Was für ein Lauf! Erstmals hat das Nockalm Quintett mit dem Amadeus Austria Music Award den wichtigsten österreichischen Musikpreis in der Sparte „Schlager und Volksmusik“ gewonnen. Für Gottfried Würcher und seine Bandkollegen ist dies eine ganz besondere Freude. „Wir sind über 30 Jahre unterwegs und haben eine unglaublich treue Fangemeinde, die sich quer durch alle Generationen zieht. Wir können nur diesen Menschen, die das alles erst möglich gemacht haben, DANKE sagen.“
Die Nockis-Reise geht weiter. Am 13. Juli erscheint die neue CD „Nockis Schlagerparty“ mit 12 neuen und 12 zum Teil neu aufgenommenen Mega-Hits. Es folgen jede Menge Konzerte sowie das Nockalmfest – Kärntens legendärste Schlagerparty in Millstatt vom 14.- 16. September 2018. Gottfried Würcher (59) erzählte SchlagerPlanet-Chefreporterin Daniela Kerscher im großen Interview von der Namensänderung seiner Formation, und er plauderte über seine ganz privaten Freuden und Leidenschaften
SchlagerPlanet: Womit hast du dich in den letzten Monaten beschäftigt?
Gottfried Würcher: Wir haben das neue Album produziert, viele Auftritte gemacht, und wir haben uns große Gedanken um den Namen gemacht, weil Nockalm Quintett nicht mehr zeitgemäß ist. Der Begriff Quintett ist immer sehr volkstümlich besetzt. Die Fans haben uns eigentlich mit „Nockis“ einen sehr schönen Kosenamen bereits gegeben. Nockis – kurz und bündig und liebevoll. Okay, wenn die Leute schon Nockis wollen, dann sollen sie auch Nockis haben.
SchlagerPlanet: Was ist für Dich das Wichtigste, was zählt zu deinen persönlichen Highlights?
Gottfried Würcher: Highlights gibt es ja viele. Dass ich diesen Erfolg mit meinen Kollegen erreichen durfte, dass ich gesund sein darf, noch immer an der Musik sehr viel Spaß habe und auch genug Kraft und Elan genug habe, um weiterhin auf der Bühne stehen zu können. Und dass ich einfach eine tolle Familie habe, eine liebe Freundin, einen netten Sohn, eine nette Schwiegertochter, liebe Enkelin und dass das alles passt. Meine Kraftquellen sind Familie, Sport, Malen und Autos – leider.
Musikalische Experimente
SchlagerPlanet: Warum leider?
Gottfried Würcher: Autos sind nicht billig, aber schön.
SchlagerPlanet: Woran schraubst Du gerade herum?
Gottfried Würcher: Mein Sohn Andreas hat ein Rennauto, einen Fiat Abath 500 mit 500 kg und 180 PS. Hochgerechnet auf ein Auto, das 1500 kg hat, wären das 540 PS, und das ist schon eine Nummer. Er fährt erfolgreich Rennen, und da gibt es immer was zu schrauben. Ich helfe ab und zu mit, sofern ich Zeit habe. Lieber bin ich aber bei den Rennen dabei und schau mir das an. Aber er macht das Basteln auch am liebsten selbst, weil er das Auto besser kennt. Es ist schön zu sehen, dass er Spaß an dem hat, wo ich auch früher schon Freude daran gehabt habe. Nur bei ihm es ist etwas leichter, denn er hat einen Papa, der ihn dabei unterstützt.
SchlagerPlanet: Du experimentierst gern musikalisch. Gehen bei musikalischen Veränderungen Deine Kollegen gleich mit oder musst du da zunächst Überzeugungsarbeit leisten?
Gottfried Würcher: Man weiß ja, was man will und hört, was die Kollegen selber wollen. Und da muss man einfach den goldenen Mittelweg finden. Meine Jungs sind sehr fit, verantwortungsbewusst, natürlich auch flexibel und experimentierfreudig – das ist wichtig. Wenn sie für keine Experimente zu haben wären, wäre es schlecht, weil ich doch das ein oder andere gerne mal ausprobiere.
