Wohin nur mit all den Auszeichnungen...
Udo Jürgens – 1.000 Kompositionen, 100 Millionen verkaufte Alben, unzählige Auszeichnungen. Gestern erhielt er „mal wieder“ Gold. Das ist „der ganz normale Wahnsinn“ für Udo Jürgens. In München wurde er gestern geehrt.
Gleich drei Anlässe gab es gestern um den Münchner Bayerischen Hof aufzusuchen: Udo Jürgens, die Goldverleihung für sein Album „Der ganz normale Wahnsinn“ und Moderator Steven Gätjen. Der Moderator eröffnete gewohnt charmant-witzig mit 3-Tage-Bart die Feierlichkeiten von Sony Music / Ariola und schließlich betrat der Altmeister die Bühne. Udo Jürgens wurde Gold überreicht und der 78-Jährige strahlte tapfer rund 10 Minuten in die Kameras. „Herr Jürgens, bitte nochmal nach links!“, „Herr Jürgens, bitte nochmal hier her!“
Peu à peu wurde die Bühne immer voller. Ebenfalls beteiligt an dem Goldreigen und ebenfalls geehrt wurden Manfred Rolef (Managing Director Ariola), Philip Ginthör (CEO SonyMusic), Peter Wagner (Produzent Udo Jürgens), Freddy Burger (Management Udo Jürgens), Horst W. Stammler (Management Udo Jürgens), Marcel Avram (United Promoters AG) und Thomas Weber (Management Udo Jürgens).
Im späteren Interview zwischen Udo Jürgens und Steven Gätjen lobte Udo Jürgens erneut sein Team:
- „Der Erfolg wäre nicht möglich ohne wunderbare Mitarbeiter“.
Gerade in Zeiten der Neuen Medien und des Internets ist eine Goldauszeichnung eine Seltenheit geworden. Aber Ziel war für Udo Jürgens nicht die Auszeichnung selbst, sondern:
- „Mir war es wichtig, dass ich etwas schaffen kann, das in Erinnerung bleibt.“
Im weiteren Interview-Verlauf wurde vor allem über das Album „Best of Live – Vol. 1“ gesprochen. Die Doppel-CD erschien kürzlich am 22. März und präsentiert 29 gefühlvolle Konzert-Highlights aus über 20 Jahren und 10 Tourneen zwischen 1987 und 2009. Ein kurzer Film veranschaulichte bei der Pressekonferenz die emotionalen Momente. Darauf angesprochen gestand der „europäische Frank Sinatra“:
- „Das verunsichert mich fast.“
Wenn er sich selbst auf der Bühne sieht, hat Udo Jürgens das Gefühl, dass jemand anderes seine Konzerte gespielt hat. Er sei in diesen Live-Momenten selbst immer so „topkonzentriert“, dass er die Welt um sich herum gar nicht wirklich wahrnehme.
Immer wieder fragt sich Jürgens, ob er „dankbar genug“ im Leben ist. Nicht jeden Autogrammwunsch kann der Österreicher erfüllen, nicht jede Hand schütteln. Mit seiner Musik und seinen Konzerten will er seinen Fans Liebe zurückgeben.
Bei „Best of Live – Vol. 1“ wird es nicht bleiben, noch viele weitere Konzert-Highlights will der Künstler zu einem runden Programm zusammenstellen. Von seinen 1.000 Kompositionen „kann man die Hälfte vergessen“, lachte er. Aber:
- „Ich finde immer noch 100 bis 200 Lieder, die toll sind.“
Und es werden mehr: Udo Jürgens hat schon wieder neue Ideen für ein neues Album, „durch den ganz normalen Wahnsinn des Alltags“ findet er immer wieder Themen. Er schmunzelte: „Ich vermute, es wird ein sehr gutes werden.“ Langer Zwischenapplaus folgte und Steven Gätjen verabschiedete die Koryphäe mit einer Anspielung auf Jürgens Alter und den Sportfreunde Stiller Song „54, 74, 90, 2010“ mit den Worten:
- „Wir freuen uns auf 88, 99, 111!“