Wovon singen eigentlich die Bläck Föös?
Seit über 40 Jahren machen sie Musik: Die Black Fööss. In Kölner Mundart schreiben sie ihre Songs, die oft für Aufregung gesorgt haben. Ihre Texte sind sehr unkonventionell. Wir stellen Euch die Black Fööss Songtexte vor.
Vor 1970 spielten die sechs Gründungsmitglieder der Black Fööss in diversen Kölner Beat Gruppen. Nachdem sich die sechs zusammengefunden haben, fassten sie den Entschluss auf Kölsch zu singen, weil die Nachfrage nach Karnevalsliedern sehr groß war. Davor traten sie auf Karnevalsbällen auf und sangen dort die Hits der Beatles, Kinks und der Hollies. Sie nannten sich „De Black Fööss“, weil der Name Englisch und Kölsch zugleich klang. Die Plattenfirma Electrola veröffentlichte am 22. Oktober 1970 ihre erste Single: „Rievkooche Walzer“. Der große Erfolg blieb jedoch aus: Es verkauften sich nicht mehr als 2.000 Singles.
Ihr zweiter Titel „Drink doch eine met“ wurde anfangs von den Plattenfirmen abgelehnt, doch dann veröffentlichte ein kleines Label den Song: Ihr Durchbruch! Es folgten viele weitere Titel. Die Black Fööss Songtexte sorgten teilweise auch für kontroverse Diskussionen.
Black Fööss: „Drink doch eine met“
„Drink doch einen met, stell dich nit esu ahn
Du steihs he de janze Zick eröm
Häs de och kei Jeld, dat es janz ejal,
drink doch met un kümmer dich nit dröm“
Der Song handelt von einem Mann, der in eine Wirtschaft einkehrt und gerne ein Bier trinken würde. Allerdings hat er kein Geld. Was tun? Ein Herr mit einem Bier kommt auf ihn zu und bietet ihm seins an. Der Song wurde 1971 geschrieben und dann ein Jahr später veröffentlicht. Er war eines der ersten Beispiele für die Kombination von Kölscher Mundart und Popmusik.
Ihr zweiter Song: „Drink noch eine Met“
Black Fööss: „Am Arsch der Welt“
„Am Arsch der Welt,
am Arsch der Welt,
sind wir ewig und drei Tage abgestellt.
Am Arsch der Welt,
am Arsch der Welt,
wird aus jedem eed us jedem Schnuffel e jrosse Held.“
1982 sorgte die Parodie auf den Militärdienst für große Aufregung. Das Lied übt harsche Kritik am Wehrdienst. Davor haben die Black Fööss die Willi-Ostermann-Medaille vom damaligen Festkomitee-Boss Ralf Bernd Assenmacher erhalten, der über das Lied sehr verärgert war. Bandmitglied Erry sagte:
„Es muss erlaubt sein, sowas anzuschneiden, und gerade die aktuelle Situation um den freiwilligen Wehrdienst zeigt, wie heiß das Thema immer noch ist.“
Die Idee für das Lied wurde geboren, als die Band eine Postkarte von einem Soldaten bekam. Auf der Postkarte war ein Schild zu sehen mit der Aufschrift „Am Arsch der Welt“.
Hier gibt’s den Song „Am Arsch der Welt“
Black Fööss: „ Et Kackleed“
„Kacke müsse och de Nonne,
Buure kacken en de Tonne,
die Knächte un die Mägde
die kacken en d’r Stall,
Kinder, dat sin Pute, die kacken überall“
An dieser Stelle muss wohl nicht näher darauf eingegangen werden, wovon das Lied handelt. Es erschien 1985 und sorgte für ordentliche Furore. Gitarrist Bömmel Lückerath sagt:
„Einige Literaten wollten nicht, dass wir den Song spielen, er war ihnen zu derb.“
Das hat die Band natürlich ignoriert. Die Songtexte von Black Fööss sind halt alles andere als konventionell. Das Lied hatte aber auch prominente Fans: Oberbürgermeister John van Nes Ziegler (SPD, 2006).