Punkt angekommen zu sein. Ich bin unabhängig von Erfolgen, über die ich mich nicht mehr definiere. Es ist ein Glück für mich, wie ich es heute selber schaffe, mich glücklich zu machen. Das ist für mich eine neue Definition von Erfolg.
Und dennoch steckt hinter ihren Hitparadenplatzierungen Disziplin, Ehrgeiz und jede Menge Arbeit. Für Schlaf und Ruhepausen bleibt da wenig Zeit: „Ich bin ein Early Bird. Egal wann ich ins Bett gehe, um sechs oder halb sieben werde ich wach. Und damit ich nicht anfange zu grübeln, mache ich irgendwas. Ich gehe dann nochmal zurück ins Bett, ich hole dann meinen Laptop oder mein Tablet und fange an Mails zu beantworten oder ein bisschen zu surfen.
Einfach mal „Nein“ sagen ist die Devise
Doch nun hat Kristina Bach gelernt, ein wenig runterzuschrauben, öfter mal „nein“ zu sagen und Zeit für ihre Hobbys einzuplanen, wie z.B. Golf spielen, erzählt sie SchlagerPlanet. Das war nicht immer so: „Das ging so weit, dass ich angefangen habe Golf zu spielen und dann bist du vier bis fünf Stunden auf dem Platz und ich hatte ein schlechtes Gewissen, dass mein Handy aus ist. Handys sind auf dem Golfplatz verpönt und ich habe mich so schlecht gefühlt, dass ich nicht rund um die Uhr erreichbar war.
Zum neuen Konzept, mehr Liebe und Leidenschaft zu genießen und öfter mal „Abzuschalten“, gehört für sie auch Freunde treffen, vor allen Dingen Freundinnen: „In manchen Dingen kann man mit Frauen besser lachen und in bestimmten Situationen mehr Spaß haben, als mit Männern.“ Auch für die Freundinnen, die Kinder haben, hat sie nun mehr Zeit: „Ich besuche auch gerne Freundinnen, die auch teilweise Kinder haben, dann bin ich eine Hobbynanny.“
Kristina Bach lamentiert nicht über verpasste Chancen
Eigene Kinder hat die Sängerin keine. Auf die Frage, wie denn ihr neues Glücksgefühl zustande kommt und, ob wir ein Geheimnis wissen müssen, antwortet die Sängerin amüsiert mit einem Augenzwinkern: „Ich bin nicht schwanger!“
Steckt vielleicht eine neue Liebe hinter ihrem neuen Glück? Mit Peter Lichtsteiner lebt sie jedenfalls nicht mehr zusammen. Wie sie der Zeitschrift Bunte verriet, ist „Atemlos“ im Zeichen der Trennung von ihrem langjährigen Lebensgefährten entstanden: „Dieser Song ist nur deshalb entstanden, weil sich mein Lebenspartner Peter von mir getrennt hat. Als er die Tür zuschlug, ging eine andere auf. Dieses unfreiwillige Liebes-Aus hat nach dem ersten Schock neue Energien in mir freigesetzt. Eine enorme Lebenslust, eine prickelnde Atemlosigkeit…“
Das Angenehme ist: Die jung Gebliebene mit Feriendomizil auf Mallorca genießt ihre Freiheit und lamentiert nicht über die Vergangenheit und verpasste Chancen. Sie liebt es zu feiern, und mit ihren Mädels auf Clubtour zu gehen: „Wir wissen dann natürlich genau wo wir hingehen, haben unser genaues Prozedere. Wir wollen natürlich nicht auf 17-Jährige stoßen und uns dann schrecklich alt fühlen, sondern wo wir uns wohl fühlen.“
Und wo macht Kristina Bach Party? „Es gibt so ein paar Ü40 Discos, die ganz amüsant sind, besonders auf Mallorca, und da trifft man dann auch immer wieder die gleichen Leute. Das gibt so eine gewisse Sicherheit sich wiederzusehen und in den Kreisen auch eine gewisse Geborgenheit zu finden. Das finden wir alle toll und für uns ist das der schönste Abend an dem wir am nächsten Morgen, vielleicht mit einem Brummschädel, sagen können: Was haben wir wieder gelacht!“
