Interview mit Kerstin Otts Manager Holger Storm über Fake-News
Kerstin Ott ärgerte sich in einem Posting über Fake-News. SchlagerPlanet sprach mit ihrem Manager Holger Storm über diese Falschmeldungen und wie er jetzt dagegen vorgehen will.
Das war selbst für die sonst so gelassene Kerstin Ott zu viel: Vor einigen Tagen meldete sich die Sängerin mit einem Posting zu Wort, in dem sie die vielen Falschmeldungen über eine angebliche Trennung von ihrer Ehefrau Karoline kritisierte. „Wat denn für ne Trennung? ???“, schrieb sie. Und weiter: „Liebe Presse, gibt es nicht genug Themen, die der Wahrheit entsprechen und informativ sind?“. Die Meldungen über eine Trennung seien Blödsinn, und wäre sie selbst nicht dauernd darauf angesprochen worden, hätte sie sich dazu gar nicht geäußert, so Kerstin Ott.
Nicht nur im Schlagerbereich nehmen solche frei erfundenen Fake-News zu. Doch wie wichtig es ist, dass Menschen den Medien vertrauen, ist gerade jetzt in Zeiten der Coronakrise zu erleben. SchlagerPlanet sprach daher mit Kerstin Otts Manager Holger Storm über den Vorfall, die Gefahr von Falschmeldungen und wie er dagegen vorgehen will.
SchlagerPlanet: Was hat Kerstin zu dem Posting veranlasst?
Holger Storm: Anlass waren zahllose Falschmeldungen über eine angebliche Trennung von Kerstin und Karolina. Aber es wurden Sachen in Umlauf gebracht, die frei erfunden und erlogen sind. Das Problem ist, wenn jemand so ein Gerücht in die Welt setzt, wird das ungeprüft abgeschrieben oder sogar noch mehr dramatisiert. Das ist schlimm, sowas geht gar nicht. Aber leider machen da auch Medien mit, von denen man dachte, sie seien seriös.
SchlagerPlanet: Was passiert bei euch, wenn solche Meldungen die Runde machen?
Holger Storm: Wenn derartige Sachen veröffentlicht werden, klingelt danach bei mir pausenlos das Telefon und ich bekomme massenweise E-Mails. Und alle fragen: Ist das wahr? Stimmt das? Von Online- über Printmagazinen bis hin zu Fernsehsendern. Auch das Plattenlabel will wissen, was los ist. Das hält die tägliche Arbeit massiv auf. Man muss ja mal den Rattenschwanz sehen, den man als Manager damit hat. Ich muss danach unzählige Mails und Telefonate beantworten. Meine Management-Kollegen äußern sich dazu wenig, aber ich weiß, dass sie auch davon völlig genervt sind.
Familie und Fans leiden unter Fake-News
SchlagerPlanet: Was meinst Du steckt hinter solchen krassen Falschmeldungen?
Holger Storm: Mir ist klar, dass das gemacht wird, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Aber das geht doch nicht. Da müssen die Redakteure auch mal überlegen, was sie den Leuten damit antun. Nicht nur den Prominenten, auch den Leuten drum herum, wie der Familie und den Fans. Wenn Kerstin drei Wochen nichts postet, dann kann man doch nicht gleich sagen, dass sie verschwunden ist. Das hat in Deutschland überhandgenommen.
SchlagerPlanet: Was waren die krassesten Beispiele?
Holger Storm: Kerstin hat einmal in einem Interview gesagt, dass sie vor Jahren kurz davor war, spielsüchtig zu werden. In Meldungen wird es dann so aufgebauscht, als ob das alles jetzt gerade in der Gegenwart passieren würde und sie kurz vor der Einlieferung in die Psychiatrie stünde. Das ist unter aller Kanone.
SchlagerPlanet: Welche Gefahren siehst Du durch solche krassen Falschmeldungen?
Holger Storm: Das regt psychisch auf, Kerstin, Karolina, ihre Familie, die Fans, alle die damit zu tun haben. Zum Glück ist Kerstin eine Künstlerin, die gefestigt ist und die weiß, dass viel Quatsch veröffentlicht wird. Aber junge Künstler, die vielleicht gerade einmal 18 Jahre alt sind, die können damit in der Regel ja gar nicht umgehen.
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Appell an die Medien
SchlagerPlanet: Wie geht ihr dagegen vor?
Holger Storm: Kerstin hat damit nichts zu tun. Da gehe ich alleine gegen vor. Die Leute schreiben ja mich an. Ich habe mich sowohl bei großen Medienhäusern als auch bei einem Fachanwalt aus dem Medienrecht informiert, was man darf und was nicht. Wir gehen gerade rechtlich gegen ein Onlinemagazin vor.
Dabei ist es absurd. Kerstin und Karolina gehen noch harmonischer miteinander um als vor der Hochzeit.
SchlagerPlanet: Das heißt, an den Gerüchten ist überhaupt nichts dran?
Holger Storm: Null. Die Beziehung der beiden ist in den letzten Jahren eher noch inniger geworden. Sie haben ihr Traumhaus gefunden, sie haben ihre Kinder und die Tiere. Für die beiden ist es gerade eine sehr schöne Zeit.
SchlagerPlanet: Was wäre Dein Appell an die Medien?
Holger Storm: Ihr vom SchlagerPlanet seid ja ein gutes Beispiel. Ihr fragt nach, ob an einer Geschichte etwas dran ist. Das sollten andere Redakteure auch tun. Und sie sollten besser recherchieren, damit nicht bestimmte Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen werden. Die Leute sollen einmal überlegen was sie da für Schlagzeilen schreiben, bevor es veröffentlicht wird. Und nicht nur immer an Auflagen und Zahlen denken.
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Ehrlich währt am längsten. Das gilt auch im Schlager. Die Fans wollen keine erfundenen Fake-Geschichten mehr. Unehrliche Künstler, die etwas verschleiern bekommen das jetzt dreifach zurück. Aber noch ist dieser Trend zu Echtheit, realer Welt und „Normal One“-Stars nicht überall in der Branche angekommen.
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