Die Amigos: So klingt ihr neues Album „Babylon“
Die Amigos veröffentlichen mit „Babylon“ ihr erstes Album unter einem neuen Label. Wir haben für euch hineingehört.
„Babylon“ ist laut der Offenbarung im Alten Testament ein Ort des Lasters, der Hurerei, ach, der Sünde schlechthin und eine „Behausung der Dämonen“. Also quasi das Gegenstück zum hessischen Villingen, der beschaulichen Heimat der Amigos. Dass die beiden Power-Brüder Karl-Heinz und Bernd Ulrich den alttestamentarischen Sündenpfuhl zum Albumtitel gemacht haben und auf dem Cover von feurroten Wolken umgeben sind, die an den heißen Hauch der Hölle gemahnen, hat einen Hintersinn. Denn wie sagte schon der listige Mephistopheles in Goethes „Faust“ über sich, er sei „ein Teil von jener Macht, die stets das Böse will und stets das Gute schafft“. Auch die Amigos verwandeln das Negativ-Image von Babylon in etwas Gutes.
„Babylon“ ist im Text des Brüder-Duos nicht der allbekannte Ort des Sittenverfalls, den der Herrgott schlussendlich genervt dem Erdboden gleichmacht, sondern vielmehr ein Ort der Hoffnung und des Neubeginns. In der ersten Single „Die Legende von Babylon“ heißt es im Refrain: „Die Legende von Babylon / Sagt es wurde ein Engel gebor’n / Der bringt uns Licht und Glück / In unser Herz zurück.“
Auch für die Amigos ist „Babylon“ ein Neubeginn, denn das erfolgreichste Schlager-Duo Europas wechselte von dem zur Sony Music gehörenden Label Ariola zu Telamo. „Babylon“ ist das erste Amigos-Album, das im neuen Hause erscheint.
So klingt „Babylon“ von den Amigos
Unter dem neuen Label bleiben die Amigos ihrem Sound und den Themen treu. Produziert wurde „Babylon“ erneut von Michael Dorth, der seit Jahren fest zum Team gehört. Thematisch geht es auch diesmal wieder um höllenheiße Flirts wie in „Angel Eyes“, „36 Grad“ oder „1000 Vaterunser“ oder „Hoch auf dem Eiffelturm“. Mit „Schattenreiter“ widmen Bernd und Karl-Heinz Ulrich sich allerdings ernsteren Themen zu, rufen zum Umdenken auf und mahnen nachdrücklich an, wie bedrohlich die Entwicklung ist, die unserer heutigen Gesellschaft bevorsteht. „Weiße Kreuze“ erinnert an die Kreuze am Straßenrand, von denen jedes Einzelne für einen schmerzhaften Abschied steht. „Elvis lebt in meinen Träumen“ ist dagegen eine verträumte Rock’n’Roll-Nostalgie. Und am Ende gibt es mit „Meine Liebe wird dich überall begleiten“ wieder ein Fan-Lied.
Fazit
Die Amigos bleiben sich auf „Babylon“ – trotz des Labelwechsels – treu und schaffen es erneut ernste gesellschaftliche Themen mit flotten Tanznummern und Nostalgie zu verbinden.
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