„Heut ist Dein Tag“ ist Hansi Hinterseers neues Album und trotz seiner abgesägten TV-Show schoss es auf Platz 1 in Deutschland, Österreich und Dänemark. Platz 6 in der Schweiz, Top 20 in Belgien. Vielleicht aber hielten ihm seine Fans die Stange, gerade weil seine TV-Sendung abgesetzt wurde? Hansi Hinterseers 28. Album ist jedenfalls ein voller Erfolg. Wir trafen den sympathischen 59-Jährigen am Freitag in München beim Bayerischen Rundfunk.
Holt Euch hier das Erfolgsalbum „Heut ist Dein Tag“ von Hansi Hinterseer!
SchlagerPlanet: Hansi, wo warst Du als Du gehört hast, dass Du drei Platz 1-Platzierungen für „Heut ist Dein Tag“ hast?
Hansi Hinterseer: Österreich und Deutschland hab ich gehört, als ich in einem Wildpark war. Es war natürlich ein tolles Gefühl, wenn man so lange wie ich dabei ist und man hat ein neues Produkt, dann hofft man natürlich, dass man vorne dabei ist. Aber dass es sogar in Deutschland Nummer 1 wurde hätte ich nie geglaubt, aber ich habe eine tolle Mannschaft hinter mir, das ist wichtig. Es ist eine tolle Bestätigung für das was man die ganzen Jahre macht.
SP: Ist der Titelsong „Heut ist Dein Tag“ vor der schlechten Nachricht von der ARD entstanden oder danach? Wolltest Du damit wieder gute Energien anziehen?
HH: Der Song hat damit eigentlich gar nichts zu tun. Ich habe viele Demobänder und Vorschläge bekommen, das ist eine Mords-Aussucherei. Bei der Auswahl muss man sich vorstellen, wie man das selber gut bringen kann. „Heut ist Dein Tag“ ist von Alfons Weindorf (deutscher Komponist, Anm. der Redaktion) und das hat mir von Anfang an gut gefallen, das ist so ein frisches Lied. Ein Lied für uns alle wie wir sind, wir stehen entweder gern in der Früh auf oder auch nicht und es gibt Tage, da geht alles ganz einfach und dann gibt’s Tage, da geht’s gar nicht. Ich wünsche einfach jedem, dass es ihm jeden Tag gut geht.
SP: Was hast Du heute für einen Tag?
HH: Guaaad. (grinst verschmitzt) Wie soll’s mir da schlecht gehen… (er lächelt in die rein weibliche Runde)
SP: Das ganze Album ist auch in Dänemark auf Platz 1. Wieso glaubst Du, dass die Dänen so verrückt nach deutscher Musik sind? Auch Andrea Berg feiert gerade große Erfolge mit ihrer „Danish Collection“.
HH: Bei mir ist es jetzt das zweite Mal, dass ich bei den Dänen Nummer 1 bin. Die Dänen kommen zu uns gerne in den Urlaub, sie lieben unsere Berge, in Sachen Sprache müssen wir uns fragen: Wie viele Menschen verstehen englische Lieder? Wie viele Leute verstehen Italienisch, Spanisch, Französisch, was auch immer? Musik ist international, wenn die Musik schwingt und emotional ist, dann funktioniert das.
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SP: Wo wurde das Video zu „Heut ist Dein Tag“ gedreht?
HH: Auf Malle. Einmal sind wir um 5 Uhr früh zum Dreh aufgestanden, es war netter den Sonnenuntergang zu drehen. So ein Videodreh geht recht zügig dahin…
SP: Lieber Hansi, Du siehst super aus mit 59 – was ist Dein Beauty-Geheimnis?
HH: (grinst verlegen) Was machst denn Du?
SP: Hmm, Schminken?
HH: Eigentlich mach ich nix. Wenn ich zum Beispiel einen Fernsehauftritt habe, dann mag ich Schminken überhaupt nicht. Mit dem Puder und dem Zeug, ich mag das nicht. Da bin ich wie der Luis Trenker.
SP: Ein Freund von mir wollte sogar wissen, welches Haarshampoo Du benutzt.
HH: Ganz a normales Shampoo (grinst verlegen).
SP: Im Herbst 2012 wurde ein Film mit dem Titel „Ruf der Pferde“ mit Dir gedreht, der aber nicht mehr von der ARD ausgestrahlt werden soll. Was passiert mit dem Film?
HH: Ich bin in dem Film ein ganz einfacher Schauspieler. Da müsst Ihr die Leute fragen, die dafür verantwortlich sind und die Fernsehstationen. Da kann ich leider nichts sagen…
SP: Wo warst, als Du von der ARD gehört hast, dass es mit Deinen TV-Sendungen nach 18 Jahren nicht weitergeht?
