Julia Lindholm: „Ich bin ein Musical-Nerd“
Sie ist blond, wunderschön und singt auch noch ABBA-Titel: Julia Lindholm kommt aus Stockholm und ist gerade dabei die deutsche Musikwelt zu erobern. Was macht die Newcomerin aus, die Carmen Nebel sich bereits in die Sendung holte?
Deutschland liebt Schweden! Das ist Julia Lindholms Erkenntnis, nachdem sie mit ABBA-Coverversionen unter anderem die Carmen Nebel-Zuschauer begeisterte. Mehr als 100.000 Menschen erreichte die junge Schwedin bereits mit ihrer Neuinterpretation von „Super Trouper“ auf YouTube. Aufregend für die 22-Jährige! „Wir haben 14 Stunden gedreht – das war schon echte Arbeit. Aber es ist toll, das Ergebnis zu sehen!“, sagt sie mit Blick auf ihr erstes Video. In dem Clip zeigt sie sich farbenfroh, tanzt, inszeniert. Nicht verwunderlich, schließlich wäre die Sängerin ohne Musical womöglich gar nicht auf der Bühne.
Sie ist ein Musical-Nerd
„Das erste Musical, das ich gesehen habe, war ,Elisabeth'. Das war in Wien und ich war acht Jahre alt, da war ich erst neun Monate in Wien. Und damals habe ich gemerkt: So etwas will ich auch einmal machen. Auf der Bühne stehen, singen, tanzen und die Menschen erreichen. Das Musical damals war ja auch auf Deutsch und ich verstand die Sprache noch nicht. Und schon da war mir klar. Es kommt nicht auf die Worte an. Die Körpersprache, die Komposition und vor allem das Gefühl sind mindestens genauso wichtig. Es war wie eine Erleuchtung. Damals habe ich meinen Eltern gesagt: Ich will ein Popstar werden. Und heute stehe ich bei Carmen Nebel vor einem Millionenpublikum – das ist schon wirklich toll“, erinnert sie sich.
Aus der Erleuchtung wurde schiere Begeisterung: „Ich bin ein Musical-Nerd!“ Und sie selbst will für weitere Erleuchtungen sorgen: „Ich würde zum Beispiel auch gern einmal in einem großen Musical eine Hauptrolle übernehmen. Mein Traum ist es, auf großen Arenen oder großen Musicals, mein Publikum zu erreichen.“ Aber: „In erster Linie möchte ich als Julia Lindholm auf der Bühne stehen.“
ABBA macht sie glücklich
Die Liebe zum Musical verbindet die Künstlerin auch mit ABBA, der Gruppe, die die Hauptrolle auf ihrem Debütalbum spielt. Björn und Benny, die Masterminds von ABBA, prägen heute die Musicallandschaft in Schweden. Es ist nicht etwa die blonde Agnetha, die Julia Lindholm als Inspiration wahrnimmt: „Ich habe Björn und Benny einmal bei einer Audition getroffen. Ich habe ein Lied gesungen für sie. Die Audition damals hat leider nicht geklappt, aber es war eine tolle Erfahrung!“
Für Julia Lindholm ist ABBA auch ein Teil ihrer Kindheit, vor allem die Titel „Lay all your love on me“ und „Dancing Queen“ haben es ihr angetan. Beide singt sie auf ihrer CD in einer neuen deutschen Version: „Björn und Benny machen super gute Kompositionen. Das sind Songs, die mich glücklich machen.“ Trotzdem soll es dabei nicht bleiben: „Ich werde nicht für immer nur ABBA singen. Meine nächste CD wird sicher viele mehr Julia Lindholm-Songs beinhalten. Ganz neue Musik.“
Deutschland liebt Schweden
Etwas ganz Neues ist für Julia in Deutschland auch, so viel unterwegs zu sein: „Es ist lustig: Die Deutschen lieben Schweden. Alles, was Schwedisch ist, wird sehr positiv gesehen. Die Menschen hier sind sehr nett, in Schweden auch. Alle begrüßen einen sehr freundlich. Eigentlich sind die Länder sehr ähnlich. Ich fühle mich hier sich sehr willkommen geheißen.“
Ihrer Heimat entsprechend begegnen ihr in Gesprächen oft Köttbullar, IKEA oder der „ESC“, der dieses Jahr in Stockholm ausgetragen wird. „Ich habe das eher geguckt, als ich ein Kind war. Es ist aber ein toller Wettbewerb!“, fasst sie zusammen. „Letztes Jahr habe ich es leider nicht gesehen. Und das, obwohl Schweden gewonnen hat. Schade.“ Beim Mega-Event dabei wäre sie auf jeden Fall gerne: „Die Bühne ist das Beste, was ich kenne!“ Da sei es, fast schon egal, welche Bühne, gibt sie lachend zu: „Das klingt vielleicht etwas komisch, aber auf einer Bühne zu stehen und zu singen bedeutet mir wirklich alles!“
Julia Lindholms Debütalbum mit den erfolgreichsten ABBA-Titeln und zwei brandneuen Titeln erscheint am 29. April.