Bei Peter Cornelius ist der Album-Titel Programm: Dieser Singer-Songwriter ist einfach nicht klein zu kriegen, unverbesserlich, unverwüstlich. Es hätte wohl kaum einen besseren Albumtitel für seine neue Platt gegeben: Am 29. September veröffentlicht Peter Cornelius sein 22. Studioalbum „Unverwüstlich“ – das erwartet Euch auf der CD.
Cornelius der Kult-Musiker
Peter Cornelius ist nach mehr als 40 Jahren im Showgeschäft und zahlreichen Erfolgs-Alben sowie -Liedern ein echter Kult-Musiker. Doch, dass seine Karriere einst als Casting-Show-Kandidat begann, wirkt zunächst befremdlich. Doch tatsächlich: Der gelernte Bankkaufmann aus Österreich nahm im Jahr 1973 an der ORF-Sendung „Showchance“ teil und gewann den Wettbewerb mit dem Titel „I Leb in aner Wolk’n“. Seitdem ist viel passiert, sehr viel und Peter Cornelius hatte definitiv nie das Image eines Casting-Show-Gewinners. Dafür sind seine Lieder zu intensiv, zu tief und bewegend. Cornelius schaffte sich seinen eigenen Platz in der Musikwelt, als Gitarrist (1990 wurde er für den Grammy als bester Gitarrist nominiert) und eben als Liedermacher. Er schreibt Songs, die zum Nachdenken anregen, die auch harte Themen behandeln. Aber verzweifeln würde Peter Cornelius in seinen Liedern nie, er bleibt dem Blues treu und dazu zählt auch immer ein Licht am Ende des Tunnels durch den er mit seinen Hörern geht.
Unverwüstlicher Austro-Rock
Am 29. September 2017 veröffentlicht Peter Cornelius mit „Unverwüstlich“ nun sein mittlerweile 22. Studioalbum und baut sein beeindruckendes musikalisches Portfolio noch einmal aus. „Unverwüstlich“ erscheint in zwei Varianten: Auf der Standard-Ausgabe des Allbums finden wir zwölf neue Lieder, während auf der Limited Deluxe Edition ganze 19 Tracks, inklusive zweier Live-Aufnahmen und einer Akustik-Version zu hören sind.
Das Album beginnt mit dem Lied „Raue Haend“ und als Hörer wird man direkt in das künstlerische Schaffen des Peter Cornelius katapultiert. „Das Leben hat raue Haend – lass dir ja net ins Gsicht greifen“ singt er hier und liefert damit einen Song, der genau die Lebensanschauung ausdrückt, die die Lieder von Peter Cornelius ausmachen: Ja, das Leben ist nicht immer einfach, aber man muss sich davon auch nicht verrückt machen lassen. Er appelliert an den inneren Kern der Menschen, an das Gute. Und auch musikalisch ist „Raue Haend“ ein echter Cornelius-Song: Die E-Gitarre zerrt kräftig und der Sänger schreit mit rauer Stimme in seinem österreichischen Dialekt. Während „Raue Haend“ an frühe Titel von Bruce Springsteen erinnert, könnte der zweite Titel des Albums, „Kinder spüren“, musikalisch auch von Tom Petty stammen. Eine wunderbar fließende Pop-Rock-Nummer, die ins Ohr geht. Mit dem Lied arbeitet Peter Cornelius wohl auch seine eigene Kindheit auf. Mit „Vergessenland“ und „I denk an di“ setzte der Musiker sein musikalisches Konzept weiter fort, allerdings wird es etwas ruhiger als bei den ersten beiden Liedern der CD.
Der Silberstreifen leuchtet
Mit „Times Square“ zeigt Peter Cornelius dann wieder einmal sein unglaubliches Talent als Song-Schreiber: Die Uhren treffen sich in New York und prügeln sich um die Herrschaft über die Zeit. Einfallsreich und schön umgesetzt. Ein weiterer tiefer Moment auf „Unverwüstlich“ ist Lied Nummer neun, das den Namen „Wenn der Blues zu Besuch ist“ trägt: Mit rauer Gitarre und drückenden Bässen inszeniert Peter Cornelius den Blues auch musikalisch und der Hörer bekommt fast einen körperlichen Eindruck, wie sich eine depressive Episode anfühlt. Das Album endet mit dem Licht am Ende des Tunnels, das die Musik von Peter Cornelius stets leuchten lässt: „Bergauf“ ist ein Hoffnungsmacher, an dem man sich festhalten kann, nachdem der Blues zu Besuch war und ein Lied, dass „Unverwüstlich“ thematisch treffend abrundet.
Fazit
Mit „Unverwüstlich“ liefert Peter Cornelius ein Pop-Rock-Album, das viele Hörer glücklich machen wird. Er bedient sich an Einflüssen der großen amerikanischen Singer-Songwriter, wie Bob Dylan, Tom Petty oder Bruce Springsteen und verbindet diese mit sehr persönlichen und einfühlsamen Texten. Hätte man das Album nicht gerade gehört, würde man kaum glauben wie gut dieser Musik-Stil zu den österreichischen Gesangsparts passt. „Unverwüstlich“ ist ein Album das zum Nachdenken anregt, den Hörer aber auch an der Hand nimmt und ihn nicht mit den dunklen Gedanken allein lässt: Am Ende siegt der Silberstreifen am Horizont.
Alle Titel auf Peter Cornelius‘ Album „Unverwüstlich“ im Überblick:
- Raue Haend
- Kinder spüren
- Vergessenland
- I denk an di
- Times Square
- Selbstverwirklichung
- Zwei verschiedene Blau
- Süden
- Wenn der Blues zu Besuch ist
- Reissleine
- War das schon alles
- Bergauf
Die zusätzlichen Titel auf der Limited Deluxe Edition des Albums:
- Seelensauerstoff
- Innere Stimm
- Times Square (Acoustic FX)
- Ins kalte Wasser
- Spur verwischen
- Selbstverwirklichung (live)
- Kinder spüren (live)
Peter Cornelius' neues Album „Unverwüstlich“ erscheint am 29. September 2017.