Und ganz nebenbei hat die große, schlanke Künstlerin, die eine Vorliebe für „Erst ein Cappuccino, dann ein bisschen Vino“ hat, noch den Après Ski-, WM- und Wiesnhit des Jahres 2014 geschrieben und komponiert! Konnte die „Alte Häsin“ des Musikbusiness diesen Erfolg voraussagen? „Das Gesamtergebnis der gemeinsamen Frauenpower ist natürlich eine Sensation. Damit hat keiner gerechnet. Jeder wusste: Der Song ist gut. Sonst wäre er erst gar nicht Single geworden. Dass sich eine solche Eigendynamik entwickelt, es ist ja eine Zweitauskopplung aus Helenes Album, damit hat keiner gerechnet.“
Kristina Bach schätzt ihre Kollegin Helene Fischer
Wie kam es denn eigentlich zu der Zusammenarbeit mit Helene Fischer?„Es war Helene, die mich gefragt hat, ob ich nicht einen Song für sie habe. Das sollte alles sehr, sehr schnell gehen. Und sehr, sehr schnell kann man sich keinen guten Song aus den Rippen schneiden und ich habe auch keine Schubladensongs. Ich hatte aber natürlich die ganzen Kompositionen auf Klavierbasis schon für mein Album da liegen und habe ihr dann einen der Songs angeboten. Und das ist die Geschichte von ‚Atemlos‘.“
Die Zusammenarbeit mit Helene beschreibt Kristina Bach als eng und professionell: „Das Verhältnis zu Helene ist – was die Professionalität angeht und was daraus geworden ist – sehr eng. Ich glaube, sonst hätte ‚Atemlos‘ auch in dieser Form gar nicht entstehen können. Der Erfolg von ‚Atemlos‘ ist sicher auch eine gemeinsame Frauenpower. Was viele nicht wissen: Kristina Bach war über Jahre heimlich mit Helene Fischers Manager Uwe Kanthak verheiratet.
„Take a breath“ von Kristina Bach: die englische „Atemlos“-Version
Auf ihrem neuen Album „Leben ist Liebe“ performt Kristina Bach nun die englische Version von „Atemlos“ mit dem Namen „Take a breath“. „Ich hatte schon den englischen Text geschrieben. Er lag dann da und ich dachte: Ja, in Englisch ist er ein Bonbon fürs Album. Der Titel ist im letzten Sommer geschrieben worden mit all den anderen Songs und der gehört einfach dazu.“
Auf Fragen zum Vorwurf mit „Atemlos“, ein Plagiat geschaffen zu haben, reagiert die Künstlerin souverän und verweist darauf, dass der Vorwurf von unabhängigen Gutachtern, wie beispielsweise Gerichtsgutachter Heiko Maus, als nicht gerechtfertigt zurückgewiesen wurde. Punkt.
Kristina Bach ist „retro“!
Obwohl sich Kristina Bachs neues Album mit hippen Clubsounds am Stil des gerade modernen Europop orientiert und sich somit auch an eine jüngere Zielgruppe richtet, hat sich die Künstlerin aktuell bei Facebook abgemeldet. Dieses Thema ging gerade durch die Presse und SchlagerPlanet hat nochmal nachgehakt, warum? Lächelnd erklärt sie: „Ich bin eben ein bisschen Retro. Ich sehne mich zurück nach den alten Telefonzellen.“ Vielleicht gibt es ja doch bald wieder Kristina Bach bei Facebook? SchlagerPlanet bleibt dran.
Kristina Bach's „Leben ist Liebe!“: frivol und liebestoll
Drei Jahre sind seit ihrem letzten Studioalbum vergangen, nun ist sie mit „Leben ist Liebe!“ zurück. Kristina Bachs neues Album verspricht Leidenschaft, Lust und Lebensfreude, dazu musikalische Perfektion. Es ist ihr wohl bislang bestes Album.
Kristina Bach jetzt wieder offline
Die neuen Medien, wie Facebook und Co., sind nicht für Jedermann rentabel. Jetzt kehrt Kristina Bach ihrer offiziellen Facebook-Seite den Rücken und ist lieber offline aktiv.