ARD: "Tagesschau" statt "Nachtmagazin"
Seit Jahrzehnten informiert die "Tagesschau" nun schon über das Weltgeschehen. Die Hauptausgabe um 20:00 Uhr sehen täglich Millionen Zuschauer*innen. Nun verkündet der Sender eine weitere Ausgabe der ARD-Nachrichtensendung. Schon ab Januar soll es losgehen. Allerdings geht der neue Sendeplatz auf Kosten eines anderen Nachrichtenformats.
Das ARD-"Nachtmagazin", das seit 1995 auf Sendung ist, soll im Januar 2023 nun komplett von der "Tagesschau" übernommen werden, wie das Medienmagazin DWDL berichtete. Eigentlich gibt das "Nachtmagazin" fünfmal pro Woche zu später Stunde einen abschließenden Überblick über die Nachrichten des Tages. Doch zuletzt lief die Sendung an immer weniger Abenden. Den Platz zwischen null und ein Uhr übernahm häufig eine weitere Ausgabe der "Tagesschau". Nun soll das "Nachtmagazin" dauerhaft vom gewohnten Sendeplatz gestrichen werden - und dafür täglich eine zusätzliche "Tagesschau" laufen.
ARD will Marke "Tagesschau" weiter stärken
Marcus Bornheim, Chefredakteur von ARD-aktuell, sagte gegenüber DWDL: "Wir möchten die Marke 'Tagesschau' im kommenden Jahr noch weiter stärken. Deshalb setzen wir ab 2023 nachts immer auf Ausgaben unter diesem Namen." Der Gedanke dahinter: "So enthalten unsere Zuschauerinnen und Zuschauer unter einem festen Titel verlässlich die aktuellsten Informationen." Zudem werde dadurch die Bereitschaft der ARD, auf Breaking News zu reagieren, gestärkt, betonte Bornheim.
Die Quoten des ARD-"Nachtmagazin" haben zuletzt geschwächelt. Bereits im Juli und August 2022 war das Format zwischenzeitlich gar nicht mehr auf Sendung. Die weitere Ausgabe der "Tagesschau" soll die Einschaltquoten wieder in die Höhe treiben. Und auch die kürzere Sendezeiten von zehn Minuten sollen für die Zuschauer*innen ansprechender sein. "Kürzere 'Tagesschau'-Ausgaben in der Nacht sind sinnvoller als Magazinsendungen", so die Hoffnung des Chefredakteurs.
Das "Nachtmagazin" scheint vorerst jedoch nicht ganz aus dem Programm der ARD zu verschwinden. Zumindest für den Januar stehen noch Ausgaben im Programmvorlauf – wenn auch vereinzelt und nicht zur gewohnten Sendezeit gegen Mitternacht.