Diesen Freitag erscheint das neue Album von Chris de Burgh „A better world“ – eine bessere Welt. Nachdenkliche, fröhliche und rockige Songs warten auf dem Album, das nach einer besseren Zeit fragt und die jetzige Zeit hinterfragt. SchlagerPlanet sprach mit Chris de Burgh über genau das – eine Welt zwischen Absturz und Aufschwung.
„Die meisten wollen nur nach Hause“
„Viele der Songs, die ich schreibe, lassen sich auf vieles anwenden, was man darin sehen möchte.“ Motive des Christentums wie in der ersten Single „Bethlehem“ stechen dennoch hervor: „Immer wieder denke ich an Probleme, die wir derzeit erleben in Syrien. Eigentlich strebte das Christentum einen gegenteiligen Effekt an.“
Doch Chris de Burgh bleibt nicht auf der metaphorischen Ebene. Im Titel „Cry no more“ erzählt er eine Vater-Tochter-Geschichte und versucht, das Thema Flucht greifbar zu machen.: „Manche Menschen vergessen drei Dinge bei diesem Thema. Die Menschen, die kommen sind ganz normale Menschen, wie ich und du. Sie mussten größte Gefahren auf sich nehmen, um überhaupt einen sicheren Ort zu erreichen. Und die meisten wollen nur wieder nach Hause.“
In den Augen von Chris de Burgh kann die Menschheit diese Schwierigkeiten auf dem Weg zu einer besseren Welt meistern: „Mehr Barmherzigkeit, mehr Verständnis, mehr Liebe. Weniger Hass. Es steckt in uns drin. Aber es gelangen Dinge aus dem Lot.“
„Wir sind 24 Stunden mit Nachrichten konfrontiert“
Tatsächlich ist er der Meinung, dass die Menschen noch nie eine bessere Welt hatten: „Ich finde es bemerkenswert, welche medizinischen Fortschritte wir gemacht haben. Das ist großartig – auf der Oberfläche haben wir all diese erfreulichen Entwicklungen. Blickt man jedoch hinter die Fassade, gibt es all diese Probleme. Menschen kreieren Waffen, um zu töten“, ein Thema, das Chris de Burgh auf seiner CD „Hands of Man“ vertonte.
Durch eine ständige Nachrichtenflut entstehe ein verzerrter Eindruck: „Wir sind 24 Stunden mit Nachrichten konfrontiert. Wir werden überflutet – meistens mit schlechten Nachrichten.“ Das löse Angst aus. Die sozialen Medien verstärken das. Wird uns das gefährlich? „Ich würde nicht das Wort gefährlich verwenden. Ich denke, es macht süchtig. Es wäre eine gute Zeit für eine Social-Media-Detox-Kur!“, meint er.
„Es wird nicht mehr langfristig in Künstler investiert“
Handeln, bevor es zu spät ist, ist sein Motto. Die Plattenfirmen hätten diesen Punkt schon lange verschlafen: „Es wird nicht mehr langfristig in Künstler investiert. Es wird ihnen keine Zeit gegeben. sich zu entwickeln. Es gibt eine CD – Ende. Hinzu kommt, dass die Qualität nachgelassen hat – so empfinde ich es. Ein weiteres Problem ist, dass viele Menschen ruhmversessen sind. Sie wollen einfach nur berühmt sein.“
Eine Einstellung, die Chris de Burgh nicht teilt: „Ich bin einfach so. Es gibt Leute, die sagen, ich solle mehr einen auf Rockstar machen: ,Ey, nimm mal Drogen, Mann – und geh auf Entzug'. Haha. Ich war jetzt schon so lange berühmt, dass es für mich keinen Unterschied macht. Als meine Tochter zur Miss World gewählt wurde, habe ich mit ihr über dieses Thema gesprochen. Ich meinte *,Du magst jetzt berühmt sein, aber nimm dieses Gefühl nicht mit nach Hause. Zuhause ist man kein Star. Man sieht sich im Spiegel an – mit Hausschuhen und abstehenden Haaren'. Das funktioniert nicht.“
„Ich bin glücklich im Hier und Jetzt zu leben“
Trotz all den Problemen, die Chris de Burgh sieht, lebt er gerne im Hier und Jetzt: „Je weiter wir in der Geschichte zurückgehen, desto schlechter wird die gesundheitliche Versorgung. Vielleicht wäre es romantisch zu sagen, dass ich gerne im Mittelalter gelebt hätte. Aber niemals: Es war kalt, es war dreckig, überall Ratten. Ich bin glücklich im Hier und Jetzt zu leben. Ich würde aber gerne 200 Jahre in die Zukunft blicken. Da gibt es ja bereits apokalyptische Beschwörungen und die Frage, ob wir Menschen, dann noch hier sein werden. Aber das werden sie!“
„A Better World“ von Chris de Burgh erscheint am Freitag, den 23. September.