Bekannt ist besonders ein Hit von Rainhard Fendrich: Sein Song „Macho Macho“ erreichte 1988 nicht nur Platz 2 in Deutschland, sondern hier auch Goldstatus. In Österreich war der Sänger schon mit „Strada del Sole“, „Oben ohne“ und „Schickeria“ bis an die Chart-Spitze durchgestartet. Doch so flippig und tanzbar seine Lieder auch sind: Es lohnt sich ein Blick auf die Rainhard Fendrich Songtexte. Hinter denen versteckt sich meist mehr, als es die leichte Rhythmik vermuten lässt.
Von Hero to Zero
Zahlreiche Songtexte von Rainhard Fendrich sind mit zahlreichen österreichischen Ausdrücken gespickt und für manches norddeutsche Ohr nicht beim ersten Hören zu verstehen. Einer dieser Songs ist „Ich bin ein Negerant, Madame“. Darin versucht ein ehemaliger Fabrikant, der vorgibt verarmt zu sein (Ich bin am Sand), eine Dame für sich zu gewinnen.
Ich bin ein Negerant, Madame
einst war ich Fabrikant, Madame
dann hob ich mich verplant, Madame
Und jetzt bin ich am Sand
Sie müssen mir verzeihn, Madame
Sie sitzen so allein, Madame
Ich lade sie gern ein, Madame
Zu einem Glaserl Wein
Doch der Charmeur, der zu viel spekuliert hat und dessen Villa vor kurzem gepfändet wurde, hat noch zwei Yachten, Schmuck, und hat einen Ferrari, möchte aber trotzdem die Rechnung des Abends nicht übernehmen.
Bild der Frau
1997 besingt Fendrich die Geschichte von Adele. Damit stürmte er in Österreich auf den ersten Platz, in Deutschland nur auf Platz 57. Dabei kritisiert er mit „Blond“ das Frauenbild und den Blond-Fetish vieler Männer. Nachdem sich die brünette Adele die Haare gefärbt hat, findet sie mehr Beachtung.
Sie wollte blond wie eine Semmel sein
Blond, blonder als der Sonnenschein
Blond, blond wie ein Weizenfeld
Weil Blondinen vieles leichter fällt
Blond wie eine Semmel sein
Blond, blonder als der Sonnenschein
Blond, blond wie ein Ballen Stroh
Denn Blondinen, sagt man, machen Männer froh
Beziehungstipps
Auch nach so vielen Karriere-Jahren hat sich Rainhard Fendrich seinen Humor, seine Ironie und seinen Witz erhalten und ist kritischer, als jemals zuvor. In „Schön Shoppen“, das 2013 auf dem Album „Besser wird nicht“ erschien, erklärt er die Sicht einer jungen Frau, die sich einen alten, aber reichen Mann geangelt hat. Die fehlende Lust an der Optik ihres Gegenübers, gleicht sie durch die Lust am Einkaufen aus, wie es in den Rainhard Fendrich Lyrics heißt. Und auch ihre Freundin wünscht sich statt dem Freund mit Sixpack lieber einen Mann, der ihr finanziell etwas bieten kann.
Aber den kann ich mir doch schön-shoppen,
das is doch gar nicht so schwer.
Den hat man nicht zum spät – poppen
den hat man einfach nebenher.
Den muss man nicht ins Licht rücken,
den lässt man halt zu Haus.
Der muss nur smart die Kredit-card zücken,
dann geht sich alles aus.
Welches ist Euer Lieblings-Song von Rainhard Fendrich?