Höhner: „Wir sind keine Smombies“
Internet, Smartphones, Streaming, Social Media: Für die Höhner ist das Fluch und Segen zugleich. Im SchlagerPlanet-Interview sprechen Henning und Hannes über die Tücken der vernetzten Welt und werden sich nicht immer einig…
Im Jahr 1972 gründeten sich die Höhner. Im Jahr 2016 zeigen sie sich neu aufgestellt. Auch nach der Verjüngung haben die Höhner ein Durchschnittsalter von fast 60 Jahren. Dennoch sind sie noch total jung geblieben. Im SchlagerPlanet-Interview sprechen sie über Fluch und Segen der neuen Errungenschaften dieser Welt!
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„Wir sind keine Smombies“
„Das Internet und Smartphones haben einen Suchtfaktor. Das erkennen wir mittlerweile ganz genau und es gibt auch bei uns handyfreie Zonen und Zeiten!“, meint Hannes. „Wir sind keine Smombies, aber wir sind auf dem besten Weg dahin!“, ergänzt Henning. Auf Facebook mit den Fans zu reden, ist für die Band ein wichtiger Punkt, aber: „Man bildet sich ein, wichtig zu sein und dieser Irrglaube muss erst einmal in die Köpfe!“
„Wir gehen davon aus, dass es im Internet die Möglichkeit gibt, sich hinter irgendwelchen Fantasienamen zu verstecken und irgendwelche Postings abzuliefern, die mit der Realität einfach gar nichts zu tun haben!“ Dieses Thema griff die Gruppe unter anderem auf der neuen CD „Alles Op Anfang“ auf.
„Es ist ein Horror-Szenario“
„Ich finde, das Internet drängt sich ganz schön auf.“ Vor allem in Sachen Musikbranche blicken die Höhner gespalten aufs Internet. Henning und Hannes werden sich beim Thema Streaming mit Spotify, Deezer und Co. nicht einig: „Die Menschen können sich freuen: Sie zahlen weniger als zehn Euro im Monat und sie können sich jede Art von Musik aus dem Internet saugen. Wenn das so weitergeht, könnte es sein, dass es irgendwann niemanden mehr gibt, der Musik schaffen will“, befürchtet Henning.
„Alles, was echt ist und Kraft hat, bleibt auch. Die handgemachte Musik feiert fröhliche Urstände!“, ist Hannes überzeugt und vielleicht sei Streaming der beste Motor für ausverkaufte Konzerte. Doch auch was das Live-Geschäft betrifft, hat Frontmann Henning Bedenken. Menschen könnten sich letztendlich auch nicht unbegrenzt Tickets kaufen: „Es ist ein Horror-Szenario. Ich mache mir damit wahrscheinlich keine Freunde. Aber es ist ein großes Thema, wenn jemand etwas Kreatives schafft, muss er dafür entlohnt werden.“
„Es muss gelingen“
„Wir müssen uns ja nicht beklagen!“, entgegnet Hannes. Einig werden sich die beiden bei einem anderen Thema sofort: „Die Religion spielt auf der Welt immer eine maßgebliche Rolle. Es gab immer und es wird wahrscheinlich auch noch lange sogenannte Religionskriege geben.“ Dennoch sei Weltoffenheit das einzige Mittel, um der Flüchtingswelle zu begegnen, wie sie in der Single „Kumm los m´r danze“ beschreiben.
„Es geht auch um Willkommenskultur. Da erklären wir, dass Menschen sich auf den Weg machen, weil sie ein neues Zuhause suchen. Und die Vision ist, dass wir hoffentlich irgendwann das tun können, was Menschen viel lieber tun statt sich zu bekämpfen, nämlich sich miteinander zu freuen“, erklärt Henning. Für die Willkommenskultur in Deutschland haben die Künstler deutliche Worte: „Es muss gelingen! Es hat schon immer funktioniert!“
Mehr Kölner Weltoffenheit gibt es ab 8. Januar mit „Alles op Anfang“!