Andreas Gabalier steht in München Rede und Antwort
Er ist der SchlagerPlanet STAR DES MONATS: Andreas Gabalier. Am 7. Juni erschien sein neues Album „Home Sweet Home“ und bevor es ab September auf Andreas Gabalier Tour 2013 geht, macht der Grazer erstmal Promotour. Wir trafen ihn in München!
Um den Steirer Andreas Gabalier reißen sich die Fans und die Medien. Der VolksRock’n’Roller mit Elvis-Tolle, rasierten Achseln und muskulösem Körperbau ist mit seinen 28 Jahren Charmeur, Herzeneroberer, frecher Entertainer und Ohrwurm-Sänger. Er und Stars wie Helene Fischer oder Beatrice Egli sind es, die Schlager und Volksmusik wieder so beliebt machen.
Andreas Gabalier trifft die SchlagerPlanet-Redakteurin in München – zum zweiten Mal. Klar, da gibt’s ganz nach Münchner Manier ein vertrautes Bussi links und Bussi rechts und Andreas ruft: „Das ist mein erstes Bussi des Tages, was ist mit den bayerischen Madln los?“
Um 6 Uhr morgens ging sein Flieger in Graz, geschlafen hat er nur wenig. Das stört ihn aber nicht: „Ich hab mein Nackenkissen im Flieger und schlaf – ich krieg den Start oft gar nicht mehr mit.“ Zu dem Image des Grazers gehört es, „ein bissal“ wie ein Aufschneider daherzukommen. Im persönlichen Gespräch zeigt er sich dagegen ganz bescheiden. Er erzählt von seiner 60 m² Studenten-Wohnung mit Fleckerlteppich und IKEA-Couch. Hier habe er vertraute Nachbarschaft, seinen Frieden und sein letztes Stückerl altes Leben.
- „Die Nachbarsoma bügelt meine Hemden und das reicht derweil. Ich genieße überall wo ich hinkomme soviel Luxus, in den schönsten Hotelzimmern, mit dem feinsten Essen, dass man sich zuhause auch ganz ehrlich über die alte Knauz-Couch freut, wo man nicht so aufpassen muss, wenn mal was runterfällt.“
STAR DES MONATS: Andreas Gabalier Interview mit SchlagerPlanet
SchlagerPlanet: Dein Aussehen früher und jetzt - hattest Du eine Styling-Beratung? Oder kam Dir eines Tages vor dem Spiegel der Gedanke: Ich mache jetzt eine Tolle.
Andreas Gabalier: Die Haare waren eigentlich immer a bissl anders. Für das erste Fotoshooting dachten wir, wir machen so richtige Volksmusik-Fotos mit Lederhosn und Harmonika in Ramsau am Dachstein-Gletscher der Steirischen Alpen. Haare ab, ganz brav herunter… Shooting am Wildbach. (jodelt „Holladrio“)… Jo. Sehr lange war ich damit nicht glücklich, es ist ja ned wirklich so… hm… wie soll man sagen – ja, es war etwas unglücklich. Gestern hat sich auch die Friseurin sehr verliebt und wollte nicht aufhören zu schneiden, jetzt sind die Haare wieder kürzer. Die Fönfrisur entstand dann zum ersten Mal durch die Mädls in der Maske bei Florian Silbereisen. Zum Hüftschwung von „I sing a Liad für di“ müsse man eine Fönfrisur machen. Die Frisur ist dann etwas länger geworden und ist geblieben. Das war auch angenehm, weil es bei den Live-Auftritten immer sehr heiß wird, man schwitzt und so sind die Haare nicht mehr auf der Stirne geklebt – das war eine sehr praktische Nebenerscheinung und ist jetzt nicht mehr wegzudenken.
SP: Überhaupt nicht, die Tolle ist Dein Image! Ohne dieses Image würdest Du wahrscheinlich nicht ganz den Erfolg haben, den Du jetzt hast? Wenn Du immer noch der brave Bub wärst, wäre der Erfolg vielleicht nicht ganz so groß.
AG: Schau mich an, wie brav ich bin. (grins) Ich bin quasi ein Engerl auf Erden.
SP: Wenn Du Dir diesen ganzen Rummel um Dich herum anschaust, wünschst Du Dir dann manchmal, dass Du einfach wieder ganz normal zum Bäcker gehen kannst, um Dir eine Wurstsemmel zu holen?
AG: Du es ist eigentlich angenehmer, wenn die Brötchen hier am Tisch stehen.
