Hunderte betroffen: Alle Mitarbeiter sollen entlassen werden
Wenn ein Unternehmen merkt, dass es in Schwierigkeiten geraten ist, versuchen die Verantwortlichen natürlich erst einmal alles, um die Situation noch zu retten. Steigende Energie- und Warenpreise treiben viele Unternehmen in die Insolvenz. Eine Lösung ist bei fehlenden Einnahmen dann nur schwer zu finden. Ein Start-Up Unternehmen hat das versucht. Bislang ist jedoch alles gescheitert. Die Konsequenzen sind bitter.
Es hatte alles so schön angefangen und passt auch heute noch so gut in den aktuellen Zeitgeist. 2016 gründeten drei Jungunternehmer ein Start-Up, mit dem sie die Automobilbranche revolutionieren wollten. Die Nutzung erneuerbarer Energien wird von Jahr zu Jahr wichtiger und so wurden dem Start-Up große Chancen für die Zukunft ausgerechnet. Noch 2022 wurde das Unternehmen vom Magazin "Capital" in die Liste der innovativsten Unternehmen Deutschlands gewählt. Doch nun scheint der Traum geplatzt. Es musste nun Insolvenz anmelden und sämtliche Mitarbeiter entlassen.
Die Idee hinter dem Start-Up erschien für viele als einen vielversprechenden Weg in die Zukunft: Bald sollten Autos weder mit Brennstoffen noch mit Strom, sondern mit Sonnenenergie betrieben werden. Durch Crowdfunding konnte noch im Jahr der Gründung von Sono Motors der Prototyp "Sono Sion" finanziert werden. Dieser wurde vom Kleinserienhersteller Roding-Automobile entwickelt und gebaut. Weitere Mitarbeiter kamen hinzu und im letzten Quartal 2019 wurde die Fertigung geplant. Mehr als 10.000 Menschen hatten schon eine Anzahlung geleistet und wollten ihren Kleinwagen mit Photovoltaik-Technik unbedingt fahren. Doch das Problem war: Mit den bisherigen Geldern konnten die Wagen nicht produziert werden. Die Geschäftsführung suchte neue Investoren.
Da neue Investoren die Rechte an der Technologie haben wollten, wurden sich die beiden Parteien nicht einig. Geld sollte nun erneut übers Crowdfunding beschafft werden. Sono Motors ging sogar an die Börse. Obwohl 134 Millionen US-Dollar eingelöst werden konnten, reichte das Kapital immer noch nicht, um das Unternehmen mit all seinen Mitarbeitern erhalten zu können. Die Aktie fiel und wurde außerbörslich zu einem Bruchteil ihres Wertes gehandelt. Gespräche mit weiteren Investoren blieben erfolglos. Zunächst versuchte man die Rettung noch durch die Entlassung von 300 der 400 Mitarbeiter. Doch jetzt müssen auch die verbleibenden 100 noch gehen. Die Menschen, die eine Anzahlung geleistet haben, gehen wohl leer aus. Auch die Mitarbeiter werden vor dem Aus stehen. Unklar ist noch, was mit der Solartechnologie passiert. Ein trauriges Ende für ein einst so erfolgversprechendes Start-Up.