Ich hab es im Sommer 2012 schon gehört. Aber es hat mir niemand persönlich gesagt. Ich hab nur ein bisschen gehört, dass die Sendung wahrscheinlich eingestellt wird. Ich habe dann noch zwei Sendungen gedreht, am Königssee und am Dachstein – und nach dem Dachstein hat es geheißen, das war jetzt das letzte Mal. Aber es hat keiner von den Chefs gesagt, sondern es ist irgendwie ausgerichtet worden. Aber ganz ehrlich gesagt: Das Glück als Sänger eine eigene Fernsehsendung zu kriegen, ist sowieso ein Wahnsinn. Hat mir persönlich wahnsinnig in meiner Entwicklung als Sänger geholfen, hat mir wahnsinnig in Sachen Popularität geholfen. Ich habe teilweise bis zu drei Sendungen im Jahr gehabt, das war eine schöne informative und lustige Sendung für die Leute. Wir waren in Griechenland, Mallorca, Teneriffa – wir haben schöne Sachen gemacht, es waren tolle Kollegen dabei. Es ist schade, dass es nicht mehr ist. Auf der andere Seite kommt halt nach 18 Jahren irgendwann der Punkt, wo gewisse Leute sagen: Wir müssen was Neues machen. Natürlich tut’s weh – was heißt weh… ich komme vom Sport und ich weiß, wie es ist, wenn’s zum Ende geht, dann muss man sagen: Ok, das ist so. Ich hab’s genossen, ich hab eine super Zeit gehabt und noch einmal: Ich hab viel profitiert von der Geschichte. Das Einzige was wirklich schade ist, dass die Millionen von Menschen einfach so abgefertigt werden. Die Gebührenzahler, die Fernsehen schauen, die werden so schlecht informiert und zack weg – es tut mir leid für die Fans, ich hätte gerne weitergemacht.
SP: Die menschliche Basis enttäuscht da…
HH: Ja…
SP: Was prophezeist Du dem deutschen Fernsehen in Sachen Schlager- und Volksmusiksendungen?
HH: Ich hab den volkstümlichen Schlager immer gerne gehabt. Es ist verständlich, es ist lustig und beschwingend – was ist da der Fehler. Wenn manche Journalisten glauben, sie müssen blöde Statements abgeben, wie dass Schlager schnulzig ist, dann müssen wir genau nachforschen, ob diese Leute nicht zu Hause selbst die CD auflegen. Interessanterweise sind sie beim Oktoberfest mit der Lederhosen oben auf dem Tisch und singen mit. Es ist schade, dass gewisse Journalisten immer so draufhauen auf Schlager, Musik ist international und vielfältig. Wenn jeder den gleichen Geschmack hätte, wär’s ja furchtbar. Wir können stolz sein auf unsere deutsche Sprache, unsere Muttersprache. Wir singen wie andere Lieder auch von der Liebe, von den Bergen, wenn’s uns schlecht geht – was sollen wir anderes singen? Es ist schwer nachvollziehbar, warum viele Journalisten so drauf los gehen. Die Leute waren wahrscheinlich noch nie bei einem Konzert von Roland Kaiser, Helene Fischer oder mir. Leben und leben lassen, wenn mir etwas nicht gefällt schalt ich einfach ab.
SP: Am 2. Februar hast Du einen besonderen runden Geburtstag.
HH: Ich hab jeden Tag Geburtstag… (grinst)
SP: Ist Älter werden ein Problem für Dich? Aber so wie Du gerade aussiehst könnte ich die Frage auch einfach wegstreichen…
HH: Du gar ned. Das Rad der Zeit geht weiter für uns alle. Das Leben geht schnell vorbei und wir sollten es alle genießen.
SP: Kommst Du noch regelmäßig zum Ski fahren?
HH: Am 30. April bin ich das letzte Mal Ski gefahren. Ski fahren ist für mich nach wie vor ein irrsinniges Hobby. Ich genieße jeden Tag, vor allem da wo ich zuhause bin, vor allem im Frühjahr, wenn die Hektik vorbei ist. Ich bin ein genussvoller Skifahrer… Ich gehe vor allem im Kitzbüheler Raum Ski fahren…
SP: Worauf freust Du Dich demnächst?
HH: Wir haben jetzt viele Auftritte und TV-Sendungen, wir bereiten die Tour vor, das geht nicht von heute auf morgen. Ich freu mich sehr, wenn es am 12. Februar 2014 wieder los geht. Wir sind wieder die gleiche gute Mannschaft, es ist wichtig, dass man einen guten Stamm hat – Techniker, Ton, Licht – das ist eine wichtige Vertrauensbasis, wenn du auf der Bühne stehst. Es ist schön so, das macht Spaß. Ich habe rund 370 Lieder, da wird es nicht schwer, etwas Passendes für die Tour zu finden. Wir sind schon ein bisschen am Basteln…
SP: Lieber Hansi, vielen Dank für das Gespräch und alles, alles Gute!
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