Jürgen Milski: „Lasst uns das Geld lieber spenden“
Jürgen Milski im Weihnachtsinterview mit SchlagerPlanet: Skiurlaub statt Familienbesuch und Essen à la carte statt Bockwürstchen. So verbringt der Schlagersänger die besinnlichen Festtage.
In zwei Tagen ist Weihnachten – auf den Einkaufsmeilen suchen die Letzten noch verzweifelt nach einem passenden Geschenk und in den Supermärkten gehen Würstchen, Kartoffeln und Kraut über die Theke. Wo bei vielen Menschen wenige Tage vor dem Fest Vorbereitungspanik ausbricht, herrscht bei Sänger und Partymacher Jürgen Milski Gelassenheit, denn der 50-Jährige ist kein Weihnachtsfan. SchlagerPlanet hat Jürgen Milski auf dem Weihnachtsmarkt in München getroffen und er hat uns verraten, was ihn an der besinnlichen Zeit stört und warum er an Weihnachten nicht in die Kirche geht.
Deutschland, eine Konsumgesellschaft?
Große Geschenke gibt es bei Jürgen Milski Zuhause nicht. Das liegt aber nicht nur daran, dass er wie er selbst sagt „einer der schlechtesten Schenker dieser Welt“ ist, sondern auch an der Tatsache, dass Jürgen Milski kein Fan der Kommerzialisierung von Weihnachten ist: „Ist ja toll und grundsätzlich eine schöne Geste, andere Menschen zu beschenken. Das kann und muss auch jeder so machen, wie er möchte! Aber ich empfinde das einfach als großen Kommerz!“ Auf Gucci-Täschchen und Co. lege der Ex-Big-Brother-Teilnehmer keinen Wert und seine Frau Gott sei Dank auch nicht: „Sonst wäre sie wohl auch nicht meine Frau“, sagt Jürgen Milski und lacht.
Natürlich gibt es am Heiligen Abend dennoch immer eine Kleinigkeit bei den Milskis für die Lieben. Doch schon vor Jahren hat Jürgen Milski für sich persönlich zu Weihnachten andere Prioritäten aufgestellt: „Ich habe schon vor Jahren gesagt ‚Lasst uns lieber das Geld spenden‘, für irgendeinen guten Zweck. Jahrelang habe ich das auch so gemacht und alleinerziehenden Müttern, die zu wenig Geld haben, ihren Kindern Geschenke zu kaufen, unterstützt und den Wunschzettel der Kinder erfüllt. Das war gleichzeitig ein Geschenk für mich selber, weil es so schön ist zu sehen, wie Mutter und Kind sich freuen.“
Weihnachten in den Bergen
Um dem ganzen Weihnachtsstress zu entgehen und lieber gemütlich im kleinen Kreis mit der Familie zu feiern, fährt Jürgen Milski jedes Jahr in den Skiurlaub. „Für mich und besonders auch für meine Frau war Weihnachten immer mit sehr viel Arbeit verbunden, besonders natürlich wenn man Zuhause feiert. Essen vorbereiten, Geschenke packen, Dekoration etc. Und um das zu umgehen, um wenigstens Mal an Weihnachten und an den Feiertagen abschalten zu können, haben wir beschlossen, über die Feiertage in den Skiurlaub zu fahren. Das machen wir nun seit 20 Jahren und genießen die Zeit wie im ersten Jahr.“
Mit Frau, Tochter und Schwiegersohn geht es dann nicht nur auf die Piste, sondern abends auch zum gemütlichen Essen. Dort darf sich dann jeder sein Wunschgericht von der Karte bestellen, anders als früher, als es bei Jürgen Milski „immer Bockwurst und Kartoffelsalat“ gab.
„Jeder findet seinen Glauben woanders“
Auch von der traditionellen Christmesse, die an Weihnachten viele Familien gemeinsam besuchen, hält Jürgen Milski nicht viel: „Ja, ich glaube an etwas. Aber da muss die Kirche nichts mit zu tun haben. Wenn ich sehe, dass es mittlerweile in Kirchen Automaten gibt, wo man zum Spenden die Karte durchzieht – das wusste ich zum Beispiel gar nicht. Ich war letztens mit einem Freund hier in München und während wir auf dessen Frau gewartet haben, haben wir uns einige Kirchen angesehen. Da geht es auch nur noch ums Geld, was ich persönlich sehr schade finde.“
Weihnachtsmarkt mit Jürgen Milski
Punsch und Würstchen auf einem schön geschmückten Weihnachtsmarkt – das wiederum macht Jürgen Milski Spaß. Entspannt läuft er während dem SchlagerPlanet-Interview mit uns über den Münchener Weihnachtsmarkt. Eine Kleinigkeit zu essen, oder vielleicht doch ein paar Geschenke für die Lieben? Der Schlagersänger schaut sich die hell erleuchteten Buden ganz genau und in Ruhe an. Denn eines genießt wohl fast jeder zu den Festtagen, ob nun Weihnachtsfan oder nicht: ein wenig Ruhe, Zeit sich zu besinnen und Zeit mit der Familie.