Seit über 25 Jahren stehen Anita und Alexandra Hofmann gemeinsam auf der Bühne. Musikalisch wie auch optisch haben sich die beiden in den letzten Jahren stark verändert. Am vergangenen Freitag erschien ihr neues Album „100.000 Volt“. „Schlager rockt!“ ist ihr neues Motto, das sie nicht nur auf CD, sondern bald auch auf die Bühne bringen. SchlagerPlanet sprach mit den Geschwistern über die neue Platte, ihre Ideen und die Konkurrenz.
„Rockig, wild und energiegeladen“,…
… so beschreiben Anita und Alexandra Hofmann ihre neue Platte „100.000 Volt“, die seit dem 09. Oktober 2015 erhältlich ist. Ruhig war gestern – für ihr neues Album packten die beiden ihre Lederoutfits aus und zeigten sich ungewohnt wild. Alexandra:
„Unser Energiepegel in den letzten Monaten und Jahren ist gestiegen und ‚100.000 Volt‘ entspricht genau unserem aktuellen Energieniveau. Wir haben uns dem Motto ‚Schlager rockt‘ hingegeben, das sind 80 Prozent Schlager und 20 Prozent Rockeinflüsse und wir hoffen, dass wir diese positive Energie einfach zu jedem nach Hause zaubern können.“
Für ihr Album griffen sie das Motto „Schlager rockt“ auf. Zwei Songs auf dem Album, „100.000 Volt“ und „Irgendwo in mir“, sind deutsche Cover des schwedischen Pop-Duos Roxette. Anita:
„Als wir uns entschieden haben, das Thema ‚Schlager rockt‘ aufzugreifen, haben wir zuerst Brainstorming betrieben. Unter anderem ist auch das Thema Roxette auf den Tisch gekommen. Für beide dieser Songs sind mir Texte eingefallen, die wir eingereicht und dann dafür auch die deutschen Rechte bekommen haben.“
Besonders war vor allem der Videodreh zur ersten Singleauskopplung „100.000 Volt“. Hier heizen die Geschwister mit einem rasanten Wagen über den Asphalt. Anita und Alexandra zeigen hier ihre wilde Seite – verführerische Blicke inbegriffen. Für die beiden war dieser Dreh einzigartig:
Anita: „Es ist ein sehr verrückter Videoclip und wenn man reinschaut, sieht man das auch. Es gibt eine Szene in unserem Videoclip, in der ein Streit dargestellt wird. Geplant war für diese Streitszene, Schauspieler zu engagieren. Wir haben dann gesagt ‚Können wir es nicht auch mal selber probieren?‘. Eine Chance haben wir bekommen und komischerweise war die Szene gleich beim ersten Mal im Kasten.“
Doch wie viel Rocker steckt tatsächlich in den beiden Sängerinnen? Alexandra hat hierfür eine Antwort: „Wir haben eine wilde Jugend hinter uns, ich habe wilde Jungs Zuhause, die jetzt in einem sehr energiegeladenen Alter sind und ich muss sagen, bei uns rockt es den ganzen Tag.“
Musikalische Vorstellungen vollends erfüllt
Mit ihrem aktuellen Album haben Anita und Alexandra sich weiterentwickelt und eine CD veröffentlicht, die ihre musikalischen Vorstellungen und Ideen zu 100 Prozent widerspiegeln. Das bedeutet jedoch nicht, dass das, was sie vorher gemacht haben, nicht ihren Idealen entsprach.
Alexandra: „Wir haben uns Stück für Stück, Jahr für Jahr weiterentwickelt. Das kommt nicht von heute auf morgen. Stillstand ist der Tod. Momentan haben wir einen extrem hohen Energiespiegel zur Verfügung und somit entspricht das Album genau dem, wo wir jetzt sind. Allerdings haben wir uns in den letzten Jahren auch ein paar Freiheiten geschaffen und so viele Freiheiten wie jetzt, haben wir noch nie gehabt.“
Zum ersten Mal waren sie für die Produktion der Platte selbst zuständig – von Anfang bis Ende wurde alles mit und durch sie abgestimmt. Anita:
„Wir haben dieses Album zum ersten Mal selbst produziert. Jeder Arbeitsgang ging über unseren Tisch. Wir hatten die hundertprozentige Entscheidungsfreiheit und das spürt man, von vorne bis hinten. Es steckt verdammt viel von uns in diesem Album und wir konnten dieses Mal ohne Abstriche wirklich machen, was wir wollten.“
Keine Ahnung, was die Konkurrenz treibt
Konkurrenz belebt das Geschäft – und diese ist im Schlagerbereich sehr groß. Monatlich wollen neue Künstler die Nummer eins werden. Es ist also wichtig, aktuell und kreativ zu bleiben, um die Fans zu halten – gerade nach 25 Jahren auf der Bühne. Dennoch holen sich Anita und ihre Schwester Alexandra die Inspiration nicht bei anderen Künstlern. Alexandra:
„Ich habe noch nie ein Konzert von einem anderen Künstler angeschaut, weil ich meine eigenen Ideen rüberbringen möchte. Ich möchte nicht auf einem Konzert etwas sehen und mir denken ‚Oh, das ist geil!‘ oder ‚Schade, dass mir nicht die Idee gekommen ist.‘ Und bisher brauche ich keine Fremdinspiration. Ich hoffe das bleibt so.“