SchlagerPlanet: Die Fans erwarten auch stets Neues von euch …
Gottfried Würcher: Es darf nicht jedes Jahr dasselbe kommen. Daher gehen wir stets neue Wege, schaffen moderne Melodien und freche Texte.
SchlagerPlanet: Worauf freust Du Dich in den nächsten Monaten am meisten ?
Gottfried Würcher: Das Nocki-Fest vom 14.-16. September wird wieder eines unserer Highlights werden. Es ist mittlerweile die größte Schlagerparty Kärntens, die wir auch selbst veranstalten. In Millstatt zum 23. Mal, insgesamt bereits zum 31. Mal. Eigentlich immer sehr erfolgreich, bis auf eine Ausnahme. Vor 22 Jahren hatten wir ein Open Air machen wollen – und das war im September, und genau an diesem Tag hatte es geschneit. Wir hatten 20 Zentimeter Schnee. Es kamen dann 300 Leute. Es war eine Katastrophe, es war kalt, einfach grausig, aber gemeinsam haben wir das durchgezogen.
Große Freude mit Enkelin Laureen
SchlagerPlanet: Was unternimmst Du zum Beispiel mit deiner kleinen Enkelin Laureen (6)?
Gottfried Würcher: Die Laureen ist eine ganz, ganz brave kleine süße Maus, die weiß, wie sie mich auf Trab halten und um den Finger wickeln kann. Das macht sie sehr gern und sie teilt mich ein. Zum Malen, zum Schwimmen gehen, Spielen, alles Mögliche tun. Dieses Jahr kommt sie in die Schule, und dann wird das Leben ein bisschen anders. Dann heißt es Lernen, Hausaufgaben machen. Sie freut sich schon sehr auf die Schule, das war auch bei meinem Sohn so. Der hat sich irrsinnig darauf gefreut. Als es dann soweit war – da war die Freude sehr begrenzt. Aber das ist bei Mädchen vielleicht etwas anders.
SchlagerPlanet: Hat sie Dich dieses Jahr schon zum Tauchen ins Wasser gelockt?
Gottfried Würcher: Ja, ich hab’ zu Hause einen Pool, und da bin ich in der Woche drei-, viermal, wenn ich zu Hause bin und das Wetter passt, drin. Dort ist es auch sehr heiß, ich hab 28, 29 Grad. Mir ist es schon fast zu warm, aber meine Freundin mag das sehr gern so. Aus Liebe macht man das. Wir Männer sind halt so, ja natürlich! (lacht)
SchlagerPlanet: Wie läuft’s mit deiner Herzdame Christine? Von ihr gibt es leider keine Fotos. Versteckst Du sie?
Gottfried Würcher: Sie möchte nicht in der Öffentlichkeit stehen, und sie will sich auch nicht fotografieren lassen. Das ist einfach nicht ihr Ding. Ich respektiere das. Sie ist nicht gerne im Vordergrund, aber sie ist eine gute Partnerin. Sie ist ein Fels in der Brandung. Das merkt man von Jahr zu Jahr mehr. Man wächst immer mehr zusammen, und das ist schon sehr schön, wenn man weiß, man kann sich auf jemanden verlassen. Sie ist Partnerin, Freund, Kumpel, sie ist alles zusammen. Das ist einfach sehr schön.
Gottfried Würchers Glücksmomente
SchlagerPlanet: Wobei verschaffst Du Dir sonst noch Glücksmomente?
Gottfried Würcher: Wenn mich meine kleine Enkelin belehrt, dann muss ich lachen. Oder wenn ich in mein Atelier geh’, male und es gelingt mir etwas, oder ich spiele auf dem Tennisplatz gegen einen, der sicher besser ist als ich und ich darf mithalten oder sogar einen Satz gewinnen oder ich fahre mit dem Fahrrad um den Millstätter See und unterbiete meine eigene Bestzeit – das sind so kleine Glücksmomente. Aber man kann mich auch irrsinnig glücklich machen, wenn ich irgendwohin gehe und ich bestell einen grünen Salat und er ist knackig. Dazu ein schönes Ambiente, dann schmeckt das Essen bekanntlich auch noch besser.
SchlagerPlanet: Lieber Gottfried, wir danken Dir für das Gespräch!