SP: Was ist denn Deine Leibspeise?
AG: Schönes fettiges Steak.
SP: Dann hast Du Dich ja in Tennessee bei den Aufnahmen zu Deinem neuen Album wohlgefühlt!
AG: Oh ja, das fetteste Steak hatte 650 Gramm. Dafür hab ich die Kartoffeln weggelassen. Nashville hab ich mir noch angesehen, die Reise war sehr inspirierend.
SP: Wenn Du mal wieder ganz normal Urlaub machen könntest, was würdest Du Dir gerne ansehen?
AG: (überlegt) Kanada würde ich gerne sehen… mit dem Rucksack. Vielleicht vom Helikopter mit den Skiern runterspringen. Ich bin ein leidenschaftlicher Skifahrer. Dafür brauchte ich aber wirklich Zeit, um das zu leben. Ansonsten würde ich gerne mal mit dem Düsenjet im Eurofighter fliegen. Ende Juli darf ich mal Formel 3 fahren. Ein paar Cracks wollten mich für den guten Zweck dabei haben. Da geht’s zur Sache, das ist geil. Vor kurzem hab ich mich beim Heimspiel-Konzert in Graz von 60 Meter Höhe auf die Bühne gehievt. Das nächste Mal machen wir wahrscheinlich einen Bungee-Sprung runter (grinst).
SP: Andreas, was wärst Du, wenn Du kein Sänger wärst?
AG: Dann wäre ich wahrscheinlich ein ganz böser, garstiger Rechtsanwalt.
SP: Und wenn Du ein Tier wärst, welches Tier wärst Du?
AG: Boah, das hat mich noch nie jemand gefragt. Ich wäre wahrscheinlich ein Steinadler, weil ich diese Tiere immer mit großer Begeisterung beobachte. Ich würde einfach über die Alpen fliegen. Einmal ist beim Bergsteigen ein Steinadler direkt über mich drübergeflogen und der hatte 2 bis 3 Meter Spannbreite. (er imitiert das Geräusch, wenn der Steinadler über ihn fliegt:) Wuuuch – das war schön. Die ganze Verwandtschaft kommt aus dem Hochalpinen, da gibt es sowas noch. Ich habe sogar mal einen Bären auf dem Dachstein gesehen! Vielleicht wäre ich auch ein Bär? Aber die werden so schnell erschossen, gell?
SP: Ja, leider, vor allem wenn Du nach Bayern kommst.
AG: (lacht) Ja, wenn man nicht weiß, wo die Grenzen sind und man nicht einfach zuhause bleibt, wo einem nix passiert – dann legnsn um.
SP: Du bist beim Musikantenstadl in Ingolstadt zu sehen. Worauf dürfen wir uns freuen?
AG: Ich weiß es noch gar nicht! Die Zuckerpuppen kommen, glaube ich. Es steht noch nicht wirklich fest. Ingolstadt kenne ich noch nicht, meistens sieht man unterwegs nur Hotels und Bühnen.
SP: Der Vorverkauf für die Helene Fischer Show 2013 hat kürzlich gestartet. Wirst Du wieder dabei sein?
AG: (überrascht) Helene Fischer Show? Macht sie wieder eine Fernsehshow? Weiß ich noch nichts davon, vielleicht mein Team. Das war 2012 super (er ist ganz begeistert), das hat für unglaublich viele Resonanzen gesorgt. Ich hab damals gedacht: Was mach ma nach „I sing a Liad für di“ und „Volksrock’n’Roller“. Hab überlegt, was wir machen könnten und das Medley mit Helene ist ganz gut angekommen.
SP: Beatrice Egli sagte uns im SchlagerPlanet-Interview, dass sie gerne mit Dir ein Duett singen würde. Kannst Du Dir das vorstellen?
AG: Warum nicht? Wenn sie ein bissal früher gewonnen hätte, hätte man noch ein Duett auf das aktuelle Album packen können, jetzt ist’s halt a bissl spät. Ich freu mich für sie, dass sie das als Schlagersängerin gewonnen hat, wo man doch bei diesen Castingshows vermittelt kriegt, dass eigentlich Pop-Musik geil ist. Ich hab mich gefreut über diesen Sieg.
SP: Danke Andreas Gabalier! Übrigens: Unterbrochen wurde das Gespräch nur einmal von seinem Klingelton: „I walk the line“ von Johnny Cash.
Autorin SchlagerPlanet: JW