Lieder voller „Seen“sucht

Hochgefühle

Hinterm Semmering gibt’s mehr als Fürstenfeld: Die steirische Mundartband Seer feiert Riesenerfolge in der Melange von Schlager, Pop und volkstümlicher Musik. Vielleicht auch, weil die Seer Lieder vom dem handeln, was alle Menschen bewegt.

Die Seer: ihre Lieder sind immer wieder liebevoll-romantisch.

Als das erfolgreichste aller Lieder von den Seern kann wohl „Sun, Wind + Regn“ gelten. Immerhin kletterte die Ballade im Jahr 2005 auf Platz drei der Charts in Österreich. Und anders als der Titel vermuten lässt, thematisiert sie keineswegs das Wetter-Hoch und Tief in den Bergen. Wie in wohl fast allen Seer Songs geht es vielmehr um tiefste zwischenmenschliche Gefühle.

„A wonn es stürmt, hogelt, donnert und schneibt,

wohin immer des Schicksal uns treibt,

mei des guats Gfühl für di des bleibt,

in Sunn, Wind und Regn.“

Will heißen: die wahre Liebe übersteht alle Stürme des Lebens. Und angesichts des Erfolgs der Seer Songs kann man nur ahnen, wie viele frisch verliebte Paare sich in die Augen geschaut – respektive gesehen – und sich bei Zeilen wie: „Wos tuast des tuast aus tiafstem Herz, wos follt des follt bei dir himmelwärts, Menschen wie du die hobn a guats Gspiar, bleib so long wias geht do bei mir“ ewige Treue geschworen haben .

Die Seer Lieder: Liebe, Romantik und Bergnatur pur

Immer wieder verknüpfen die Seer Lieder die Liebe mit ihrer heimatlichen steirischen Bergnatur. Auch wer noch nie bei ihnen „dahoam“ am Grundlsee war, spürt, wie die Landschaft aussehen, ja sich anfühlen mag. In „Wilds Wossa“, dem Titelsong ihrer jüngst erschienenen Live-LP, heißt es schließlich:

„In Deine Augn host des Glitzern vom oidn Ausseersee,

a Lochn so frisch wia November im Schnee …“.

Die menschliche und die Bergnatur verschmelzen, bis sich der Mensch schließlich ganz in seinen Gefühlen verliert:

„Wia a wilds Wossa, so frisch und so klor,

und auf amoi is nix mehr, wias vorher woar“.

In Liedern von den Seern geht’s fast immer um Gefühle

Dass die Steirer musikalisch nicht nur den rein alpenländischen Sound beherrschen, beweisen Seer Songs wie der Hit „Es braucht 2“, immerhin Platz 13 in Österreich 2003. Mexikanische Trompeten und karibische Rhythmen ertönen in dem Song. Doch schon der Titel macht klar: Auch hier spielt die Liebe die erste Geige.

„Wos mocht da Romeo ohne sei Julia,

wos mocht Jekyll ohne Mr. Hyde,

wos mocht da Samson ohne Delilah,

wos mocht Bonnie ohne ihren Clyde“.

Egal mit welchen Klängen: Die Seer treffen offenbar den richtigen Ton – und das seit immerhin 18 Jahren, in denen sie drei Mal Platin für ihre Alben bekamen. Auch das aktuelle Live-Album „Wie a wild Wossa“ kletterte gleich nach Veröffentlichung auf Nummer eins der heimatlichen Charts. Wenn sie so weiter machen, bleiben sie sicher auch in Zukunft nie „alloan“.