Ab dem 28.01.2016 geht es für die beiden auf Tournee. Anita verrät, was die Fans erwartet: „Der ganze Abend steht unter dem Motto ‚Schlager rockt‘. Und alles, was man sich im weitesten Sinne zu ‚100.000 Volt‘ vorstellen kann, wird an diesem Abend stattfinden. Es wird tolle Effekte geben, wir werden eine große Lichtshow machen, wir haben eine Band dabei und wir haben Tänzer, somit wird auch tänzerisch einiges abgehen. Wir werden wilde Kostüme mitbringen und es wird ein fliegender Wechsel sein. Es wird keine Minute langweilig sein, sondern es wird hundert Prozent Feuer und Energie sein.“
Anita, die tänzerisch gerne einiges auf die Bühne bringt, übt schon fleißig für die bevorstehenden Konzerte: „Ich trainiere jetzt schon. Alexandra schreibt das Drehbuch und ich halte ihr den Rücken ein bisschen frei, indem ich alles gut vorbereite und jetzt schon im Training bin. Ich habe sie vorgewarnt, für eine Sache muss sie ein paar blaue Flecken in Kauf nehmen beim Training.“
Kostümtechnisch ist das musikalische Duo stets gut aufgestellt, alles passt perfekt zu einander. Die Ideen kommen nicht nur von einem Team, sondern auch von den beiden selbst: „Wir haben Ideen und unser Schneiderteam hat Ideen. Diese werden dann zusammengetragen. Unser Schneiderteam bringt die Ideen zu Papier, sie zeichnen Entwürfe und wir schauen sie uns an. Es werden passende Stoffe ausgesucht, kreiert und dann probieren wir die Kleidungsstücke an. Das ist ein ständiges daran arbeiten. Wir ziehen sowieso nur das an, was wir wollen und das was uns gefällt. Es wird wild, es wird sexy, es wird alles sein.“
Bei schnellen Kostümwechseln kommt es im Laufe der Zeit natürlich auch zu den einen oder anderen Pannen. Eine verriet uns Anita im Interview: „Es kann schnell ein Reißverschluss platzen, ein Kostüm verkehrt herum liegen oder vertauscht sein. Beispielsweise ist es einmal passiert, dass ich auf die Bühne gegangen bin und kurz darauf kam meine Schwester und ich dachte mir ‚Irgendetwas sieht komisch aus.‘ Dann ist mir aufgefallen, dass sie die Hose verkehrt herum anhatte. Die Hosentaschen von hinten waren vorne.“
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Anita und Alexandra Hofmann: Zwei Menschen, zwei Persönlichkeiten
Seit drei Jahren treten die beiden nicht mehr als Geschwister Hofmann, sondern als Anita und Alexandra Hofmann auf. Eine „Umbenennung“, die den beiden sehr am Herzen lag. Alexandra:
„Wir haben endlich kapiert, dass wir keine Zwillinge sind, sondern einfach nur Schwestern. Sie ist sie und ich bin ich. Wir arbeiten nicht mehr daran, die Schwächen des anderen aufzuwiegen, sondern jeder baut seine Stärken aus. Und das war uns auch im Namen wichtig. Früher hat man mehr dem anderen nachgeeifert und vielleicht auch versucht, ein bisschen die Dinge, die gut waren an dem anderen, zu kopieren. Heute wissen wir einfach, dass es gut ist, dass wir verschieden sind. Wir sind wie Yin und Yang und wir leben das auch.“
Zwei unterschiedliche Persönlichkeiten haben auch unterschiedliche Meinungen – dies führt natürlich auch bei Geschwistern zu Reibereien. Bei den beiden sind es immer die gleichen Dinge, die zu Unstimmigkeiten führen, wie Anita verrät: „Alexandra mag an mir nicht, dass ich in ihren Augen unpünktlich bin. Wobei ich durchaus pünktlich bin. Ich sage immer den Satz, den sie hasst: ‚Unpünktlich sind all diejenigen, die zu früh oder zu spät kommen.‘ Und ich bin absolut pünktlich und das macht sie manchmal rasend. Auf der anderen Seite ist meine Schwester ein Organisationstalent, das ich sehr genieße. Allerdings, wenn es ins Kommandieren übergeht, macht es mich manchmal rasend, das kann ich überhaupt nicht gebrauchen. Da geht sie mir dann tierisch auf den Wecker.“
Auf den Punkt gebracht bedeutet ihre Zusammenarbeit: „Es ist jetzt nicht so, dass nur Harmonie herrscht, zweimal die Woche könnten wir uns gegenseitig auf den Mond schießen aber den Rest mögen wir uns.“
Während Alexandra Hofmann seit 2001 glücklich mit ihrem Dietmar verheiratet ist und mit ihm zwei gemeinsame Kinder hat, hat Schwester Anita Hofmann mit diesen privaten Dingen bisher gewartet. Ob die Karriere dazwischen kam? Anita:
„Zum einen hatten wir in den letzten Jahren, als wir unsere eigene Firma gegründet haben, nicht den Kopf dazu und zum anderen hat mein Schatz mich noch nicht gefragt.“ Für Alexandra jedoch ist der Erfolg kein Grund für das Zögern: „Ich möchte dazu auch noch etwas sagen. Zu der Zeit, als ich geheiratet habe, hatten wir auch 300 Auftritte im Jahr und das ging trotzdem. Sogar Kinder haben dort noch Platz gefunden.“ Ob Anita den Heiratsantrag von Freund Thorsten annehmen würde? Die Antwort ist klar: „Ja!“